Aktien auf Kredit – Der Lombardkredit für alle Online Aktien Händler erklärt!

Zuletzt aktualisiert & geprüft: 19.10.2020


Mit Aktien zu handeln ist grundsätzlich ein Anliegen, das nicht leicht vonstattengeht, wenn nicht die notwendige Sicherheit geschaffen wird. Aktien können ihren Kurs sehr schnell verändern und somit dazu führen, dass viele Händler ihr investiertes Geld schnell verlieren. Damit das jedoch nicht passiert, sollte der Handel mit einem ausgewählten Budget durchgeführt werden, um somit sichergehen zu können, dass die Verluste nicht zu einer finanziellen Not führen. Besonders Kleinhändler und Anfänger auf dem Aktienmarkt mögen sich in der Regel gerne verschätzen, was dazu führt, dass sie einen Kredit in Anspruch nehmen möchten. Ein Kredit kann zwar zeitweise zur Abhilfe führen. Jedoch muss gesichert werden, dass der Kredit keine weitere Verschuldung bedeutet, sondern eine Rettung in der Not ist. In der Finanzwelt ist bei dem Aktienkauf ein Kredit durchaus möglich. Dieser wird auch gerne als Lombardkredit bezeichnet. Zur gleichen Zeit wird vor diesem Kredit jedoch gewarnt.

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Was ist ein Lombardkredit?

Bei einem Lombardkredit handelt es sich um einen kurzfristigen bis mittelfristigen Kredit, der unter anderem Vermögenswerte verpfänden kann. Es können keine Immobilien durch den Kredit gepfändet werden, sondern Wertpapiere. Diese werden als Kreditsicherheit verpfändet, sodass der Gläubiger durch diesen Prozess zum Besitzer der verpfändeten Vermögenswerte wird. Der Schuldner bleibt jedoch weiterhin Eigentümer. Der Lombardkredit wird in der Regel nicht von Anfängern an der Börse genutzt, die das erste Mal mit Aktien handeln. Vielmehr handelt es sich um einen umfangreichen Kredit für Fortgeschrittene, die das Risiko des Kredits durchaus kennen. Immerhin können weitere Kursschwankungen dazu führen, dass der Kredit nicht beglichen werden kann, falls keine anderen Geldquellen vorhanden sind, die zur Ausgleichung des Kredits genutzt werden können. Es kommt immer darauf an, was verpfändet wird.

Unter anderem wird in der Fachbranche zwischen dem Effektenlombard für Wertpapiere gesprochen, sowie vom Warenlombard für Vorratsbestände. Wird der Kredit genutzt, kommt es immer auf die Beleihungsgrenze der Vermögenswerte an, die verpfändet werden. Die Höhe des Kredits richtet sich somit nach den Werten der Aktien, die einen entsprechenden Marktwert mit sich bringen. Wertschwankungen sind auch in die Verpfändung miteinberechnet, damit der Gläubiger eine hohe Sicherheit hat, sein Geld durch die Verpfändung zurückerhalten zu können.

Gerne wird in der Fachbranche zusätzlich neben dem Lombardkredit von einem Effektenkredit oder einem Wertpapierkredit gesprochen. Bei allen drei Bezeichnungen handelt es sich jedoch um den gleichen Vorgang, der für sich genutzt werden kann, um seine Wertpapiere zu verpfänden. Der Bankkunde erhält einen Kredit gegen die Hinterlegung von seinen Aktien oder anderen Waren, die er verpfänden möchte. Somit erhält die Bank die Sicherheit, dass das Darlehen wieder zurückgezahlt wird, da ansonsten die Wertpapiere an die Bank gehen und sie das Recht hat, die Wertpapiere einzubehalten.

Die Fakten des sogenannten Margin-Handels mit einem Kredit

  • Durch einen Kredit vergrößert sich der Handelsspielraum
  • Enorme Verluste können dennoch erhalten werden
  • Handelsdepot bzw. Aktien werden als Sicherheitsleistung hinterlegt und werden geblockt
  • Kredite können über die depotführende Bank in Anspruch genommen werden
  • Ein hohes Risiko der weiteren Verschuldung besteht bei Anfängern, die sich einen Kredit nutzen
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Wie hoch ist ein Kredit?

Wie hoch der Kredit ist, der von der Bank ausgezahlt wird, richtet sich in der Regel nach den Wertpapieren und dem Depot, das sie aufweisen. Es kann somit kein direkter Betrag genannt werden, da sich die Werte immer in den individuellen Fällen unterscheiden. Grundsätzlich können jedoch folgende Produkte beliehen werden:

  • Aktien: Ausländische und inländische Aktien können verpfändet werden
  • Fonds: Dazu gehören Aktienfonds, Mischfonds, Rentenfonds und auch Immobilienfonds
  • Anleihen: Fremdwährungsanleihen und auch In- und ausländische Anleihen
  • Genussscheine sind in Form von aktien- und rentenähnliche Scheine zu verpfänden

Die unterschiedlichen Beleihungswerte werden in der Regel in Prozent angegeben. In der Regel kann ein Beleihungswert von 50 Prozent bei inländischen Aktien erhalten werden. Sind deutsche Aktien im Wert von 10.000 Euro vorhanden, kann der Händler für die Aktien einen Kredit von 5.000 Euro erhalten. Die Beleihungswerte können von Bank zu Bank unterschiedlich hoch sein. Als Beispiel kann die DAB Bank Beleihungswerte aufführen, die sich auf Wertpapiere beziehen:

Tilgung und Zinsen

Wird ein Kredit aufgenommen, muss sich ebenso mit der Tilgung sowie den Zinsen ausreichend beschäftigt werden. Immerhin weist ein Kredit für Wertpapiere eine ebenso wichtige Prozentzahl an Zinsen auf, die nicht unter den Tisch fallen dürfen. In der Regel funktioniert der Aktienkredit jedoch ebenso wie ein Dispo. Der Kunde muss somit für den in Anspruch genommenen Betrag Zinsen zahlen. Die Zinsen werden zum Monats- oder auch zum Quartalsende abgerechnet. Der Kredit kann natürlich zu jederzeit getilgt werden, da es hier keine Beschränkungen gibt. Eine Tilgungsrate gibt es hier jedoch nicht, die wie bei einem Ratenkredit bezahlt werden muss. Gerne kann auch das Darlehen über Monate bezahlt werden. Die Zinsen müssen jedoch dann auch miteinbezogen werden.

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Die Wertpapiere während der Pfändung

Oft wird sich gefragt, was denn eigentlich mit den Wertpapieren während der Pfändungsdauer passiert. Die Rechte und Pflichten, die die verpfändeten Aktien aufweisen, sind noch immer das Recht des Depotinhabers. Jedoch werden die Aktien geblockt. Hier kommt es immer auf die Höhe des Kredits an und ob die kompletten Aktien, die sich im Eigenbestitz befinden, ebenso geblockt werden. Gerne kann auch ein Teil der Wertpapiere als Sicherheit der Bank dienen. Da sie jedoch während der Kreditzeit der Bank gehören, können die Aktien nicht verkauft werden. Durch die Freigabe der Aktien, die dementsprechend nach der Zahlung des Kredits einhergeht, können die Händler ihre Aktien wie gehabt handeln und verkaufen.

Wird die Kreditlinie überschritten, fallen vonseiten der Bank weitere Zinsen für den Kredit an. Kommt es nach einer Dauer der Überziehung zu keinem Ausgleich, wird von der Bank gefordert, dass der Saldo ausgeglichen werden muss. Kommt der Händler der verpfändeten Aktien dieser Forderung nicht nach, darf die Bank durchaus die erhaltenen Sicherheiten, also die Aktien, verwerten.

Anfänger und ein Kredit?

Immer wieder wird in der Fachliteratur darauf hingewiesen, dass Anfänger an der Börse sich auf jeden Fall keinen Kredit nutzen sollten, um ihre Aktien zu verpfänden. Das Risiko, das sie mit der Verpfändung eingehen, ist zu hoch und kann zu verheerende Auswirkungen mit sich bringen. Läuft die Investition nicht nach den eigenen Vorstellungen, kann das gesamte Kapital des Händlers weg sein und zusätzlich hat sich der Händler mit dem Kredit verschuldet. Sind noch keine ausreichenden Erfahrungen an der Börse gemacht worden, sollte ein Kredit auf jeden Fall vermieden werden. Der Lombardkredit, der Aktien beleiht sollte am besten vermieden werden, da dieser beim Handeln einen deutlichen Strich durch die Rechnung machen kann.

Ähnlich sieht es beim Kauf von Aktien aus, die auf Kredit erhalten werden. Ist nämlich kein Startkapital vorhanden, kann man gerne und schnell auf die Idee kommen, sich einen Kredit zu nehmen, um ein wenig Startkapital für den Aktienmarkt zu erhalten. Die Folge kann besonders bei unerfahrenen Händlern groß sein. Nicht nur, dass ein Gewinn der Aktien möglich ist und der Händler somit einen hohen Betrag ausgezahlt bekommt. Es kann nämlich auch sein, was realistischer zu Beginn sein mag, dass der Händler viel Geld verliert. Die gesamten Einlagen, die als Depot sichergestellt wurden, können schnell zu einem Verlust führen. Dieser Verlust kann zum persönlichen finanziellen Ruin führen. Schließlich ist der kreditfinanzierte Kauf der Aktien oder anderen Wertpapieren nichts Neues und nicht zum ersten Mal sind Personen in die Schuldenfalle auf diesem Weg geraten.

Wird sich bei der Bank einen Kredit nehmen möchte, läuft Gefahr sich zu verschulden. Das ist leider die aktuelle Lage, wenn Statistiken zu diesem Thema betrachtet werden. Ein großer Teil der heutigen Finanzierung setzt zwar auf die Einlagen der Kunden, die sich bereits mit Aktien eingedeckt haben. Jedoch verändert sich der Aktienmarkt sehr schnell, sodass die Kunden gar keine Chance haben, sich mit den zahlreichen unterschiedlichen Folgen vor dem Kauf von Aktien und eines Kredits zu befassen.

Die geringen Kosten für einen Kredit locken viele Kunden an, da sehr billige Kredite angeboten werden. Kann ein Kredit nicht aus anderen Mitteln beglichen werden und wird sich allein auf die Aktien und die Kurssteigerung verlassen, kann das Szenario bitter enden. Der Kreditnehmer muss bei einem Kursrutsch dafür sorgen, dass weiterhin der Kredit bedient wird, auch wenn keine Gewinne durch die Aktien gutgemacht werden können. Die Folge ist der Verkauf der Aktien, die wohlmöglich keinen Gewinn gemacht haben und vielleicht sogar Verluste. Der Kreditnehmer würde somit auf seinen Schulden sitzenbleiben, die er bei der Bank gemacht hat.

Erfahrene Händler, die bereits viele Jahre an der Börse arbeiten und mit Aktien handeln, weisen ebenso keine Sicherheit auf, dass sie erfolgreich handeln können. Schließlich können Kursschwankungen immer und überall erlebt werden, die bereits die erfolgreichsten Händler in den finanziellen Ruin geführt haben. Aus diesem Grund ist von einem Kredit bei einer Bank abzuraten, auch wenn es sich um sichere Aktien handelt, die gekauft werden sollen. Der Aktienmarkt ist zu schwankhaft, um unternehmerische oder gar private Gelder zu investieren, auf die man letztendlich angewiesen zu sein scheint. Ist ausreichend Geld im eigenen Budget vorhanden, um Aktien zu kaufen, sollte kein Kredit notwendig sein, um mit Aktien handeln zu können. Auf diesem Weg wird das Risiko am geringsten gehalten, sich zu verschulden.

Experten-Tipp:

Das Geld für den Aktienhandel sollte aus dem eigenen Kapital genommen werden. Ein Kredit bei solch spekulativen Anlagen ist nie zu empfehlen, die Gefahr der Verluste ist hier einfach zu groß.

Bilderquelle: shuterstock.com