Aktienindizes – Alles was Anleger über Aktienindizes wie DAX oder Dow Jones wissen sollten!
Zuletzt aktualisiert & geprüft: 22.03.2021
Definition, Arten und Anlagemöglichkeiten bei Aktienindizes
Wenn in Börsennachrichten vom Markt gesprochen wird, ist damit zumeist ein Index gemeint. Da die Börse eine immer größere Bedeutung in der Gesellschaft einnimmt, gehören die Namen der wichtigen Aktienindizes wie DAX oder Dow Jones längst zum allgemeinen Sprachgebrauch. So sprechen viele Anleger vom Index, ohne genau zu wissen, was sich dahinter verbirgt. Es gibt mittlerweile verschiedene Möglichkeiten in einen Aktienindex zu investieren. Die möglichen Renditen liegen dabei zumeist deutlich höher als bei klassischen Anlageformen wie Festgeld oder Bundesanleihen. Deshalb wollen wir in diesem Ratgeber etwas näher auf das Thema Aktienindex eingehen.
Was ist ein Aktienindex überhaupt?
Aktienindizes sind statistische Messwerte, welche die Entwicklung eines Portfolios aus bestimmten Aktien wiedergeben, welche für einen bestimmten Markt oder ein Marktsegment repräsentativ sind. Für Privatanleger wäre es zu aufwendig, die Entwicklung jedes einzelne Wertpapiers zu verfolgen. Um sich diese Arbeit zu ersparen, nimmt man ein Segment des Aktienmarktes, welches die Entwicklung des gesamten Marktes widerspiegelt.
Der Aktienindex gibt einen Überblick über den allgemeinen Kursverlauf von mehreren Aktien. Dabei kann sich der Index auf ein Land oder eine bestimmte Branche beziehen. Der wichtigste Index für deutsche Aktien ist der DAX. Dieser beinhaltet die 30 größten deutschen Aktiengesellschaften. Ebenfalls bekannt ist der Dow Jones Index für die USA, der Nikkei für Japan oder der EUROSTOXX50 für Europa.
Verschiedene Arten der Gewichtung
Wie die einzelnen Aktien gewichtet werden, ist je nach Index unterschiedlich. In den meisten Aktienindizes sind die Unternehmen nach ihrer Marktkapitalisierung bzw. ihrem Börsenwert gewichtet. Angenommen eine Aktiengesellschaft hat einen Börsenwert von 1 Million Dollar und der Wert aller Aktien im Index beträgt 100 Millionen Dollar, dann beträgt der Börsenwert 1 Prozent des Index. Da die aktuellen Werte genau auf die Minute berechnet werden müssen, ist diese Variante nur mit Computersystemen möglich.
Beim Dow Jones Index wird mit der Preisgewichtung eine andere Form verwendet. Hier erfolgt die Gewichtung nach dem Preis einer einzelnen Aktie, in Relation zur Summe der anderen Aktienkurse. Das Problem dabei ist, dass sich die Gewichtung eines Unternehmens innerhalb des Index durch einen Aktiensplit verändern kann. Zu einem Aktiensplit kommt es immer dann, wenn das Unternehmen den Nennwert der Aktien heruntersetzt oder Ausgabemenge der Aktien erhöht. Aus diesem Grund wird nur eine geringe Zahl der Aktienindizes preisgewichtet.
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Der Deutsche Aktienindex spiegelt die Kurse der 30 größten und liquidesten deutschen Unternehmen wider, welche an der Börse in Frankfurt gehandelt werden. Zur Berechnung der Kurse werden die Daten des elektronischen Handelssystems XETRA genutzt. Eingeführt wurde der DAX 1988 mit einem Indexwert von 1.000 Punkten. Die im DAX gelisteten Unternehmen repräsentieren rund 75 Prozent aller in Frankfurt gehandelten Aktien.
Gewichtet werden die Unternehmen im DAX nach der sogenannten Streubesitz-Marktkapitalisierung. Das heißt, es kommt nicht auf den Börsenwert eines Unternehmens, sondern auf den Wert der frei handelbaren Aktien an. Die Zusammenstellung des DAX wird viermal jährlich überprüft und bei Bedarf geändert. In der Regel erfolgt die Überprüfung immer am 3. Handelstag der Monate März, Juni, September und Dezember.
Fallen Marktkapitalisierung und Handelsvolumen der Aktie soweit ab, dass es nicht mehr für eine Platzierung unter den erste 45 reicht, kann ein Unternehmen aus dem DAX gestrichen werden. Um neu aufgenommen zu werden muss sich eine Aktiengesellschaft dagegen unter den ersten 25 im Ranking einordnen.
Kriterien für ein DAX Unternehmen:
- Unternehmenssitz in Deutschland
- in XETRA handelbar
- ein Streubesitz von mindestens 10 Prozent
- im Prime Standard gelistet
Der Prime Standard beinhaltet gewisse internationale Transparenzforderungen, welche eine Aktiengesellschaft erfüllen muss. Hierzu gehört unter anderem die Rechnungsstellung in IFRS oder US-GAAP sowie eine Zwischenberichterstattung in deutscher und englischer Sprache.
Zu den Vorteilen des DAX gehört, dass die Kurse auch nach dem Handelsschluss durch XETRA aktualisiert werden. Im Gegensatz zu den amerikanischen Aktienindizes stehen für den DAX immer die Futures Kurse für den nächsten Tag zur Verfügung.
MDAX – der kleine Bruder des DAX
Im MDAX sind 50 mittelgroße, vorwiegend in Deutschland ansässige Unternehmen gelistet. Den Aktienindex gibt es seit 1996, wobei die gelisteten Unternehmen in puncto Marktkapitalisierung und Börsenumsatz den im DAX aufgeführten Unternehmen folgen. Deshalb wird der MDAX auch als der kleine Bruder des DAX bezeichnet.
Abgedeckt werden durch den MDAX in erster Linie die klassischen Wirtschaftsbranchen. Hierzu gehört insbesondere die Industrie wie der Anlagen- und Maschinenbau, die Chemiebrache sowie Zulieferer der Automobilindustrie. Die Zusammensetzung des MDAX wird zweimal pro Jahr, im März und September aktualisiert. Bei Fusionen oder größeren Neuemissionen kann sich die Zusammenstellung ebenfalls ändern.
Zudem gibt es beim MDAX eine 60/60 Regel. Das heißt es tauchen hier nur Unternehmen auf, deren Marktkapitalisierung und Börsenumsatz zu den 60 größten hinter den DAX-Unternehmen gehört. Sofern dieses Kriterium nicht erfüllt wird, erfolgt ein Ausschluss aus dem MDAX.
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Der 2003 eingeführte TecDAX ist ein Aktienindex in welchem ausschließlich Unternehmen aus der Technologiebranche gelistet werden. Es sind insgesamt 30 Technologiefirmen vertreten. Neben Marktkapitalisierung und Börsenumsatz müssen für eine Aufnahme in den TecDAX noch weitere Kriterien erfüllt werden. Wichtigste Voraussetzung ist die Erfüllung des Prime Standard. Erfüllt ein Unternehmen die Grundvoraussetzungen, muss es darüber hinaus zu den nach Marktkapitalisierung und Börsenumsatz 30 größten Unternehmen im Technologiesektor zählen, welche nicht im DAX gelistet sind.
Wie beim Dax werden auch hier nicht alle Werte gleichmäßig gelistet. So wirkt sich die Kursveränderung bei einigen Aktien stärker auf die Performance des Index aus. Die Gewichtung hängt ähnlich wie beim DAX vom Börsenumsatz und der Marktkapitalisierung ab.
Dow Jones Index – Amerikas 30 wichtigste Werte
Bereits 1896 eingeführt ist der Dow Jones der älteste Aktienindex weltweit. Im Dow Jones Industrial Average werden die 30 wichtigsten Unternehmen der USA gelistet. Dabei sind alle wichtigen Wirtschaftsbranchen, zum Beispiel auch der Sportartikel-Hersteller Nike, vertreten. Ausgenommen sind lediglich Unternehmen aus der Transport- und Versorgungsbranche. Welche Aktien im Dow Jones gelistet werden entscheiden die Redakteure des Wall Street Journal. Je nach Bedarf und Situation des Marktes wird die Zusammenstellung geändert.
Der Dow Jones gehört zu den wenigen Aktienindizes, bei denen die Preisgewichtung zur Anwendung kommt. So ist beispielsweise die Aktie von McDonalds etwa fünf Prozent des Index wert. Zu den Vorteilen des Dow Jones Index gehört, dass er als nicht besonders risikoreich gilt. Im Vergleich zu anderen Aktienindizes fallen die Schwankungen geringer aus.
Zu beachten ist jedoch, dass es in den USA mehr als 10.000 börsennotierte Unternehmen gibt. Insofern wird durch den Dow Jones nicht mal ein Bruchteil des tatsächlichen Marktes abbilden. Deshalb ist dieser Index trotz seiner Bedeutung und Berühmtheit keine perfekte Benchmark für den weltweiten Aktienmarkt.
S&P 500 – der echte Benchmark für den US-Markt
Wie die Bezeichnung schon sagt, sind in diesem Index 500 Unternehmen gelistet. Deshalb wird die Situation des Marktes deutlich realischer als beim Dow Jones abgebildet. Hier sind nicht die 500 größten, sondern die 500 am weitest verbreiteten Unternehmen gelistet. Die Auswahl erfolgt durch ein Index-Komitee der Ratingagentur Standard & Poors. Entscheidend ist dabei die Größe ihres Marktes, Liquidität, Unternehmensgröße und Industrie.
Mit seinen 500 Unternehmen repräsentiert der Index rund 70 Prozent des amerikanischen Marktes. Aus diesem Grund haben mittlerweile viele Fondsmanger die Performance an den S&P 500 gekoppelt. Die Gewichtung erfolgt nach der Marktkapitalisierung. Das bedeutet, dass jede Aktie in diesem Index nach ihrem jeweiligen Börsenwert gewichtet wird.
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Die NASDAQ Composite hat ihren Sitz in New York und ist die größte elektronische Börse in den USA. Aufgrund der gestiegenen Nachfrage an Papieren aus der Technologiebranche hat sich der NASDAQ Composite in den letzten Jahren zu einem der wichtigsten Aktienindizes weltweit entwickelt.
Im NASDAQ Composite sind alle Aktien enthalten, welche an der NASDAQ gehandelt werden. Die Mehrheit davon stammt aus den Bereichen Technologie und Internet. Vertreten sind jedoch auch Finanzunternehmen, Kreditgesellschaften, Biotechnologie- und Industrieunternehmen.
Der Nasdaq Composite ist nicht zu verwechseln mit dem Nasdaq 100, der die größten Unternehmen der USA enthält- wobei der Finanzsektor wohlgemerkt nicht mit von der Partie ist.
Mit Indexfonds in einen Aktienindex investieren
Anleger haben verschiedene Möglichkeiten, von der Entwicklung eines Aktienindex zu profitieren. Eine Möglichkeit wäre natürlich, alle enthaltenen Aktien nach ihrer Gewichtung zu kaufen. Für Privatanleger wäre diese Vorgehensweise allerdings viel zu kompliziert. Deutlich einfacher funktioniert das Ganze mit Indexfonds. Diese Anlageform ist in Deutschland seit 1998 zugelassen und erfreut sich immer größerer Beliebtheit.
Indexfonds bilden einen Aktienindex wie den DAX oder den S&P 500 möglichst originalgetreu ab. Steigt der Index beispielsweise um 1 Prozent an, so erzielt auch der sich darauf bezogene Fonds einen Zuwachs von 1 Prozent. Bei einem Blick auf die Entwicklung der meisten Aktienindizes wird schnell klar, dass diese auf lange Sicht gesehen fast immer zulegen.
Neben der attraktiven Rendite gehören die niedrigen Kosten zu den größten Vorteilen von Indexfonds. So fällt beim Kauf kein Ausgabeaufschlag an. Stattdessen werden Ordergebühren sowie der sogenannte Spread fällig. Letzterer ergibt sich aus der Differenz zwischen An- und Verkaufskurs. Die Ordergebühren hängen immer von der gewählten Bank bzw. dem Online Broker ab. Im Vergleich zu gemanagten Fonds fallen diese bei Indexfonds zumeist um einiges geringer aus.
Indexfonds können auch mit einem Sparplan bespart werden. Solche Sparpläne werden zumeist schon ab einem monatlichen Betrag von 50 Euro angeboten. Auf diese Weise können auch Kleinanleger im Laufe der Zeit ein ansehnliches Vermögen aufbauen.