Bitcoin ETF – SEC möchte Kleinanleger vor Marktmanipulationen schützen!
Zuletzt aktualisiert & geprüft: 11.09.2019
Es gibt bereits mehrere Bitcoin ETF, die in den Startlöchern stehen und auf eine Genehmigung durch die SEC warten. Bislang wurde diese Bitcoin ETF Entscheidung immer wieder verschoben und mit neuen Auflagen an die Anbieter verknüpft. Doch die wachsende Popularität von Bitcoin und der ETF macht es laut Meinung vieler Experten unausweichlich, dass irgendwann die ETF auf Bitcoin ebenfalls für den Handel verfügbar sind. Alles nur eine Frage der Zeit, was auch die SEC weiß. Warum die Entscheidung so zögerlich verläuft und ab wann die Anleger bei ETF auf Bitcoin kaufen können, zeigen wir.
- Unselige Bitcoin ETF zur Genehmigungsvorlage bei SEC
- SEC befürchtet Marktmanipulation und möchte Kleinanleger von Bitcoin ETF schützen
- Alternative zu Bitcoin ETF: Blockchain ETF handeln
- weitere Finanzinstrumente zur Krypto-Branche: Bitcoin CFDs oder Bitcoin Aktien
Bitcoin ETFs erklärt
Ein ETF auf Bitcoin handeln die Anleger bei einem Broker ihrer Wahl. Dabei handelt es sich um ein marktfähiges Papier, welches entweder einen Korb von Wertpapieren und Vermögenswerten oder Waren, Anleihen oder Fremdwährungen verfolgt. Ein ETF teilt beispielsweise das Eigentum an seinem Vermögen in Aktien auf, die Investoren an der Börse erwerben können. ETFs können auch verwendet werden, um den Wert von Rohstoffen wie Gold oder Öl zu verfolgen. Mittlerweile gibt es auch Bitcoin ETF, wenngleich ihre Anzahl im Vergleich zu ETFs andere Assets noch gering ist.
ETF auf Bitcoin – der bisherige rechtliche Status
Es gibt durch mehrere Institutionen Bestrebungen, mehr ETF auf Bitcoin aufzusetzen. Allerdings ist die Sec Bitcoin ETF-Zustimmung bisweilen noch verhalten. Das kann sich natürlich in nächster Zeit ändern, wenn Bitcoin eine noch breitere Zustimmung erlebt oder die ersten Bitcoin ETF sich bewährt haben. 2018 kam es zur Sec Bitcoin ETF-Ablehnung von neun verschiedenen Vorschlägen für Krypto ETFs von:
- ProShares
- Direxion
- GraniteShares
Die Vorschläge für ETF auf Bitcoin basiert auf zwei Strategien zur Verfolgung des Bitcoin-Preises:
- Physisch gesicherte Bitcoin-ETFs, die Bitcoins kaufen und verkaufen und sich um deren sichere Aufbewahrung kümmern.
- Futures-unterstützte Bitcoin-ETFs, die den Preis von BTC durch Kauf und Verkauf von Bitcoin-Futures-Kontrakten verfolgen. Futures-unterstützte Bitcoin-ETFs müssten die Speicherung des digitalen Assets nicht verwalten, hätten aber höhere Handelskosten.
Bisher verzögert sich die Bitcoin ETF Entscheidung der SEC auf Zulassung, denn die US-Wertpapieraufsichtsbehörde Securities and Exchange Commission ist unsicher darüber, ob dem weitgehend unregulierten Krypto-Markt die Teilnahme an einem streng regulierten ETF-Bereich ermöglicht werden soll.
Alternative Vorschläge für Bitcoin ETF Entscheidung
Während Bedenken wegen Manipulation und Betrug die Zulassung eines Bitcoin-ETFs bisher verhindert haben, gibt es immer noch zwei vielversprechende Vorschläge für Bitcoin-ETFs, die auf ein Urteil der SEC warten:
- VanEck SolidX Bitcoin ETFs
- Bitweiser ETF
Wer solch einen Bitcoin ETF kaufen bzw. handeln möchte, muss Geduld beweisen, denn auch diese Vorschläge sind noch in der Pipeline und in der Beratungsphase. Der VanEck SolidX Bitcoin ETF-Vorschlag wurde im Februar 2019 bei der SEC eingereicht, nachdem ein früherer Vorschlag 2018 abgelehnt wurde. Der ETF ist eine Partnerschaft zwischen VanEck, einem Investment- und ETF-Manager, und SolidX, einem Blockchain-Technologieunternehmen.
Der ETF wurde physisch durch den Kauf von Bitcoins unterstützt und an der CBOE BZX-Börse notiert. Ursprünglich sollte die Entscheidung am 21. Mai 2019 erfolgen, aber die Entscheidung wurde erneut vertagt und soll im Oktober 2019 bekannt gegeben werden. Mit Blick auf die bisherige Entscheidungsfreude zu Bitcoin ETF darf allerdings bezweifelt werden, ob dies tatsächlich diesmal der Fall ist oder die Anleger noch länger warten müssen.
Bitweiser ETF
Der Bitwise ETF-Vorschlag wurde am 10. Januar 2019 bei der SEC eingereicht. Bitwise hatte zuvor den ersten kryptowährungsbasierten Indexfonds geschaffen. Der Bitwise-Angebot würde physisch durch den Kauf von Bitcoins unterstützt, wobei Bitcoins gelagert und von Drittverwahrern gesichert würden. Im Falle einer Genehmigung würde der ETF an der NYSE Arca notiert, einer Börse, die sich auf Aktien und Optionen konzentriert. Auch hier steht die Entscheidung weiterhin aus und die SEC hält sich bedeckt.
Vorzüge und Nachteile der verschiedenen ETF-Arten im Vergleich
Wir wissen bereits, dass es verschiedene ETF-Arten gibt:
- ETFs, die Bitcoin physisch halten
- ETFs, die Bitcoin-Derivate kaufen
Um zu verstehen, wo genau die Vorzüge und Nachteile liegen, schauen wir uns beide ETF-Möglichkeiten im Vergleich an. Beginnen wir mit den ETFs, die Bitcoin physisch halten. Dazu gehört der VanEck und SolidX (dessen Bitcoin ETF Entscheidung noch aussteht).
Vorzüge der ETFs, die Bitcoin physisch halten
Niedrige Transaktionskosten sind ein wesentlicher Vorteil, vor allem im Vergleich zu den hohen Gebühren, die Börsen für den Handel zwischen Fiat und Bitcoin erheben. Die Liquidität der Märkte ist ein weiterer Vorteil, denn das tägliche Handelsvolumen von Bitcoin bewegt sich im Milliardenbereich. Das Risiko, dass illiquide Märkte einen Einfluss auf die Rückzahlung haben, ist deutlich geringer.
Risiken ETFs, die Bitcoin physisch halten
Wir möchten natürlich auch nicht die riesigen bzw. vermeintlichen Nachteile verschweigen. Ein Risiko liegt in der wahrscheinlich höheren ETF Kostenquote. Es ist zu erwarten, dass die Bitcoin ETFs höhere Gebühren als traditionelle ETFs haben. Bisher plant VanEck nach eigenen Aussagen, 1.000 USD für jede Erstellungs- und Rückzahlungstransaktion zu berechnen, zuzüglich einer Gebühr für variable TBD-Transaktionen. Ein weiterer Nachteil ist der ungenaue Nettoinventarwert. Die Rücknahmen werden basierend auf dem NAV vorgenommen, sodass ein ungenauer NAV den Arbitrage-Mechanismus unterbricht.
Hinweis: Die meisten ETF-NAVs werden einmal täglich berechnet. Da der Bitcoin-Markt jedoch so volatil ist, sind Intraday-NAV-Messungen erforderlich. VanEck plant beispielsweise die Verwendung des MVIS Bitcoin Index (Aktualisierung: alle 15 Sekunde). Dennoch kann die Bestimmung des NAV schwierig sein, da die Preise an mehreren Börsen unterschiedlich sein können.
Weiterer Nachteil: Marktlösungen für ETFs, aber offener Bitcoin Handel
Der Markt für den Handel mit ETFs kann geschlossen werden, während Exchanges geöffnet sind. Die Preise könnten in der Zwischenzeit deutlich sinken und die Anleger werden nicht in der Lage sein, Verluste in einem geschlossenen Markt auszugleichen. Die langfristigen Handelszeiten können auch die Differenz zwischen dem ETF-Preis und dem NAV vergrößern.
Noch mehr Nachteile: zunächst hohe Kosten für Anteile
Die SEC wartet mit der Zulassung der Bitcoin ETF, um den Markt vor Manipulationen und die Kleinanleger zu schützen. Deshalb werden die ersten ETF auf Bitcoin für Kleinanleger wohl nicht verfügbar sein. Damit die Bedenken der SEC ausgeräumt und die Entscheidung für die Zulassung positiv beeinflusst wird, wird ein Mindestkauf des von VanEck vorgeschlagenen Bitcoin ETF mit einer Bewertung von 25 BTC anvisiert.
Wann dann die Bitcoin ETF Deutschland- oder weltweit für Kleinanleger verfügbar sind, bleibt abzuwarten. Solange die SEC ihre Entscheidung noch nicht getroffen hat, müssen sich Anleger sich mit anderen Finanzinstrumenten für das Bitcoin-Investment begnügen und können beispielsweise Bitcoin CFDs oder die Wertpapiere der Bitcoin GROUP SE handeln.
Vorzüge und Nachteile von ETFs, die Bitcoin-Derivate kaufen
Die zweite Art von ETF enthält eigentlich kein Bitcoin. Stattdessen versucht der ETF, die Performance von Bitcoin nachzuahmen, indem er Bitcoin-Futures, Optionen, Swaps oder Geldmarktinstrumente handelt. Beispiel dafür ist der Bitwise ETF. Als wesentlicher Vorteil bei diesen ETFs gilt das verminderte Sicherheitsrisiko. Da keine Bitcoin verwahrt werden, gibt es auch das Risiko dafür nicht. Demgegenüber stehen einige Risiken bzw. Nachteile.
ETFs, die Bitcoin-Derivate kaufen in der Kritik
Da der Fonds nur die Wertentwicklung von Bitcoin annähert, könnte es Szenarien geben, in denen die Erträge des Fonds deutlich von der Wertentwicklung von Bitcoin getrennt sind. Zudem gibt es in unseren Augen ein aktives Managementrisiko oder höhere Verwaltungskosten bei aktiv verwalteten Fonds. Sie haben höhere Gebühren als passive Fonds, sodass für die Trader eine höhere Kostenaufwendung zu berücksichtigen ist, welche die eigentlichen Gewinne schmälern kann.
Tipp: Wenn Bitcoin ETF durch die SEC zugelassen werden, könnte dies einen positiven Effekt auf die Bitcoin-Preise haben. Wie der Blick auf den Markt zeigt, war es bisher auf Basis der historischen Ereignisse zu ETFs ein gutes Signal, wenn ETFs für den Handel genutzt werden konnten. Bestes Beispiel ist der Goldpreis, der mit dem Gold-ETF ebenfalls zunehmen konnte. Die positive Bitcoin ETF Entscheidung könnte demnach nicht nur für Interessenten der ETFs von Vorteil sein, sondern auch für all diejenigen, die Bitcoin direkt handeln und verkaufen möchten.
Alternativen zu ETF auf Bitcoin: Blockchain ETFs
Wie es der Name schon sagt, verfolgen die Blockchain ETFs die Börsenkurse von Unternehmen, welche sich mit der Blockchain-Technologie befassen; in sie investieren oder sie weiter voranbringen. Da die Blockchain-Technologie mittlerweile branchenübergreifend Einzug gehalten hat, ist die Auswahl der Unternehmen, welche für Investitionen genutzt werden können, enorm.
Der Computerriese IBM hat beispielsweise eine Partnerschaft mit der Reederei Maersk geschlossen, um Blockchain in der Frachtindustrie zu implementieren. Auch das E-Commerce-Unternehmen Overstock investiert in Blockchain durch seine Medici Ventures und die digitale Münzbörse tzero.
Viele Möglichkeiten mit Blockchain ETFs
Die Auswahl der Unternehmen, welche mit der Blockchain-Technologie in Verbindung gebracht werden können, ist enorm. Demzufolge gibt es auch zahlreiche ETF-Möglichkeiten. Die Anleger könne beispielsweise auch in Amplify ETFs‘ Amplify Transformational Data Sharing ETF (BLOK) und Reality Shares Nasdaq Nexgen Economy (BLCN) auf Unternehmen zurückgreifen, welche mit der Blockchain-Technologie in Verbindung stehen.
Tipp: In ihrer derzeitigen Form sind Blockchain-ETFs im Vergleich zu Bitcoin-ETFs relativ wenig volatil. Denn sie sind nicht der Volatilität der wilden Preisschwankungen von Bitcoin ausgesetzt. Wer in Blockchain-ETFs investieren möchte, sollte trotzdem zunächst die bisherige Performance näher betrachten und im Portfolio auf Diversifikation setzen, sich nicht nur auf ein ETF konzentrieren. Damit wird maximale Risikostreuung gewährleistet, um Verluste zu begrenzen.
Bitcoin CFDs als Alternative zu Bitcoin ETF?
Eine weitere Möglichkeit für den Handel mit Bitcoin sind auch Differenzkontrakte, die ebenfalls bei den Krypto Brokern zur Verfügung stehen. Sie haben allerdings kaum etwas mit den ETF gemein, denn der Anlagehorizont und Zusammenstellung sind deutlich variabel. Während die ETF verschiedene Werte bündeln, handeln die Anleger bei CFDs auf einzelne Werte; in unserem Fall Bitcoin. Allerdings bieten die Differenzkontrakte einen wesentlichen Vorteil: Die Trader können auch fallende Kurse gewinnbringend nutzen.
CFD-Handel lukrativ gestalten
Wer es geschickt anstellt, kann den Handel mit CFDs optimal für sich nutzen. Bitcoin zeigt bei der Kursbewegung eine vorherrschende Volatilität, welche für einige Finanzinstrumente oder für den direkten Handel an der Exchange nicht immer von Vorteil sind. Anders hingegen bei den CFDs, denn sie sind durch ihre Flexibilität und dem geringen Kapitaleinsatz für risikobereite Trader besonders interessant.
Auch der zur Verfügung stehende Hebel von maximal 1:2 (für private Anleger) trägt zu einer höheren Attraktivität der Differenzkontrakte bei, denn damit haben Anleger die Möglichkeit, ihre Gewinne zu erhöhen. Der Hebel entfaltet seine Kraft aber nicht nur in eine, sondern in beide Richtungen, sodass auch höhere Verluste beim Positionshandel auftreten können. Wichtig ist deshalb die optimale Absicherung der Verluste und die Mitnahme der Gewinne durch ein konsequentes Risikomanagement.
CFD-Handel üben
Wir empfehlen vor allem unerfahrenen Anlegern, die gerade am Beginn ihrer Trading-Karriere stehen, zunächst mit einem Demokonto zu beginnen. Mithilfe des Demokontos und dem virtuellem Guthaben können die Anleger ohne Risiko Positionen handeln und auch Verluste leichter verkraften. Ist die getroffene Trading-Entscheidung falsch, geht kein echtes Guthaben verloren und dennoch haben die Anleger den Lerneffekt.
Bei der nächsten Handelsentscheidung wird der gleiche Fehler mit Sicherheit nicht noch einmal gemacht. Neben dem Demokonto empfehlen wir auch, ein Trading-Tagebuch zu führen, in dem alle Handelsaktivitäten penibel verzeichnet sind. Mithilfe dieses Tagebuches wird es noch leichter, die Handelsaktivitäten nachzuvollziehen und zu analysieren.
Weiterbildungsangebote bei Broker nutzen
Viele Krypto Broker bieten auch kostenfreie Weiterbildungsangebote, um den Lerneffekt noch größer zu gestalten. Die User können die Angebote in vielfältiger Form nutzen, beispielsweise:
- Videos
- Webinare
- Trading-Handbuch
- Seminare
Häufig gibt es auch aktuelle kostenlose Marktanalysen oder Trading-Tipps der Profis. In unseren Augen können die Anleger nie genug Wissen durch bereits erfolgreiche Anleger erhalten, sodass wir empfehlen, die Weiterbildungsangebote als zusätzlichen Benefit in Anspruch zu nehmen.
Wer als angehender Trader aktiv wird, der sollte sogar gezielt auf Broker achten, welche möglichst viel Support und Weiterbildungsmöglichkeiten für den Handelseinstieg bereithalten. Warum sollten die Trader unnötiges Lehrgeld (im schlimmsten Fall durch echte Verluste) zahlen, wenn sie dies durch Weiterbildungsmöglichkeiten und Übung verhindern können?
Fazit: Bitcoin ETF werden durch SEC noch kritisch beäugt
Ob und wann die Bitcoin ETF Entscheidung durch die SEC fällt, ist ungewiss. Es gibt verschiedene ETF-Ansätze, welche sich mit Bitcoin befassen. Sie alle liegen der SEC bereits seit mehreren Monaten zur Prüfung vor, aber die Entscheidungsfindung wird immer wieder mit neuen Auflagenanforderungen an die Anbieter verschoben.
Vor allem die Angst vor Manipulationen und der Schutz der Kleinanleger steht laut SEC im Fokus und genau deshalb ist man sich bei der SEC uneinig, ob die Zulassung dem Markt gut oder schlecht tut. Für Anleger, die dennoch im ETF investieren möchten, die im weitesten Sinne etwas mit der Krypto-Branche zu tun haben, können auch die Blockchain-ETF interessant sein. Dabei handelt es sich um Fonds, welche Unternehmen beinhalten, die mit der Blockchain-Technologie in Verbindung stehen.
Es gibt beim Broker aber noch weitere Handelsmöglichkeiten rund um Bitcoin und die übrigen Kryptowährungen, wie beispielsweise Bitcoin-CFDs oder die Bitcoin Wertpapiere. Möchten Sie sich selbst ein Bild von den Bitcoin-Angeboten beim Broker machen? Nutzen Sie dafür doch einfach das kostenlose Demokonto und starten Sie den risikolosen Handel.
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