Bitcoin kaufen ohne Verifizierung: Die Möglichkeiten im Überblick
Zuletzt aktualisiert & geprüft: 07.02.2022
Bei der Entscheidung für ein Finanzprodukt kommt fast immer die Weitergabe von Daten ins Spiel. Zumindest bei der Nutzung konventioneller Zahlungs- und Anlagemöglichkeiten ist eine Verifizierung erforderlich. Bei Kryptowährungen ist dies ausdrücklich nicht geplant oder erwünscht – darum heißen sie ja „krypto“. Dennoch kommt spätestens beim Bezahlen, also wenn Fiatgeld verwendet wird, die Verifizierung ins Spiel. Muss das sein, oder kann man noch immer Bitcoin kaufen ohne Verifizierung? Und wenn ja – welche Möglichkeiten können Anleger nutzen?
- Finanzdienstleister bestehen in der Regel auf einer Verifizierung
- Kryptowährungen können theoretisch anonym genutzt werden
- Wo Krypto- gegen Fiatwährungen getauscht werden, wird die Anonymität durchbrochen
- Bitcoin kaufen ohne Verifizierung ist dennoch möglich
Bitcoin kaufen: Ohne Verifizierung nicht ganz einfach
Bitcoin und andere digitale Währungen werden zunehmend interessant für Anleger, die angesichts der anhaltenden Niedrigzinsen ihr Kapital mit konventionellen Anlageoptionen dahin schmelzen sehen. Die Technologie der Blockchain hat Einzug in den Alltag gehalten und ist nicht länger etwas für Nerds. Bitcoin-Automaten und die erhöhte Akzeptanz von Kryptowährungen als Zahlungsmittel machen den Handel mit BTC einfacher.
Besondere Angebote für den Kauf und Verkauf von Kryptowährungen sind Plattformen wie Exchanges oder Marktplätze. Diese wollen eine geschützte Handelsumgebung für die Kryptodeals schaffen. Das ist natürlich begrüßenswert und steigert die Sicherheit für Käufer und Verkäufer. Allerdings wird die erhöhte Sicherheit dadurch erzielt, dass Teilnehmer sich bei der jeweiligen Plattform nicht nur registrieren, sondern auch verifizieren müssen.
Wie läuft die Verifizierung ab?
Der Ablauf von Legitimierungs- oder Verifizierungsverfahren ist mehr oder weniger der gleiche, es kann natürlich zu rein technischen Abweichungen kommen. In der Regel ist neben vollständigen Angaben zu Person, Wohnsitz und Kontaktdaten auch die Vorlage eines gültigen Ausweisdokuments notwendig, also ein Ausweis, Reisepass, mitunter auch ein Führerschein – in jedem Fall aber noch mindestens sechs weitere Monate gültig. Daneben ist meist der Nachweis des Wohnsitzes gefragt – dieser kann über eine aktuelle Versorgerrechnung erfolgen. Manche Finanzdienstleister fragen nach einem aktuellen Kontoauszug.
Ob die Dokumente nun im Rahmen eines Webcam-Chats vor die Webcam gehalten und möglicherweise hin und her bewegt werden müssen, oder ob ein Scan in guter Qualität hochgeladen werden soll, ist unerheblich.
In jedem Fall behält sich eine Bank, eine Fondsgesellschaft, aber auch ein Broker oder eine Krypto-Exchange vor, die Unterlagen zunächst zu prüfen. Während manche Anbieter damit ruck-zuck fertig werden, kann es in anderen Fällen einige Tage dauern, bis das Nutzerkonto freigeschaltet ist.
Warum die Verifizierung notwendig ist
Finanzdienstleister und Betreiber in Europa sind dazu verpflichtet, die Identität ihrer Neukunden zu verifizieren. Dass sieht die dritte Anti-Geldwäsche-Richtlinie der Europäischen Union in Artikel 8 ausdrücklich vor. Die Regelungen werden mit dem Kürzel KYC für „Know Your Customer“ umschrieben und sollen sowohl Terrorismus als auch Wirtschaftskriminalität begrenzen helfen. Sind die Inhaber von Konten identifizierbar, erschwert dies den unkontrollierten Transfer von Geldern, sprich die Geldwäsche. Finanzdienstleister, die durch nachlässige Kontrollen ihren Kunden ermöglichen, Konten für kriminelle Aktivitäten zu nutzen, werden in die Pflicht genommen und müssen mit hohen Geldstrafen rechnen. Auch Kryptobörsen werden diesbezüglich geprüft und müssen dementsprechend KYC-Maßnahmen umsetzen. Dies sieht vor, dass die Identität neuer Kunden zufriedenstellend überprüft wird wie beschrieben.
Wer will überhaupt Bitcoin kaufen ohne Verifizierung?
Die durch den Gesetzgeber vorgeschriebenen Maßnahmen der KYC-Richtlinie haben also durchaus einen Sinn – und sie schützen natürlich auch die Käufer und Verkäufer von Bitcoin und anderen Kryptowährungen. Die zusätzliche Seriosität durch die Verifizierung bedeutet jedoch im Umkehrschluss nicht, dass alle, die Bitcoin kaufen, ohne Verifizierung oder Legitimierung durchziehen zu wollen, automatisch Kriminelle sind.
Einer der Gründe, warum Bitcoin-Händler auf die Verifizierung gern verzichten, ist der zeitliche Aufwand. Abhängig von der Exchange kann es eine ganze Weile dauern, bis alle Unterlagen durchgewinkt werden, möglicherweise sogar ein paar Tage. Während dieser Zeit kann sich der Kursverlauf des Bitcoin ändern. Kryptowährungen sind nicht dafür bekannt, verlässliche, konstante Kurse aufzuweisen, die volatilen Coins schwanken schon im Tagesverlauf erheblich. Eine lukrative Strategie kann zunichte werden, während man noch darauf wartet, dass die eigenen Angaben verifiziert werden.
Das gilt auch, wenn man bereits bei einer Kryptobörse angemeldet ist, dann jedoch einen günstigeren Anbieter findet und von dessen besseren Konditionen Gebrauch machen will – im Idealfall, solange der Kurs des Bitcoin gerade günstig ist. Auch hier möchten Coin-Trader nicht lange auf den Abschluss der Verifizierung warten. Allerdings geht es manchen Bitcoin-Käufern ganz allgemein um das Prinzip der Anonymität.
Anonymität als Kriterium: Bitcoin ohne Verifizierung kaufen
Die Blockchain, die Technologie hinter dem Bitcoin und anderen digitalen Währungen, ist aus Prinzip dezentral, nutzerverwaltet – und eben anonym. Dementsprechend gibt es nicht wenige Bitcoin-Fans, für die eine Verifizierung im Zusammenhang mit Krypto-Transaktionen einen Grundpfeiler der Blockchain antastet. Nicht weil sie kriminelle Absichten hätten, Terroristen unterstützen oder Geld im Darknet verpulvern wollten, sondern einfach, weil sie das hohe Maß an Privatsphäre schätzen, das die Blockchain bietet. Hinzu kommt, dass – auch bei durchaus harmlosen Transaktionen – der Fiskus nicht nachvollziehen kann, wofür der Bürger sein Geld ausgibt. Wer jedoch eine Börse oder einen Marktplatz nutzt und zu guter Letzt die Verifizierung durchlaufen muss, ist eindeutig identifizierbar – und alle Transaktionen, die über die Plattform abgewickelt werden, sind nachvollziehbar. Dabei hatten sich die Entwickler des Bitcoin das etwas anders gedacht.
Bitcoin und die Anonymität
Das Besondere am Bitcoin – und natürlich an der Mehrheit der ihm nachempfundenen Kryptowährungen – ist die Technologie der Blockchain. Bitcoin ist eine Zahlungseinheit, Bitcoin ist aber auch die Software, die die Coins generiert und verwaltet, und das Netzwerk der Nutzer. Ohne Blockchain – kein BTC. Entwickelt wurde der bahnbrechende Pionier in 2009 durch einen oder mehrere Entwickler, die sich bis heute hinter dem Pseudonym Satoshi Nakamoto verbergen. Der Anlass war die Finanzkrise von 2007 und 2008. Angesichts des schwindenden Vertrauens in die institutionellen Finanzdienstleister sollte eine Alternative angeboten werden: dezentral verwaltet, damit manipulationssicher, und obendrein anonym.
Die Blockchain ist die „Matrix“, über die der Bitcoin funktioniert – und sie wiederum beruht auf der Client-Software des Bitcoin. Die Software lässt alle Computer, auf denen sie installiert ist, zusammenwirken und bei der Verwaltung des Bitcoin Anteil haben. Neue Transaktionen werden in Datenblöcken festgehalten, diese müssen aufgefunden, bearbeitet und in stark verkürzter Form an die bestehende Kette von Datenblöcken angehängt werden. Die ständig länger werdende Blockchain wird kontinuierlich auf allen Rechnern über den Software-Client auf dem neuesten Stand gehalten. Das simple Konzept macht den Bitcoin manipulationssicher. Auch die Emission neuer Coins erfolgt dezentral, indem die „Miner“ für die Bearbeitung der Datenblöcke mit Coins entlohnt werden, die proportional zur aufgewendeten Rechenleistung generiert werden. Bei all dem sind sämtliche Beteiligten nicht durch persönliche Daten identifizierbar.
Darum heißt es „Krypto“: Anonyme Transaktionen in der Blockchain
Wie setzt die Blockchain bei Transaktionen das Prinzip der Anonymität um? Wie identifizieren sich Teilnehmer, um zweifelsfrei Zahlungen erhalten zu können? Beim Bitcoin und bei anderen digitalen Währungen nutzen Teilnehmer das sogenannte Wallet für die Verwaltung ihres Guthabens und die Ausführung von Transaktionen. Das Wallet ist jedoch strenggenommen keine Geldbörse, denn es nimmt keine Coins auf. Statt dessen dient es der sicheren Aufbewahrung der sogenannten Keys. Die „Schlüssel“ sind alles, was man braucht, um Bitcoin kaufen oder verkaufen zu können – direkt über die Blockchain auch ganz ohne Verifizierung.
Im Wallet befindet sich der öffentliche Schlüssel, der von jedermann gesehen werden kann und soll. Denn entspricht einer IBAN und muss angegeben werden, damit man eine Zahlung in Empfang nehmen kann. Der private Schlüssel hingegen ähnelt eher der PIN im Onlinebanking und ist vergleichbar sicherheitskritisch. Wer den privaten Schlüssel in Händen hält, hat Zugriff auf das Guthaben. Und schließlich liegt im Wallet noch digitale Signatur des Bitcoin-Accounts. Sie gibt Auskunft über die Höhe des Guthabens. Das ist alles, denn Angaben zur Person des Kontoinhaber fehlen gänzlich. Die Schlüssel sind willkürlich zusammengestellte, einmalige und sehr lange Zeichenfolgen, die zunächst keine Rückschlüsse darauf zulassen, wem das zugehörige Coin-Guthaben gehört. Die Sicherheit des Wallets ist daher für Anleger in Bitcoin besonders wichtig, für größere Beträge werden Lösungen empfohlen, die vom Internet getrennt werden können, etwa USB-Sticks oder auch Ausdrucke auf Papier. Cloud-Wallets, wie sie die Exchanges anbieten, aber auch Software zum Download gelten als wesentlich weniger sicher und sollten nur das digitale Kleingeld aufnehmen.
Ab wann verifizieren? Die Registrierung auf einer Bitcoin Exchange
Beim Handel mit Bitcoin auf Börsen und Marktplätzen ist, wie wir schon gesehen haben, eine Registrierung erwünscht. Sie läuft meist in mehreren Stufen ab. Für die erste Stufe genügt die Angabe einer E-Mail-Adresse und einer Handynummer. Dies ist notwendig, da ein Link oder Aktivierungscode versandt werden, um die Registrierung zu bestätigen. Hierzu müssen interessierte Bitcoin-Händler nicht unbedingt die persönliche E-Mail nutzen, auch ein Prepaid-Handy kann verwendet werden. Nach dem ersten Schritt ist der Handel möglich, man könnte nun Bitcoin sofort kaufen ohne Verifizierung, ohne dass man allzu viel von sich preisgegeben hat, aber nur mit geringem Handelsvolumen. Außerdem kann man als Teilnehmer der untersten Stufe nicht mit der Kreditkarte zahlen. In diesem Fall muss man entweder ein Girokonto als Referenzkonto benennen, oder über PayPal zahlen – sofern die Exchange diese Möglichkeit einräumt, nicht alle tun es.
Will man ein höheres Handelsvolumen nutzen, muss man sich in den folgenden Stufen legitimieren. Ein weiterer Schritt ist der Nachweis des Wohnsitzes, beispielsweise durch eine Rechnung des Stromversorgers. In einem letzten Schritt kann die Verifizierung abgeschlossen werden durch die Vorlage eines gültigen Personaldokuments wie Ausweis, Reisepass oder Führerschein – erst mit Abschluss der letzten Stufe können Nutzer auch mit der Kreditkarte zahlen.
Bitcoin kaufen: SEPA ohne Verifizierung nutzen
Schon mit der ersten Registrierungsstufe können Teilnehmer auf vielen Exchanges SEPA-Überweisungen nutzen, um ihr Handelskonto zu kapitalisieren. Das macht auch Sinn. Denn selbst wer eine weitgehend anonyme E-Mail-Adresse und ein Prepaid-Handy nutzt, um die Verifizierung so unpersönlich wie möglich zu halten, lässt die ganze Anonymität mit der Nutzung einer Banküberweisung auffliegen. Der jeweilige Finanzdienstleister hat mit Sicherheit alle erforderlichen Angaben gemäß der KYC-Richtlinie vorliegen und speichert auch die Transaktionen auf dem Referenzkonto ab. Banküberweisungen, ob im SEPA-Raum oder international, sind deshalb mit dem Prinzip der Anonymität nicht sonderlich vereinbar. Schnell geht es auch nicht – selbst mit einem Werktag Ausführungszeit ist eine Bearbeitungsfrist durch die Exchange vorauszusetzen. Wer auf die Verifizierung verzichten möchte, um schnell von günstigen Bitcoin-Kursen zu profitieren, ist mit dieser Zahlungsmethode also nicht gut bedient.
Transaktionen in BTC: Anonym über den Bitcoin Account
- Bitcoin kaufen ohne Verifizierung ist auf der Blockchain vorgesehen. Tatsächlich funktioniert die Technologie ohne einen Bezug zu physischen Personen. Bei Transaktionen in Bitcoin werden Sender und Empfänger nur durch ihre Schlüssel identifiziert. Rückschlüsse auf die Identität der Beteiligten sind bei einer Bitcoin-Transaktion also zunächst nicht möglich. Auch bei der Einrichtung eines Bitcoin-Kontos ist keine Verifizierung notwendig. Wer sich für ein Bitcoin-Wallet entscheidet, stellt fest, dass dieses im Rahmen der Konfiguration meist einen öffentlichen Schlüssel als Konto-ID erstellt und auch den dazu passenden privaten Schlüssel generiert. Dabei muss der Nutzer keinerlei persönliche Angaben hinterlegen. Das Bitcoin Konto ist zwar vollständig sichtbar – tatsächlich vergleichen es viele Nutzer mit einem gläsernen Safe – auch die Höhe des Guthabens kann jeder Teilnehmer auf der Blockchain ohne Probleme einsehen. Zugriff gibts auf den Inhalt des durchsichtigen Schatzkästchens nur mit dem privaten Schlüssel – und auch der erlaubt keine Bezüge zum Besitzer. Zunächst jedenfalls.
- Diese schöne Anonymität, um die sich die Entwickler von Kryptowährungen in mehr oder minder hohem Umfang bemühen, ist aber irgendwann gegenstandslos – nämlich dann, wenn Kryptocoins auf Fiatgeld treffen oder für den Kauf realer Güter bzw. Services genutzt werden. Beim Kauf von Bitcoin über eine Exchange ist bei höheren Transaktionsvolumina, wie bereits beschrieben, die Verifizierung fast überall unvermeidlich. Wer sie nicht durchführt, kann Bitcoin nur mit SEPA-Überweisung zahlen und wird auf diesem Weg kenntlich. Bei der Nutzung im eCommerce hingegen fällt fast zwangsläufig die Offenlegung persönlicher Angaben an, wenn beispielsweise Waren geliefert werden.
Bitcoin kaufen: Kreditkarte ohne Verifizierung nutzen
Es gibt nicht wenige Anleger, die sich wünschen, beim Kauf von Kryptowährungen mit der Kreditkarte zahlen zu können, allerdings ohne dabei ein aufwändiges Verifizierungsverfahren durchlaufen zu müssen. Dazu muss man sich jedoch unter den Krypto-Exchanges umschauen. Der Einsatz von VISA- und Mastercard oder Maestro ist zwar inzwischen bei vielen Börsen akzeptiert, allerdings nur, wenn der Nutzer zuvor die höchste Legitimierungsstufe durchlaufen hat. Nur wenige Plattformen erlauben es, ohne Verifizierung Bitcoin zu kaufen und mit der Karte zu zahlen – dabei ist die Menge an Coins in der Regel begrenzt, außerdem erhöhen sich in diesem Fall die Gebühren. Die Betreiber von Exchanges sichern sich damit gegen Ausfälle durch Betrug ab.
Für Nutzer ist die Kreditkarte trotz höherer Gebühren mitunter eine gute Option. Denn wer mit der Kreditkarte zahlt, kann von sofortiger Wertstellung ausgehen und muss nicht auf die Gutschrift warten, wie es bei SEPA-Überweisungen und auch bei PayPal der Fall ist.
Ein weiterer guter Grund, der versierten Karten-Nutzern bekannt ist, sind die Bonusprogramme, die viele Kreditkartenanbieter ausloben. Wer bestimmte Ausgabenlimits erfüllt, kann sich darauf freuen, dass der Kartenanbieter manches zurückerstattet, sei es in Form von Bargeld oder als Prämienpunkte, die anderweitig genutzt werden können. Dabei ist es unerheblich, ob es sich um eine normale Dienstleistung oder eine Neukundenaktion handelt. Je nachdem, wie viel für BTC ausgegeben werden soll, kann es sich lohnen, einmal durchzurechnen, ob der Bonus die höheren Transaktionskosten wert ist. Ist dies der Fall, kann man mit der Karte durchaus an einer Kryptobörse schnell und umstandslos BTC kaufen. Um eine Verifizierung kommt man in den meisten Fällen nicht herum.
Alternative zur Kreditkarte: Die Paysafecard
Eine echte Alternative für Anleger, die Bitcoin kaufen wollen, ohne sich zu verifizieren, ist die Paysafecard. Es handelt sich bei diesem elektronischen Zahlungsmittel um eine Prepaid-Karte. Eine Paysafecard kann man in mehr als 40 Ländern kaufen, die Höhe des Guthabens beträgt zwischen 10 und 100 Euro. Gut, für große Krypto-Sprünge reicht das nicht, aber man kann durchaus mehrere Karten zusammen verwenden. Genutzt wird die Karte so lange, bis das Guthaben verbraucht ist. Da der Kauf einer Paysafekarte gegen Bargeld vollkommen anonym abläuft, fällt hier keine Verifizierung an. Verkauft wird die Karte in der Regel in Postämtern, Tabakwarenhandlungen oder Tankstellen – eine Suchfunktion auf der Website erleichtert es, eine Verkaufsstelle in der Nähe zu finden.
Bitcoin mit PayPal kaufen ohne Verifizierung
Bei nicht wenigen Kryptobörsen ist es möglich, Bitcoin zu kaufen und mithilfe von PayPal zu zahlen. Wie sieht es hier mit der Verifizierung aus? Für die Nutzung des Zahlungsdienstleisters muss man natürlich zunächst ein PayPal-Konto einrichten. Dazu werden Name und E-Mail-Adresse hinterlegt. Auf das PayPal-Konto muss man nichts einzahlen, es kann mit einer Kreditkarte oder einem Girokonto verknüpft werden. PayPal verifiziert jedoch die Bankverbindung oder die Karte. Dazu überweist der Finanzdienstleister einen minimalen Betrag auf das Referenzkonto. Der Verwendungszweck enthält einen Code, der später online angegeben wird. Dadurch ist das Bankkonto für die Nutzung durch PayPal legitimiert. Bei einer Kreditkarte bucht PayPal ebenfalls einen winzigen Betrag ab und bucht ihn später wieder zurück. Die Online-Zahlung über PayPal ist schnell ausgeführt, auch die Sicherheitsvorkehrungen des Dienstes sind gut und die Gebühren halten sich im Rahmen. Die Kontoführung ist zwar weitgehend anonym, PayPal weiß natürlich dennoch, wer hinter den Zahlungen steckt – auch wenn eine Exchange dieses Zahlungsverfahren ohne Legitimierung akzeptiert.
Bitcoin kaufen mit SOFORT – auch hier sind die Angaben zur Person bekannt
Ähnlich wie PayPal funktioniert die SOFORT-Überweisung des skandinavischen Zahlungsdienstleisters Klarna. Der bargeldlose Zahlungsdienst ist eine Art Vorkasse, die dem Verkäufer eine Zahlungsbestätigung zukommen lässt und dadurch die Transaktion beschleunigt. Später wird der über Klarna gezahlte Betrag vom Referenzkonto abgebucht – das ist in der Regel ein Girokonto bei einer deutschen Bank. Damit erübrigt sich bei der Nutzung von SOFORT die Frage nach der Notwendigkeit einer Verifizierung – denn auch hier ist der Käufer letztlich zu ermitteln. Allerdings bietet das Verfahren eine komfortable Zahlungsoption mit sofortiger Wertstellung, die von den meisten deutschen Banken unterstützt wird.
Bitcoin kaufen ohne Verifizierung am Automaten
Während Bitcoin-Käufer, die sich auf Überweisungen, Kreditkarten oder PayPal verlassen, letztlich in irgendeiner Form immer verifiziert werden, kommen Barzahler ohne diesen Aufwand aus. Abgeraten wird davon, echte Treffen zwecks BTC-Transaktionen zu nutzen und Bares gegen Bitcoin zu tauschen. Das Betrugsrisiko ist verhältnismäßig hoch. Doch zum Glück gibt es Alternativen – nämlich den Bitcoin ATM. Die Automaten leisten denselben Dienst wie ein herkömmlicher ATM, wer Bargeld einzahlt, bekommt Bitcoin dafür, und zwar ohne Verifizierung. Allerdings sind Bitcoin Automaten in der Bundesrepublik noch dünn gesät. Anders sieht es aus in Österreich und der Schweiz. Vor allem in Österreich sind die Bitcoin-ATM in größeren Städten schon verbreitet. Nach der Einzahlung von Bargeld werden die erworbenen Bitcoin an die angegebene Wallet-Adresse gesendet, und zwar sofort und ohne die langwierige Verifizierung, wie sie bei vielen Kryptobörsen verbindlich ist. Das eingezahlte Bargeld wird in Bitcoin umgerechnet, und zwar auf Basis des aktuellen Kurses. Anschließend muss die Wallet-Adresse eingegeben werden, dies geschieht am sichersten, indem der QR-Code der Wallet auf dem Smartphone aufgerufen und dies vor die Kamera des ATM gehalten wird.
Eine Alternative ist das Generieren eines Papier-Wallet durch den ATM, in dem die erworbenen Coins gespeichert sind. Einmal erstellt, druckt der Automat dieses Papier-Wallet aus – sofern er über diese Funktion verfügt. Mithilfe spezieller Apps wie Coin ATM Radar können interessierte Käufer herausfinden, ob und wo sich in ihrer Nähe ein Bitcoin ATM befindet, wenn sie auf diese Weise Bitcoin ohne Verifizierung kaufen wollen.
Bitcoin To Go mit dem Bon – ohne Verifizierung
Ebenfalls in Österreich, dem Bitcoin-Hotspot, gibt es eine weitere Möglichkeit, Bitcoin ohne Verifizierung zu kaufen – mithilfe von Krypto-Bons. Die gibt es in der Alpenrepublik an kleinen Kiosken, die dort als Trafik bezeichnet werden. Im Trafik werden neben Tabakwaren, Zeitungen und Briefmarken auch Coupons für Bitcoin verkauft. Dabei können zwischen 20 und 500 Euro für den Kauf verwendet werden, in bar. Gültig sind die Bons ein ganzes Jahr lang. Werden sie eingelöst, erhält der Inhaber Bitcoin zum Tageskurs. Die BTC-Bons sind extrem unkompliziert in der Handhabung, anonym beim Kauf und nicht nur für den Eigenbedarf, sondern auch als Geschenk geeignet.
Bitcoin handeln über Derivate: Auch hier wird verifiziert
Nicht jeder Anleger möchte physische Bitcoin erwerben, damit handeln oder die Coins für den langfristigen Vermögensaufbau nutzen. Eine Alternative stellt der Handel von Derivaten auf den Kurs des Bitcoin dar. Dank des großen Interesses an Kryptowährungen gibt es bereits einige derartige Finanzprodukte. Beliebt sind, neben Zertifikaten, Futures oder Optionen, besonders Differenzkontrakte. Der Handel erfolgt außerbörslich, notwendig ist ein Handelskonto bei einem lizenzierten CFD-Broker, der seinen Tradern Zugang gewährt zu den Märkten und Krypto-CFDs im Handelsangebot führt. Da die Zahl der Anbieter steigt, ist es empfehlenswert, einen Brokervergleich zu nutzen, um sicherzugehen, einen seriösen Broker zu wählen. Die Faktoren, die bei einem Vergleich genutzt werden, sind die Vertrauenswürdigkeit der Regulierung, die Sicherung der Kundeneinlagen, aber auch das Handelsangebot und die Kosten, die beim Trading anfallen.
Eine intuitiv bedienbare Handelsplattform mit hohem Funktionsumfang ist ein Pluspunkt, das gleiche gilt für einen gut erreichbaren, kompetenten Support. Da CFDs zu den Risikoprodukten gehören, weil sie mit einem Bitcoin Hebel gehandelt werden können, sollten Einsteiger auch darauf achten, ob der Broker Bildungsressourcen von guter Qualität anbietet und seinen Tradern die Gelegenheit gibt, das Erlernte in einem kostenlosen Demokonto zunächst risikolos zu üben. Für die Demo genügt in der Regel die Eingabe einer E-Mail-Adresse und eines selbst gewählten Passworts. Will man dann ein Echtgeldkonto einrichten, ist jedoch auch bei einem CFD-Broker die Verifizierung ein notwendiger Bestandteil der Formalitäten, ohne den das Handelskonto nicht freigeschaltet werden kann.
Fazit: Bitcoin kaufen ohne Verifizierung ist möglich, aber mitunter mühsam
Bitcoin und andere Kryptowährungen geraten zunehmend in den Fokus der Anleger. Zugleich bemühen sich Börsen und Broker, aber auch der Gesetzgeber darum, den Handel auf ein seriöses Niveau zu heben und vor allem sicherer zu gestalten. Auch auf den Handel mit Coins werden die neuen Richtlinien angewendet, die Finanzdienstleister dazu verpflichten, ihre Kunden zu verifizieren. Was Geldwäsche, Steuerflucht und Terrorfinanzierung unterbinden soll, führt jedoch zu mitunter aufwändigen Legitimierungsverfahren. So verpassen Krypto-Händler möglicherweise lohnende Einstiegszeitpunkte, während die eigenen Unterlagen noch bei der Exchange geprüft werden.
Wer sich der Verifizierung nicht unterzieht, muss sich mit einem geringeren Handelsvolumen abfinden und für die Kapitalisierung des Exchange-Kontos meist eine SEPA-Überweisung nutzen. Auch hier ist der Ausführende in letzter Konsequenz also zu ermitteln, und zwar über die zuvor erfolgte Verifizierung bei der Hausbank. Gleiches gilt für Zahlungen mit der Kreditkarte oder über Bezahldienste wie PayPal oder SOFORT. Wer gänzlich um eine Verifizierung herumkommen will, muss auf einen Bitcoin ATM zurückgreifen, wo die Coins gegen Bares gekauft werden können, oder Prepaid-Optionen nutzen. Dies umfasst die auf höchstens 100 Euro limitierte Paysafecard – oder die Bitcoin-Coupons, die in Österreich am Trafik erhältlich sind.
Auch beim Handel mit Derivaten auf den Bitcoin und andere Kryptowährungen kommen Trader um eine Verifizierung nicht herum. Der außerbörsliche Handel wird über CFD-Broker abgewickelt, die ebenfalls an die gesetzlichen Vorgaben gebunden sind. Daher verlangen auch Broker eine Legitimierung anhand gültiger Ausweisdokumente und eines Nachweises des Wohnsitzes, bevor der Echtgeldhandel aufgenommen werden kann.