Nach dem Bitcoin Halving 2020: Wie wird sich der Bitcoin Kurs entwickeln?
Zuletzt aktualisiert & geprüft: 12.04.2021
Abends am 11. Mai trat ein, was bei Anlegern in Kryptowährungen bereits seit einiger Zeit erwartet wurde. Beim Bitcoin wurde erneut die Inflationsbremse gezogen. Mit dem Bitcoin Halving wird die Belohnung der Miner halbiert und damit auch der Output an neu generierten, „geschürften“ Bitcoin. Neu ist die Idee keineswegs, das Urgestein unter den Kryptowährungen hat bereits zwei Bitcoin Halving Termine hinter sich, in 2012 und 2016. Für Anleger, die den Bitcoin Halving Countdown gespannt verfolgt haben, geht es nun darum, ob der Bitcoin Kurs nun zulegt wie nach früheren Halvings.
Aber der Reihe nach – worum geht es überhaupt beim BTC Halving, und welches Konzept steckt hinter dem Bitcoin?
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Bitcoin und die Blockchain
Bitcoin ist der Pionier unter den Kryptowährungen – er wurde 2009 ins Leben gerufen. Der oder die Entwickler hinter dem Pseudonym Satoshi Nakamoto wollten als Reaktion auf die Finanzkrise eine dezentral und manipulationssicher von den Nutzern selbst verwaltete Währung schaffen und damit eine Alternative zum Fiatgeld anbieten. Bitcoin ist die Zahlungseinheit, aber auch das Netzwerk aller Nutzer, die den Bitcoin-Client, die zugehörige Software, auf ihrem Rechner installieren.
Das Besondere am Bitcoin: Jede Transaktion, bei der mit BTC gezahlt wird, wird in Datenblöcken niedergelegt. Dies Blöcke müssen aufgefunden und die darin enthaltenen Transaktionen verifiziert werden. Jeder bearbeitete Block wird danach verkürzt und als „Hash“ der ständig länger werdenden Kette von Blöcken hinzugefügt – eben der Blockchain. Und diese wird auf allen Computern, auf denen der Bitcoin-Client läuft, kontinuierlich aktualisiert. Eine nachträgliche Änderung einer Transaktion ist deshalb nicht möglich – man müsste zeitgleich die Daten auf allen Rechnern im Netzwerk manipulieren.
Kleine Anfänge für den Bitcoin Kurs
Das eigentlich bahnbrechende Konzept wurde zunächst nur wenig beachtet, das erste Bitcoin Halving in 2012 geschah fast unbemerkt, obwohl es den Kurs des BTC zeitweise um 800 % in die Höhe trieb. Erst ab 2016 begannen sich immer mehr Nutzer und Anleger für die Kryptowährung zu interessieren. Die Folge: der Bitcoin Hype, der 2017 die Kurse in ungeahnte Höhen trieb, kurzzeitig auf über 20.000 US Dollar an manchen asiatischen Börsen. Alle wollten nun Bitcoin kaufen, doch schon im Frühjahr 2018 wurden diese Trends abrupt nach unten korrigiert. Dennoch ist der Bitcoin ungebrochen beliebt und konnte 2019 auch wieder zulegen.
Warum das Halving, und was geschieht beim Mining?
Warum wird das Bitcoin Halving als so kritisch für die Kursentwicklung des Bitcoin betrachtet? Dazu muss man das sogenannte Mining, das Schürfen neuer Coins, verstehen. Hier geht es um das Auffinden und Verarbeiten der jeweils aktuellsten Datenblöcke – ausgeführt durch die „Miner“, die Goldgräber auf der Blockchain. Die Tätigkeit der Miner, das Schürfen, ist deshalb so wichtig, weil es keine zentrale Ausgabe der Bitcoin-Units gibt, vergleichbar dem Münzmonopol von Nationalbanken. Statt dessen werden neue Coins entsprechend der Rechenleistung geschaffen, die beim Schürfen aufgewendet wird. Abhängig davon, wie viel Rechenleistung ein Miner aufwendet, wird er mit Bitcoins oder Bruchteilen von Bitcoins belohnt.
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Inflationsschutz im dezentralen Netzwerk
Warum die Rechenleistung so hoch ist? Die Datenblöcke auf der Bitcoin Blockchain sind nur 1 MB groß. Theoretisch könnten all dies Blöcke im Handumdrehen bearbeitet werden. Dann allerdings wären auch alle geplanten BTC praktisch sofort geschürft. Um dies auszubremsen, gibt es Aufgaben, die für das Auffinden der Blöcke zu lösen sind und den Prozess stark verkomplizieren.
Außerdem halbiert sich das Volumen der generierten Bitcoins – alle 210.000 Blöcke. Damit soll das Angebot neuer Coins künstlich verknappt und die Wertschöpfung im System gebremst werden. Die geplanten, finalen 21 Millionen Bitcoins werden auf diese Weise deutlich weniger schnell generiert. Das Anliegen dahinter ist das Verhindern einer BTC Inflation, denn mit dem „Halbieren“ der Vergütung für die Miner sinkt die Menge der neu verfügbaren BTC um 50%.
Das Halving ist also von vornherein ein festes Ereignis auf der Bitcoin-Blockchain und wird auch bei den „Ablegern“ des Bitcoin durchgeführt, etwa in Form des Bitcoin Cash Halving. Von der ursprünglichen Vergütung über 50 BTC in der Anfangsphase der Kryptowährung sind nach dem neuesten, dritten Halving nur noch 6,25 Bitcoin übrig geblieben. Der Anlass: das Überschreiten von 630.000 Blöcken.
Wie werden die Bitcoin News der kommenden Wochen ausfallen?
In der Vergangenheit hat das Bitcoin Halving Chart und Kursverlauf deutlich beeinflusst. Zwar notierte der Kurs der Kryptowährung unmittelbar nach dem erfolgten Halving kaum merklich höher als vor dem Ereignis, doch am Dienstag legte BTC um mehr als 100 US Dollar zu. Die gespannte Erwartung der Anleger beflügelte unmittelbar vor dem Erreichen des Datenblockes 630.000 bereits die Kursentwicklung, Bitcoin verhielt sich ausgeprägt volatil und überschritt kurzfristig sogar die 10.000 US Dollar Marke, um danach wieder um mehr als 1.500 US Dollar zu fallen.
Diese Volatilität ist man von Kryptowährungen durchaus gewöhnt, zumal das Halving diesmal ausgiebig medial vorbereitet und damit das Interesse der Krypto-Anleger angeheizt wurde. Nicht wenige Fans des Bitcoin erwarten auch diesmal Kurszugewinne wie nach vergangenen Halvings.
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Der Bitcoin Chart reagiert auf die Ereignisse an den Börsen
In wie weit sich dies bewahrheitet, bleibt abzuwarten. Denn der Bitcoin ist zwar eine digitale Währung, ist aber dennoch inzwischen stark verflochten mit den globalen Finanzmärkten und reagiert dementsprechend auch auf die Entwicklungen an den Börsen. Und die sind zur Zeit, bedingt durch die Corona-Krise, nicht wirklich berauschend. Wer sich gerade im Bestreben nach mehr Liquidität von Assets trennt, wird auch Bitcoin und andere Kryptowährungen abstoßen. Schon ab Februar ließ sich beobachten, dass Investoren mit Kryptoverkäufen Kapital erheben wollten, um anderweitige Margin-Calls zu decken.
Langfristig sind erneute Kurszunahmen beim Bitcoin wahrscheinlich
So viel zu den kurzfristigen Trends – auf lange Sicht ist allerdings davon auszugehen, dass mit der steigenden Akzeptanz und Alltagstauglichkeit der Kryptowährungen im Allgemeinen und der dadurch verursachten Nachfrage die Kurse wieder steigen werden.
Kursgewinne des Bitcoins wie bei den Halvings der frühen Jahre sind jedoch nach Meinung von Finanzexperten diesmal eher unrealistisch. Eines aber gilt als sicher – die Einschränkung der verfügbaren neuen Coins auf die Hälfte wird Preisstürzen bei der Kryptowährung vorbeugen. Für eine positive Entwicklung des Bitcoin-Kurses spricht, dass immer mehr Anleger bei der Diversifizierung ihrer Portfolios unter anderem auch in Bitcoin investieren, unter anderem, um sich gegen die Inflation zu wappnen.
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