Busted-Breakout-Strategie – Fehlausbrüche im Devisenmarkt handeln
Zuletzt aktualisiert & geprüft: 19.10.2020
Sie sind noch auf der Suche nach einem risikoarmen Trading-Muster? Dann sollten Sie sich die Busted-Breakout-Strategie ein mal näher anschauen. Mit dieser Strategie lassen sich typische Fehler von anderen Tradern für den eigenen Profit nutzen. Steigen Sie in den Handel ein, wenn andere aussteigen müssen und sehen Sie zu wie andere auf dem falschen Fuß erwischt werden. Die Busted-Breakout-Strategie sucht gezielt nach Situationen, bei denen die Chancen deutlich höher sind als die Risiken.
Die wichtigsten Fakten zur Busted-Breakout-Strategie:
- Strategiename: Busted-Burnout-Strategie
- Strategietyp: Swing Trading im Trend
- Zeithorizont: Alle Zeitrahmen möglich
- Einstieg: Mit Re-break der horizontalen Ausbruchslinie
- Stopp-Loss: Unterhalb des gescheiterten Ausbruchstiefs
- Take-Profit: Ausstieg mit ¼ der Position nach Abfischen des Stopps, restliche Position am Kursziel
- Risiko-Management: 0,5 bis 1,5 Prozent Risiko je Trade
- Anzahl von Signalen: Bei 20 Währungspaaren, durchschnittlich 500 pro Jahr
- Durchschnittliche Trefferquote: 65 Prozent
- Durchschnittliche jährliche Rendite: 0,6fache Risiko
Ziel der Busted-Breakout-Strategie
Grundlage der Busted-Breakout-Strategie ist ein spezifisches Konsolidierungsmuster im Forex Chart. Anwender profitieren von Fehlausbrüchen innerhalb eines übergeordneten Trends. Zu den wichtigsten Aspekten gehört dabei die sogenannte „Trader-Falle“. Diese beruht darauf, dass unerfahrene Trader oftmals versuchen Ausbrüche gegen den Trend zu handeln. So kommt es dazu, dass auf den ersten Blick sichere Optionen plötzlich ins Minus laufen und für hohe Verluste sorgen.
Bei der Strategie geht es nun darum, schon beim ersten Anzeichen eines Fehlausbruchs mit einem engen Stopp in den Markt einzusteigen. So können Sie die einsetzende Panik auf dem Markt zunutze machen. Durch die entstehende Zwangslage kommt es in der Regel zu impulsiven Bewegungen in Richtung des Trends, welche sich durch das Abfischen von Stopps noch verstärken. Ziel ist es, den eigenen Trade möglichst schnell mit der Impulsbewegung in einen Gewinn zu führen. Im Anschluss können Sie dann von der übergeordneten Swing-Bewegung als Fortführung des Trends profitieren.
Damit die Strategie gut funktioniert, sollte ein im Vergleich zum Einstiegschart höherer Zeitrahmen berücksichtigt werden. Die durchschnittliche Trefferquote liegt nach unseren Erfahrungen bei rund 65 Prozent. Zu den weiteren Vorteilen gehören ein klar definierter Einstieg sowie ein enger Stopp.
Wie sieht das Setup der Strategie aus?
Der Verlauf eines Trades besteht bei der Busted-Breakout-Strategie aus drei Phasen:
- Druckaufbau im Trend
- Trader-Falle
- Fischen nach Stopps und Fortführen des Trends
Wie bereits erwähnt ist es wichtig, nicht nur den Einstiegschart zu analysieren. Wir wählen hierfür einen Higher Timeframe (HT), welcher typischerweise mit einer vier bis sechsmal höhere Zeiteinheit als der Einstiegschart definiert ist. Bei einem 15-Minuten-Chart stellt der HT also einen 60-Minuten-Chart dar.
Das Setup wird durch die ersten beiden Phasen definiert. Für einen Long Trade sieht das Regelwerk wie folgt aus (Short Trade analog umgekehrt):
- Einstieg direkt beim Re-Break über die horizontale Ausbruchslinie.
- Mit dem Einstieg wird gleichzeitig der Stopp knapp unter dem Tief des Ausbruchsversuchs gesetzt.
- Anhand einer 100%-Projektion des vorhergehenden Swing Move wird das Kursziel berechnet.
- Es wird direkt eine starke Bewegung erwartet, wie sie bereits vor dem Busted-Breakout-Muster vorgekommen ist.
- Chance-Risiko-Verhältnis (CRV) muss höhe als 3 sein, was durch den engen Stopp zumeist gegeben ist.
Phase 1: Druckaufbau im Trend
Für die Busted-Breakout-Strategie nutzen wir als Indikator den Exponential Moving Averages (EMA) in der korrekten Reihenfolge. Das bedeutet: 8EMA>21EMA>50EMA. Diese Regel gilt für die letzten 15 Kerzen im HT.
Vor der Konsolidierung erfolgt eine Impulsbewegung. Zur Messung der Impulsspanne wird die Average True Range als Indikator genutzt. Ausgehend vom Start bis zum Ende des Swing Move muss diese bei mindestens 6*ATR(14) liegen.
Das Konsolidierungsmuster bildet eine horizontale Linie mit mindestens fünf Berührungspunkten. Im Idealfall kommt es zu einer Ausbildung tieferer Hochs.
Phase 2: Trader-Falle
Der Preis im HT bewegt sich innerhalb des Exponential Moving Average* Bandes (8/21EMA).
Der Breakout erfolgt, wenn die Ausbruchskerze mit dem Schlusskurs unter der horizontalen Linie der Konsolidierung liegt. Am besten geeignet sind eindeutige und dynamische Ausbrüche mit einer geringen Folgebewegung.
Nachdem sich die Ausbruchskerze ausgebildet hat, muss es zu einer Preisbewegung zurück über die horizontale Linie kommen. Dieser Re-Break kann sowohl direkt nach der Ausbruchskerze wie auch einige Kerzen später erfolgen.
Phase 3: Fischen nach Stopps und Fortführen des Trends
Nach Abfischen des Stopps erfolgt ein erster Teil-Ausstieg. Alternativ kann dieser auch bei Erreichen des 1,2-fachen Buchegewinns durchgeführt werden. Durch Glattstellen von einem Viertel der Position und Verschieben des Stopps unter die Ausbruchslinie wird die Position auf Break-Even gestellt. So bietet der Stopp weiterhin ein gewisses Maß an Schutz.
In einem Fünftel der Fälle wird das Ausbruchsniveau nochmals getestet. Bei der noch offenen Position wird der Stopp so lange um 25 Prozent nachgezogen bis das Kursziel bzw. der nachgezogene Stopp erreicht ist.
Thesen der Busted-Breakout-Strategie
Die Strategie beruht auf einem festen Fundament an Glaubenssätzen. Wenn sie mit dem System profitabel handel möchten, sollten Sie sich mit diesen identifizieren können:
- Markttrends laufen in der Regel weiter als die Akteure glauben.
- Bei Preis-Konsolidierungen innerhalb eines Trends handelt es sich um kurze Ruhephasen. Diese sind wichtig, damit der Trend wieder zu Kräften kommt und fortgeführt werden kann.
- Die Marktakteure hinterlassen physische Spuren im Chart, welche sich als spezielle visuelle Muster erkennen lassen.
- Die meisten Akteure liegen mit ihren Trades falsch und erzielen Verluste.
- Zu den stärksten und zuverlässigsten Bewegungen kommt es, wenn sich die Marktakteure in einer Zwangslage befinden.
Beispiel aus der Praxis: Long Trade GBP/USD
An der Grafik lässt sich gut erkennen, dass es im Verlauf des Trends zu einer Konsolidierung mit sieben Berührungspunkten gekommen ist. Sichtbar wird dies anhand der grünen Linie. Am 01.07.2014, zwischen 15:00 und 06:00 des Folgetags beobachten sich Käufer und Verkäufer sehr genau. Es erfolgt nun ein Druckaufbau für die Fortsetzung des Trends. Durch die lange Konsolidierungsphase von 15 Stunden werden immer mehr Marktakteure auf die Situation aufmerksam. Je länger diese Phase andauert desto überzeugter sind Gegentrend-Trader, dass ein Short Einsteig nach dem Ausbruch erfolgreich ist.
Die Zunahme der Anspannung ist an einer Reihe von kleineren Kerzen nahe der Linie erkennbar. Es muss nun eine Entscheidung, egal in welche Richtung fallen. Es kommt zu mehreren Ausbruchsversuchen unterhalb der grünen Linie. Die Trader-Falle wird durch den Re-Break bestätigt. Es erfolgt ein Long-Einstieg bei 1,7102. Der Stopp erfolgt unterhalb der grünen Linie bei 1,7093 und ist damit gut geschützt. Die Projektion zum Kursziel von 1,7162 ergibt ein CRV von 5,3.
Das Beispiel gibt auch einen guten Einblick in die psychische Seite der Busted-Breakout-Strategie. Mit der dynamischen Ausbruchskerze haben die Countertrend-Trader ihre Short-Positionen eröffnet. Einige Stopps wurden direkt hinter die Linie gelegt, andere auf die verschiedenen Hochs der Konsolidierung verteilt. Aufgrund des Re-Breaks zeigen die Positionen nun erste Schwächen. Die Nervosität steigt und erzeugt einen emotionalen Druck. Die kaskadenförmig im Markt liegenden Stopps rücken näher und wirken wie ein Magnet.
Es gibt zudem noch eine zweite Gruppe von Marktakteuren, welche in die Trader-Falle tappen können. Trader die mit einer Long-Postion im Gewinn liegen neigen dazu diesen zu eng abzusichern. Deshalb wird der Stopp an eine vermeintlich sichere Stelle unter der horizontalen Linie gesetzt und durch die Ausbruchsbewegung ausgelöst. Bedingt durch die Trendfortführung muss der Trader aus Sorge, eine Chance zu verpassen, wieder einsteigen, was für einen zusätzlichen Preisanstieg sorgt.
Die Folge ist das Abfischen der Stopps mit einer starken Impulsbewegung. Diese reicht über die Hochs der Konsolidierung hinaus. Durch den Teilausstieg bei einem CRV von 1,5 beim Kurs von 1,7129 sowie dem Nachziehen der Stopps unter die Ausbruchslinie wird ein Break-Even-Trade garantiert. Der Aufwärtstrend setzt sich nach einer kurzzeitigen Korrektur fort. In ein paar Stunden ist das Kursziel erreicht und der Trade wird bei einem Gewinn in Höhe des 4,3fachen Risikos geschlossen.
Beispiel für einen Long Trade mit CHF/JPY
In einem weiteren Beispiel traden wird das Währungspaar CHF/JPY. In der Grafik oben ist ein Wochenchart zu sehen. Bezüglich der vorausgehenden Impulsbewegung und der Konsolidierung gibt es im Vergleich zum vorigen Beispiel keine großen Unterschiede. Die Voraussetzungen für den HT (hier ein Monatschart) sind erfüllt, die Impulsspanne beträgt im Beispiel mehr als ATR (8).
Nach einem eindeutig gescheiterten Ausbruchsversuch erfolgt der Long-Einstieg bei 113,02, der Stopp wird bei 110,80 gesetzt. Auf die Ausbruchskerze folgt eine echte Hammer-Kerze, sodass Sie sich mit der Busted-Breakout-Strategie beruhigt zurücklehnen können. Sämtliche Vorteile liegen nun auf Ihrer Seite. Der Teilausstieg erfolgt bei einem CRV von 4,7 beim Kurs 120,00. Das Kursziel bei 123,26 wird schnell erreicht und der Trade mit dem 4,4-fachen des initialen Risikos glattgestellt.
Umsetzung der Strategie
Ursprünglich wurde die Busted-Breakout-Strategie für den Devisenmarkt entwickelt. Sie kann jedoch auf anderen volatilen Märkten und liquiden Märkten wie Rohstoffen, Indizes oder Bonds angewendet werden. Dabei lassen sich alle Zeitrahmen vom Tick bis zum Wochenchart handeln. Die Strategie ist sowohl regelbasiert wie auch mit einem automatischen Handelssystem umsetzbar.
Um die individuellen Muster im Markt zu erkennen ist etwas Übung erforderlich. Beim voll automatisierten Handel ist es wichtig, die Regeln noch weiter zu konkretisieren. Der Forex Markt bietet den Vorteil, dass 24 Stunden am Tag gehandelt werden kann. Die Strategie funktioniert innerhalb der gesamten Handelszeit gleich.
Seien Sie sich der Tatsache bewusst, dass das Setup und der Einstieg nur einen Teil einer Handelsstrategie ausmachen. Ein differenzierter Ausstiegs-Algorithmus, eine dynamische Positionsgrößenbestimmung, die Definition der Markttypologie sowie die Ausgestaltung des Risiko-Managements sind wesentliche weitere Systemkomponenten.
Fazit zur Busted-Breakout-Strategie
Die Schwierigkeit der Strategie liegt darin, dass Sie gegen die Masse handeln müssen. Deshalb wird der Einstieg oftmals kontra-intuitiv, was jedoch genau der Grund ist, dass diese Strategie so gut funktioniert. Statt überraschend mit eigenem Verlust ausgestoppt zu werden können Sie von den Stopps anderer Trader profitieren.
Die besten Broker für eine Busted-Breakout Strategie
Die Strategie lässt sich im Prinzip bei jedem Forex Broker anwenden. Aufgrund der großen Zahl von Anbietern empfehlen wir vorab einen genauen Vergleich. Die folgenden drei Broker haben in unserem Test besonders gut abgeschnitten
ActivTrades ist ein CFD und Forex Broker mit Sitz in London. Das Unternehmen wird deshalb durch die als besonders streng geltenden britische Finanzaufsicht reguliert. Die Auswahl von Währungspaaren ist sehr gut, wobei mit einem Hebel von bis zu 1:400 gehandelt werden kann. Automatisierte Handelsysteme lassen sich sowohl im MetaTrader 4 und 5 wie auch in die hauseigene Plattform integrieren. Das Non-Dealing Desk System stellt sicher, dass die Aufträge auch zu volatilen Phasen zu den bestmöglichen Kursen ausgeführt werden. Zu den weiteren Pluspunkten von ActivTrades gehört ein erstklassiger Kundenservice. Der Support ist deutschsprachig und während der Handelszeiten rund um die Uhr besetzt. Nicht zu vergessen der erhöhte Einlagenschutz von bis zu 500.000 GBP pro Kunde.
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