Buy and hold Strategie – Vor- und Nachteile der Strategien und wie diese sinnvoll genutzt werden!
Zuletzt aktualisiert & geprüft: 26.10.2020
Die Buy and hold Strategie erfreut sich vor allem bei Privatanlegern großer Beliebtheit. Im Prinzip geht es darum einmal Aktien zu kaufen und diese dann im Depot zu belassen. Verbraucherschützer halten diese Vorgehensweise für sinnvoll, wenn langfristig ein Vermögen aufgebaut werden soll. Doch für wen empfiehlt sich eine Buy and hold Strategie und worauf ist dabei besonders zu achten?
Wofür steht Buy and hold?
Übersetzt bedeutet Buy and hold so viel wie kaufen und behalten. Die getätigte Investition wird bei dieser Strategie über einen längeren Zeitraum gehalten. Der Anleger verhält sich dabei vollkommen passiv. Er verkauft seine Anlage nicht und braucht sich auch um nichts Weiteres zu kümmern.
Die Buy and hold Strategie ist somit der Gegensatz zu einem kurzfristigen Anlagegeschäften, die auch als Buy and sell bezeichnet werden. Bei Letzterer geht es darum durch kurzfristige Verkäufe Gewinne zu erzielen bzw. Verluste zu vermeiden. Zu den Vorteilen der Buy and hold Strategie gehören die geringen Kosten. Da die Papiere lange im Depot verbleiben fallen in diesem Zeitraum keine Transaktionsgebühren an.
Wer auf Buy and hold setzt, bleibt seiner Strategie auch in Zeiten von sinkenden Kursen treu. Das Ziel liegt in einer langfristigen positiven Wertentwicklung. Der Zeitraum kann dabei durchaus 20 oder 30 Jahre betragen. Eine solche Strategie wird unter anderem zum Aufbau einer privaten Altersvorsorge genutzt.
Des Weiteren können Anleger von Steuervorteilen profitieren. Da die Abgeltungssteuer erst zum Zeitpunkt des Verkaufs berechnet wird, kann der Steuerbetrag in der Zwischenzeit wieder angelegt werden.
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Bei Experten gehen die Meinungen ob diese Strategie noch zeitgemäß ist weit auseinander. Einige Analysten halten langfristige und passive Investments in der heutigen Zeit für überholt. Argumentiert wird unter anderem damit, dass sich die Produkte und ihre Zusammensetzung mittlerweile geändert haben.
Ein schneller Wandel der Märkte wird ebenfalls als Argument gegen eine Buy and hold Strategie ins Feld geführt. Anleger, die ihr Portfolio selbst managen erhalten Informationen oftmals erst, wenn die Marktveränderungen bereits eingetreten sind, und reagieren deshalb zu spät. Deshalb wird empfohlen das Geld besser in Fonds zu investieren und diese Arbeit den Fondsmanagern zu überlassen.
Verfechter bewerben die Strategie als nervenschonende Möglichkeit das Kapital über mehrere Jahre in Ruhe arbeiten zu lassen. Ob dies noch in die schnelllebige Zeit Laufzeiten von 20 bis 30 Jahren noch passen ist jedoch dahingestellt. Der Börsenguru André Kostolany hat Buy and hold seiner Zeit als einzig wahre Anlagestrategie beworben.
Vor- und Nachteile der Buy and Hold Strategie
Bei aktiven Investments muss der Anleger sein Depot permanent im Auge behalten. Dagegen stehen bei einer langfristigen Strategie nur zu Beginn Entscheidungen an, die jedoch besonders genau überdacht werden sollten. Schließlich soll nach Ablauf von 10, 20 oder 30 Jahren auch eine ordentliche Rendite herausspringen.
Wie das Portfolio zusammengestellt wird, hängt immer von den finanziellen Möglichkeiten des Anlegers ab. Dazu spielen auch Risikobereitschaft und die in Frage kommenden Finanzprodukte eine wichtige Rolle. Eine möglichst breite Risikostreuung ist für den Erfolg dieser Strategie von großer Bedeutung. Wer sein Kapital auf mehrere Anlageklassen verteilt, verringert das Risiko.
Ein wichtiger Fokus sollte bei der Zusammenstellung auf die anfallenden Kosten gelegt werden. Besonders geeignet sind Exchange Traded Funds (ETFs) bei denen im Vergleich zu klassischen Investmentfonds nur geringe Gebühren anfallen. ETFs bilden einen kompletten Index wie den DAX ab und kommen deshalb ohne Fondsmanager aus. Zudem ist die Risikostreuung hier bereits inklusive. Durch die niedrigen Kosten können auch bei einer geringeren Rendite noch ordentliche Gewinne erzielt werden.
Zu den weiteren Vorteilen gehört neben geringen Kosten und wenig Aufwand noch der sogenannte Barwertvorteil sowie die Einsparung sämtlicher Transaktionskosten.
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Wer auf eine langfristige Strategie setzt benötigt jede Menge Disziplin. Auch wenn sich der Aktienkurs über einen längeren Zeitraum negativ entwickelt heißt es Nerven behalten. Wenn aktive Anleger ihre Papiere längst verkaufen, belässt der passive diese im Depot.
Nicht jeder Anleger ist dafür geeignet, bei schwankenden Aktienkurs die Hände still zu halten. Bricht ein ganzer Markt zusammen kann dies für den Investor einige schlaflose Nächte bedeuten. Umso wichtiger ist die Risikostreuung in unterschiedliche Anlageklassen und Märkte.
Wer kurzfristig über sein angelegtes Kapital verfügen muss, ist mit einer Buy and hold Strategie schlecht beraten. Diese ist nicht auf den vorzeitgen Verkauf der Papiere ausgerichtet. Bei volatilen Märkten wie es sie 2014 und 2015 gab, ist eine aktive Strategie oftmals die gewinnbringendere Möglichkeit. Zwar sind mit jeder Transaktion Gebühren verbunden, bei geschicktem Handeln kann der Ertrag jedoch höher sein.
In ruhigen Börsenzeiten können Anleger dagegen beruhigt die Hände vom Depot lassen. Gesehen über den langen Zeitraum von Buy-and-hold wird es allerdings womöglich einige Jahre geben, in denen aktives Portfoliomanagement gegebenenfalls rentabler oder ratsamer gewesen wäre.
Hier wäre besonders die Finanzkrise 2007 zu erwähnen. Vergleichsweise ruhige Jahre können jedoch auch die Rendite nach unten ziehen, wenn beispielsweise durch die geringe Rendite bei schwacher Kursentwicklung die Inflationsrate ausgeglichen werden muss oder dadurch Verluste entstehen.
Buy and hold Strategie bringt Steuervorteile
Durch die langfristige Ausrichtung der Strategie ergeben sich für den Anleger Steuervorteile. Steuern auf Kursgewinne fallen erst nach Ablauf der Haltedauer an. Der eingesparte Steuerbetrag kann zwischenzeitlich investiert werden, was zusätzliche Gewinne ermöglicht. Anleger erhalten von den Steuerbehörden quasi ein Darlehen, dass sich flexibel einsetzen lässt.
Bei aktiv gemanagten Depots fallen nicht nur bei jeder Transaktion Gebühren an, sämtliche Gewinne müssen auch sofort versteuert werden.
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Banken raten ihren Kunden tendenziell von einer sehr langfristig ausgerichteten Strategie ab. Dies ist nicht verwunderlich, verdienen sie bei passiv verwalteten Depots doch kaum Geld. Kurzfristige Strategien mit vielen Käufen und Verkäufen sind da um einiges rentabler. So wundert es nicht, dass aktive Anleger bei Banken lieber gesehen werden.
Fazit zur Buy and hold Strategie
Die Buy and hold Strategie ist langfristig angelegt. Laufzeiten von 10, 20 oder 30 Jahren sind dabei keine Seltenheit. In diesem Zeitraum kann sich auf den schnelllebigen Märkten einiges ereignen. Entscheidungen müssen nur zu Beginn des Investments getroffen werden. Wichtig ist dabei vor allem eine möglichst breite Risikostreuung. Solch langfristigen Anlagen werden sehr häufig zum Aufbau einer privaten Altersvorsorge genutzt. Kunden sparen bei der Buy and hold Strategie Geld und können zudem noch Steuervorteile nutzen.