Convertibles – Definition und Eigenschaften von Convertibles im Ratgeber!
Zuletzt aktualisiert & geprüft: 14.11.2019
Bevor wir auf die Bewertung von Convertibles eingehen, müssen wir zunächst darlegen, was Convertibles eigentlich sind und Ihre spezifischen Charaktereigenschaften verstehen können. Convertibles sind interessante Kapitalanlagen und können auch in Krisensituationen feste Prämien sichern.
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Was Convertibles sind
Im Deutschen Sprachgebrauch bezeichnet man Convertibles auch als Wandelanleihen. Bei diesen Anleihen handelt es sich um festverzinsliche Anleihen, welche von Aktiengesellschaften ausgegeben werden. Wandelanleihen werden durch folgendes definiert: Emittent, Zinskupon (Prämie), begrenzte Laufzeit und Nennwert. Ferner sind Convertibles mit einem Wandlungsrecht in Aktien ausgestattet, wovon der Besitzer dieser Anleihe auch Gebrauch machen kann. Auf diese Weise kann der Eigentümer der Aktie die Convertible in eine bestimmte Anzahl von Aktien des emittierenden Unternehmens umtauschen.
Für die Umwandlung von Convertibles in Aktien sind dabei die genauen Bedingungen niedergelegt. Die Wandlungsbedingungen legen exakt die Aktienanzahl fest, in die jede Convertible umgetauscht werden kann. Zu beachten ist, dass die Wandlung nicht immer möglich ist. Denn Die Anleihe kann vom Anleger nur in einer bestimmten Umtauschfrist gewandelt werden. Diese Umtauschfrist beginnt ein paar Wochen nach der Emission der Aktien und endet wenige Tage vor dem Ende der Laufzeit.
Der Gläubiger hat ein Recht auf reguläre Zinszahlungen und Tilgung solange er von seinem Recht auf die Umwandlung keinen Gebrauch macht. Sobald die Wandlung vollzogen wird, erlischt das Recht auf Forderung und der vorherige Gläubiger wird Aktionär. Bei Emission einer Wandelanleihe sind im Vorfeld Wandlungsverhältnis, die Umtauschfrist sowie eine zusätzliche Zahlung zu fixieren.
Eigenschaften
Die bekannteste Eigenschaft einer Anleihe ist die Fähigkeit bei Bedarf in eine bestimmte Anzahl von Aktien eingetauscht zu werden. Dabei setzt sich die Anzahl der Aktien aus den im Vorfeld bestimmten Anleihebedingungen fest, welches man auch als das Umtauschverhältnis verstehen kann.
Des Weiteren sollte man beachten, dass der Kurs einer Wandelanleihe enorm schwanken kann. Man kann diese Schwankungen auch als die Volatilität bezeichnen, welche Einfluss auf die Prämie einer Convertible haben kann. Nehmen wir an, dass man die Anleihe statt in Aktien von Nestlé in Wertpapiere eines viel schneller wachsenden Unternehmen umwandeln kann. Damit hätte der Käufer dieser Wandelanleihe viel bessere Gewinnmöglichkeiten und ist bereit bei höherem Risiko einen höheren Preis zu zahlen. Mit dem erhöhten Risiko kann der Kurs aber auch sehr schnell fallen.
Jedoch wirkt in diesem Fall der Kapitalschutzmechanismus. Das bedeutet, dass der Besitzer nur von der Abweichung des Kurses nach oben zahlt. Dazu muss er einen entsprechenden Zusatzbetrag zahlen. Natürlich spielt in diesem Fall auch die Qualität des Schuldners eine entscheidende Rolle. Denn ein nicht guter Schuldner wird eine höhere Prämie auf die Anleihe zahlen, ansonsten notiert der Preis der Anleihe tiefer. Jedoch gilt stets immer eine teurere Prämie bei höherer Schwankung.
Mathematisch entspricht die sogenannte Volatilität einer Standardabweichung einer Aktie. Sie gibt an, wie stark sich ein Kurs von seinem Mittelwert bzw. Durchschnittswert abweicht. Ein Wertpapier, welches gar nicht schwankt, verzeichnet eine Abweichung von 0. Die Standardabweichung wird generell für einen bestimmten Zeitraum in der Vergangenheit gemessen, zum Beispiel für ein Jahr. Dabei ist klar, dass eine Jahresschwankung größer sein muss als eine durchschnittliche Wochenschwankung.
Nehmen wir für die Bewertung einer Wandelanleihe an, dass die auf der Vergangenheit basierte Standardabweichung auch weiterhin gleich in der Zukunft bleiben wird, d.h. die gleiche Schwankung aufweist.
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Einige Rechenbeispiele von Schwankungen mit folgenden Aktien: Angenommen Nestlé schwankt um 20%, Schwisscom 39% und Amazon 123%. Wenn man die Jahresschwankung von Nestle (20%) ran zieht, dann bedeutet das, das bei einem Kauf der Aktie bei 500 Franken innerhalb eines Jahres mit Kursen im Bereich von 400% (-20%) bis 600 Franken (+20%) gerechnet werden muss. Ferner ist aus den Beispielen ersichtlich, dass die Volatilität von Amazon etwa sechsmal so hoch war wie von Nestlé.
Nehmen wir jetzt an, Sie sind Besitzer einer Amazon Wandelanleihe. Sie hätten damit wesentlich bessere Möglichkeiten Gewinne einzufahren, aber gleichzeitig hätten Sie auch für Ihre Wandelanleihe eine höhere Prämie zahlen müssen. Im Weiteren machen die Erwartungen der Marktteilnehmer ebenfalls eine entscheidende Komponente aus in diesem Prozess. Werden starke Steigerungen des Kurses erwartet, dann wird man für die Wandelanleihe und für das entsprechende Umwandlungsrecht wesentlich mehr zahlen. Man spricht in diesem Fall auch von einer impliziten Schwankung, die zunimmt. Es wird nicht mehr die auf der Vergangenheit basierende Schwankung genutzt, sondern eine Schätzung über den Kurs. Damit ist klar, dass der Kurs einer Convertible sich ausschließlich aufgrund von wechselnden Erwartungen verändern kann ohne dass sich andere Parameter ändern wie Zinsen oder Schwankungen.
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Wandelanleihen gut für risikobewusste Investoren geeignet
Der derzeitige Aktienmarkt ist von knappen Risikobudgets und vielen Regulationen geprägt. Zur gleichen Zeit bleiben die Zinsen bei Staatsanleihen niedrig und herkömmliche Anleihen wie Unternehmensbonds bringen nur noch kleinere Gewinne. Offensichtlich führt ein zu hohes Sicherheitsstreben in die Renditelosigkeit.
Leider sprechen wir von einer Situation mit der sich immer weniger Anleger anfreunden wollen. Dies wurde durch eine länger zurückliegende Studie von Union Investment zu den Anlagepräferenzen von Investoren belegt. Die Studie hat aufgezeigt, dass unter 104 Großanlegern die Risikovermeidung eindeutig noch stark ist. Jedoch ist zu verzeichnen, dass der Anteil von den Risikoaversen Anlegern von 92% auf 82% sank.
Gemäß der Studie hat allerdings der Anteil der Befragten zugenommen, welche eine bestimmte Mindestrendite nicht unterschreiten. Dies ist für 64% der Teilnehmer sehr wichtig. Die Werte sind von 55% im Vorjahr auf 64% gestiegen. Diese Entwicklung zeigt auf, dass die Renditeerwartungen bei institutionellen Investoren gestiegen sind.
Wandelanleihen können eine Lösung aus diesem Dilemma darstellen. Die besonderen Eigenschaften einer Wandelanleihe passen sehr gut zur risikobewussten Anlegergruppe. Die Wandelanleihen sind dabei sehr gut geeignet für alle Anleger, welche sich die Option offenhalten möchten, ob Sie in Anleihen oder Aktien investieren wollen. Dabei kann der Investor zunächst vom Anspruch der Rückzahlung der Anleihen profitieren. Gleichzeitig hat er aber auch bei guter Entwicklung die Möglichkeit die Anleihen in Aktien umzutauschen und von den Gewinnen zu profitieren.
Im Weiteren spricht man häufig auch von Dividendenschutz-Klauseln, die Investoren für Auszahlungen entschädigen. Wenn der Aktienkurs den Preis der Umwandlung übersteigt, so gewinnt der Wert der Option und der Wandelanleihe an Wert. Damit kann der Investor seine Convertibles in Aktien umtauschen oder sie auch einfach verkaufen. Liegt der Wandlungspreis aber über dem Aktienkurs, so ermöglicht die Wandlung in Aktien keinen Gewinn. Der Investor wird dann die Anleihe behalten und kriegt die Prämienzahlungen und bekommt nach Ablauf der Laufzeit sein zur Verfügung gestelltes Kapital zurück.
Wir möchten nochmal zwecks der Bewertung auf die spezifischen Eigenschaften der Wandelanleihe zurückkommen. Eine Wandelanleihe ist eine Kombination aus Anleihe und Option einer Umwandlung zur Aktie. Sie stellt ein sehr interessantes Objekt dar und kann in der gegenwärtigen Situation eine gute Ertragssicherheit sichern sowie durch Umwandlung zur Aktie die Teilnahme an Kurssteigerungen gewährleisten. Man spricht durch diese Kombination auch von asymmetrischen Gewinn- und Verlustprofil. Positiv einer Wandelanleihe auch zu bewerten ist, dass sie stärker von steigenden Kursen profitiert als sie im anderen Fall verlieren würde. Wie die Wandelanleihe auf den Aktienkurs reagiert, kann man durch die Sensitivität, dem Delta herausfinden, welches zwischen 0% und 100% schwanken kann. Bei 40% bis 60% ist die Konvexität einer Wandelanleihe am höchsten.
Der Kurs einer Wandelanleihe wird durch Aktienkurs, Bonität des Emittenten, Laufzeit, Volatilität, Prämie und Zinsstruktur beeinflusst. Des Weiteren ist die Ausgestaltung des Papiers, Bewertung und Liquidität recht komplex. Beispielsweise verwaltet bei Union Investment ein Team aus 6 erfahrenen Experten ein Vermögen von mehr als 3 Mrd. Euro. Die Firma gehört zu den führenden Asset Manager von Wandelanleihen in Europa.
Das Volumen ausstehender Wandelanleihen wird auf 480 Mrd. USD geschätzt. In den letzten 3 Jahren wurden Wandelanleihen mit einem Volumen von 80 Mrd. USD per Jahr ausgegeben. Dabei erfolgt der größte Anteil aus den USA, Europa und Asien. Es bestehen daher gute Möglichkeiten für Portfolio-Diversifikationen.
Union Investment verzeichnete einen deutlichen Trend zu der Anlegung von Wandelanleihen wegen seiner interessanten Risikoeigenschaften. Vor allem im gegenwärtigen Umfeld mit Niedrigzinsen finden die Investoren größer werdendes Interesse in diese Anleihen.
Ferner kommen Besitzer von Wandelanleihen auch in sehr ungünstigen Marktumfeld nie in eine schlechte Situation und können panikartige Notverkäufe vermeiden. Dies ist vor allem auf den vorhandenen Kapitalschutz zurückzuführen. Das gerettete Kapital kann in neue Papiere investiert werden. Die Wandelanleihe bietet Käufer und Schuldner viele Vorteile. Dadurch wird diese Anleihe immer mehr genutzt was zu einem breitem Angebot führt.
Um es kurz zu fassen, durch die Umwandlung des Fremdkapitals in Eigenkapital wird aus einer Anleihe eine Aktie was auch einer Kapitalerhöhung entspricht, da die Aktien stückweise gewandelt werden.
Trotz der vielen Vorteile sind Wandelanleihen auch riskant.
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Wandelanleihen haben viele Einflussfaktoren und eine hohe Volatilität
Ihre Bewertung ist wegen vielen Einflussfaktoren nicht sehr sicher. Des Weiteren kann es zu Liquiditätsengpässen in Krisensituationen kommen. In dieser Situation setzt die Convertibles Gruppe von Union Investment auf ein weltweites Händlernetz.
Wesentlicher Nachteil von Wandelanleihen ist die feste Verbindung von Wandlungsoption und Anleihen Teil. Investoren, die nur ein Interesse an der Entwicklung der Aktien haben und ausreichend viele Anleihen besitzen, bevorzugen es eine Option zu kaufen. Dennoch ist zu beachten, dass diese frei handelbaren Optionen üblicherweise deutlich teurer sind als ein Wandelrecht, was mit einer Wandelanleihe verknüpft ist. Man ist also eingeschränkt in der Handlungsfreiheit.
Des Weiteren besteht für den Emittent im Vorfeld eine gewisse Unwissenheit über die tatsächliche Höhe der Kapitalerhöhung, welche durch die Emission einer Wandelanleihe erzielt werden kann. Es kann durchaus vorkommen, dass die Aktien zu weit geringeren Kursen emittiert werden.
Convertibles sind sehr komplexe Gebilde. Sie besitzen oft eine niedrige Liquidität und die Papiere haben oft kein offizielles Rating von anerkannten Agenturen. Investoren könnten denken, dass die Bonität schlecht ist. Bedingt durch diese Schwierigkeiten ist es ratsam, Experten bei Anlageentscheidungen zu Rate zu ziehen. Anlagemanager können vor allem bei komplexen Anlagen ihre wahren Fähigkeiten zeigen.
Eine Investition in Wandelanleihen verspricht viele Vorteile. Sie ermöglichen die Teilnahme am Aktienmarkt ohne Risiken des Verlustes in Kauf zu nehmen. Dies ist in einem Umfeld mit vielen Schwankungen offensichtlich ein großer Vorteil. Wenn man Wandelanleihen mit anderen Klassen von Anleihen vergleicht, sind die Renditen mit entsprechenden Risiken hoch. Dazu kommt die negative Korrelation wodurch das Zinsänderungsrisiko reduziert wird.
Wie man eine Wandelanleihe am besten nutzt
>Wandelanleihen sind sehr stark von positiven Bewegungen am Aktienmarkt abhängig, während sich negative Bewegungen nachteilig auswirken. Die Herausgabe von Wandelanleihen lohnt sich also, vor allem für Unternehmen, die noch in der Wachstumsphase sind.
Der günstigste Zeitpunkt in eine Wandelanleihe zu investieren, ist schwer zu bestimmen – ihn gibt es nicht. Hintergrund ist, dass in jeder Phase am Börsenmarkt, eine Anlageklasse existiert, die noch besser ist als die Wandelanleihe. Diesbezüglich ist zu beachten, dass in einem positiven Umfeld, Wandelanleihen nie an die Performance von Aktien herankommen. Sollten jedoch die Kurse wieder nach unten gehen, sinken üblicherweise auch die Preise der Wandelanleihen. Man nennt dies auch den Konjunkturzyklus. Generell kann man nie wirklich sagen wie die Aktienkurse in ein paar Monaten aussehen werden. Daher kann man nur sagen, dass man in Anleihen investieren sollte, wenn die Aussichten am besten sind.
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Fazit
Die Wandelanleihe ist in riskanten Zeiten für Anleger und Unternehmen vorteilhaft. Anleger können sich Ihr Kapital in Geld oder wertvolleren Aktien auszahlen lassen. Unternehmer kommen auf diese Weise günstig an finanzielle Mittel, die sie im Idealfall nicht wieder zurückzahlen müssen.
Wie bereits erwähnt, ist die Wandelanleihe ein komplexes Gebilde, welches eine Menge an Fachwissen und praktischen Wissen erfordert, um eine erfolgreiche Anlage zu tätigen. Ein profitables Chancen/Risiko Verhältnis belohnt den Anleger. Jedoch ist ein großer administrativer Aufwand erforderlich wegen ständiger Überprüfung der bestehenden Assets, und Analyse neuer emittierter Emissionen.
Durch den komplexen Charakter von Wandelanleihen ist eine Bewertung grundsätzlich eine schwierige Angelegenheit. Der Wert des Aktienanteils einer Wandelanleihe lässt sich durch das Bezugsverhältnis bestimmen. Gewinn entsteht durch die Prämie einer Wandelanleihe. Dabei sind Convertibles mit niedriger Prämie stärker von Schwankungen am Aktienmarkt beeinflusst. Des Weiteren bezeichnet den Obligationenteil einer Convertible als den Bond-Floor, der durch die Bonität des Schuldners und der entsprechenden Rendite bestimmt wird.
Für Investoren heißt das, dass der Wert ihrer Anleihen nicht unter diesen Bond-Floor sinken sollte. Den Wert zwischen Marktwert der Wandelanleihe und Bond Floor nennt man die Risikoprämie. Die Risikoprämie zeigt dem Investor auf, welches Rückschlagspotentzial er erwarten kann wenn er gerade die Investition in die Anleihe tätigt. Dabei muss der Investor auch beachten, dass der Bond-Floor einer Convertible steigt sofern sich die Laufzeit der Anleihe reduziert.
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