Core Satellite Strategie – Die Strategie für mehr Sicherheit im Depot!
Zuletzt aktualisiert & geprüft: 17.05.2023
Wie teile ich mein Depot sinnvoll auf? Diese Frage hat sich vermutlich jeder Anleger schon einmal gestellt. Mit der Core Satellite stellen wir eine Strategie vor, mit welcher sich das Depot sinnvoll strukturieren lässt. Die Strategie bietet sowohl Sicherheit und lässt gleichzeitig noch ausreichend Spielraum für spekulative Investments. Wir zeigen wie die Core Satellite Strategie funktioniert, und, worauf Anleger dabei besonders achten sollten.
Bei genauerem Blick gelingt es nur wenigen Fondsmanagern, den Markt dauerhaft zu schlagen. Einer jüngst vorgestellten Studie zufolge schaffen dies nur rund 29 Prozent im ersten Jahr. Auf eine Dauer von zwei Jahren schneiden nur noch etwa 10 Prozent der Fondsmanager besser als der Markt ab. Auf Sicht von drei Jahren nur 5,1 Prozent. Kein Wunder als, dass sich viele Investoren fragen, ob ein aktives Fondsmanagement überhaupt Sinn macht. Zumal das aktive Management deutlich mehr Kosten verursacht, als wenn passiv investiert wird. Bei Letzterem werden nur bestimmte Märkte oder Indizes abgebildet.
Aufteilung des Depots mit der Core Satellite Strategie
Die Grundlagen der Core Satellite Strategie wurden bereits 1973 entwickelt. Als Vorbild diente dabei die Portfoliotheorie des US-Ökonomen Harry M. Markowitz. Danach soll das Depot in ein aktiv verwaltetes Satellite Portfolio und ein passiv gemanagtes Core Portfolio aufgeteilt werden. Damit erfüllt die Core Satellite Strategie die unterschiedlichen Aufgaben eines Portfoliomanagements. Zum einen wird das Kapital bewahrt, um damit die alltäglichen Verbindlichkeiten zu bedienen, und zum anderen geht es um die Vermehrung des Vermögens.
Kerninvestment als Sicherheitsanker
Das eigentliche Kerninvestment bildet den Core Anteil im Depot. Mit diesem soll das Vermögen auf lange Frist erhalten werden. Um eine möglichst hohe Sicherheit zu gewährleisten, erfolgt eine breite Diversifikation über sämtliche Anlageklassen und Regionen hinweg. Auf diese Weise lässt sich der komplette Finanzmarkt im Depot abbilden und der Anleger profitiert von der weltweiten Marktrendite. Ein aktives Management ist hierbei nicht erforderlich, da die Investition über Indexfonds erfolgt.
Besonders geeignet sind ETFs, die eine breite Abbildung von ganzen Märkten ermöglichen. Diese sind deutlich günstiger als aktiv gemanagte Fonds und zudem börsentäglich handelbar. Da der Core Anteil für den langfristigen Kapitalerhalt sorgt, gilt hier der Sicherheit die höchste Priorität. Zur Anwendung kommt deshalb in erster Linie die Buy and Hold Strategie. Getreu nach dem Motto des Börsengurus André Kostolany: „Kaufen Sie Aktien, nehmen Sie Schlaftabletten und schauen Sie die Papiere nicht mehr an. Nach vielen Jahren werden Sie sehen, Sie sind reich“.
Bei Einzelaktien wäre diese Vorgehensweise jedoch mit einem relativ hohen Risiko verbunden. Mit einer breiten Diversifizierung macht dieses Verfahren beim Core Anteil der Core Satellite Strategie durchaus Sinn. Zu beachten ist, dass es auch bei breit diversifizierten Indizes zu einem größeren Kurseinbruch kommen kann. Deshalb sollten die Indizes eine gewisse Korrelation zueinander aufweisen. Kommt es bei einem Markt zu Kurseinbrüchen werden diese durch die Gewinne eines anderen wieder ausgeglichen. Ein Blick auf die Korrelationstabelle ist in jedem Falle empfehlenswert.
Satelliten sorgen für die nötige Rendite
Die Core Satellite Strategie ähnelt vom Aufbau her unserem Sonnensystem. So wie die Planeten die Sonne umkreisen, ist das Kerninvestment von verschiedenen Satelliten-Investments umgeben. Im Gegensatz zum Core Investment steht dabei nicht der Kapitalerhalt, sondern die Vermehrung des Vermögens im Vordergrund. Sie stellen quasi den Renditeturbo im Depot dar. Um dies zu erreichen ist ein aktives Management gefordert.
Anleger können bei den Satellites sämtliche Investment-Ideen umsetzen. Ziel ist es dabei kurzfristige Chancen und Trends zu erkennen und diese möglichst schnell und ohne größere Restriktionen umzusetzen. Dies kann sowohl selbst oder auch mit der Hilfe von Fondsmanagern bzw. Vermögensverwaltern geschehen. In betracht kommen alle renditestarken Anlagen, mit denen es möglich ist den Markt zu schlagen. Denkbar wären beispielsweise spekulative Investments wie Hebelprodukte. Ebenfalls sinnvoll ist die Suche nach wenig beachteten, unterbewerteten Einzelwerten oder Nischenmärkten. Hilfreich sind dabei gewisse Kenntnisse der Chart- oder Fundamentalanalyse sowie der Bewertung von Märkten oder Branchen.
Grad der Markteffizienz als Entscheidungskriterium
Welchem Anteil der Core Satellite Strategie eine Anlage zugeordnet wird, hängt in erster Linie vom Effizienzgrad eines Marktes ab. Die Entwickler berufen sich dabei auf Einstufung des US-Wirtschaftswissenschaftlers und Nobel-Gedenkpreisträgers Eugene Francis Fama. Demzufolge gelten Märkte als besonders effizient wenn nicht alle Infos aus der bisherigen Marktentwicklung, sondern auch alle öffentlich verfügbaren oder nur Insidern zugänglichen Informationen eingepreist sind.
Die Grundregel lautet: Je effizienter ein Markt, desto schwieriger ist es diesen zu schlagen. In hocheffizienten Märkten macht der Einsatz eines Fondsmanagers deshalb nur wenig Sinn. Mit ETFs lassen sich diese wesentlich kostengünstiger abbilden. Dies gilt insbesondere für die bekannten westlichen Aktienindizes wie DAX, EURO STOXX 50, Dow Jones oder S&P 500.
Für Satelliten Investments kommen hauptsächlich weniger effiziente Märkte in Betracht, für die ein gewisses Expertenwissen benötigt wird. Infrage kommen beispielsweise bestimmte Small-Cap-Aktien oder auch illiquide Nischenmärkte in den Emerging Markets.
Was die Gewichtung bei der Core Satellite Strategie betrifft, gibt es unterschiedliche Auffassungen. Hier kommt es in erster Linie auf das Risikoprofil des jeweiligen Anlegers an. Als Faustregel für eine optimale Gewichtung gilt: 80 Prozent Core und 20 Prozent Satelliten. Je nach Risikobereitschaft kann der Satellite Anteil auf 30 oder 40 Prozent erhöht werden.
Verschiedene Komplettlösungen für den Core Anteil
Wer sein Core Investment ohne Aufwand und zu geringen Kosten gestalten möchte, bieten sich vorgefertigte Depotlösungen an. Dabei wird langfristig in breit gestreute ETFs investiert. Ein bekannter Anbieter ist easyfolio, bei welchem Anleger zwischen verschiedenen Strategien wählen können. Die Investition erfolgt über ETFs in die wichtigsten Aktien- und Anleihemärkte. Die ETFs sind mit physischer Replikation, sodass auch tatsächliche alle Wertpapiere darin enthalten sind. Über den Aktienanteil lässt sich das Risiko individuell beeinflussen. Bis zur viermal jährlich führt der Anbieter ein Rebalancing durch, die Kosten liegen unter einem Prozent jährlich. Eine Umschichtung zu einem anderen Portfolio lässt sich jederzeit durchführen.
Eine mögliche Alternative ist das db x-trackers-Portfolio Total Return ETF der Deutschen Bank. Es handelt sich hierbei nicht um einen Dachfonds. Investiert wird in einen ETF, welcher einen breit gestreuten Index abbildet. Sowohl der Aktien- als auch der Rentenanteil kann je nach Marktlage zwischen 30 und 70 Prozent schwanken. Die Anpassung des Index erfolgt quartalsweise. Zudem bieten die Direktbanken DAB Bank, Consorsbank, 1822direkt, sowie Maxblue kostenfreie Sparpläne an.
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