Der Einzelhandel und der Lockdown vor Weihnachten – das ist wichtig zu wissen

Zuletzt aktualisiert & geprüft: 16.12.2020


Die deutsche Wirtschaft schwächelt schon seit Monaten. Der Lockdown Light, der bereits seit November gilt, ist bereits für die Wirtschaft ein schwieriger Punkt. Doch ab Mittwoch, dem 16.12.2020, tritt der erweiterte Lockdown in Kraft. Dieser sorgt dafür, dass der Einzelhandel seine Pforten wieder schließen muss.

Nur noch Drogerien, Supermärkte und vereinzelte Dienstleister dürfen weiter geöffnet haben. Gerade das Weihnachtsgeschäft war für viele Einzelhändler die letzte Hoffnung, um in diesem Jahr doch noch Einnahmen zu haben. Nun stehen rund 250.000 Stellen auf der Kippe und zahlreiche Händler vor der Pleite.

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Der Aufschwung 2021 bekommt schon im aktuellen Jahr einen Dämpfer

Alle Hoffnungen haben sich auf das neue Jahr gerichtet. Experten sind davon ausgegangen, dass die Wirtschaft in Deutschland im neuen Jahr einen Aufschwung bekommen wird. Doch wie genau das aussieht, war noch nicht klar. Diese Einschätzungen wurden jedoch gemacht, bevor der neue Lockdown ausgerufen wurde. Jetzt bekommt der Aufschwung für das kommende Jahr bereits einen Dämpfer und dieser fällt nicht gerade leicht aus. Allerdings hat er für die Wirtschaft im Jahr 2020 eigentlich kaum noch Auswirkungen. Anders sieht es aus, wenn der Blick auf das kommende Jahr gerichtet wird. Bis zum 10. Januar gelten die Vereinbarungen erst einmal unter Vorbehalt.

Die Wirtschaftsweisen waren eigentlich davon ausgegangen, dass es zu einem Wirtschaftswachstum von rund 3,7 % im kommenden Jahr kommen wird. Noch bevor das neue Jahr begonnen hat, werden die Aussagen nun aber schon wieder revidiert. Es gibt noch keine Meinungen dazu, wie stark sich die Zahl verringern könnte, denn Prognosen lassen sich derzeit noch nicht erstellen

Der erweiterte Lockdown und der Einzelhandel

Tatsächlich ist noch alles offen. So kann es sein, dass das zweite Quartal 2021, wenn die Maßnahmen des Lockdowns greifen, einen deutlichen Aufschwung mit sich bringt. Neben möglichen Shopping-Ausflügen, die dann weder möglich sind, dürfte auch die Planung und Umsetzung von Reisen erleichtert werden.

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Für Handelsunternehmen ist der harte Lockdown ein großes Problem

Bereits seit Monaten gibt es viele Einzelhändler und auch Ketten, die kämpfen, um in der Pandemie mit ihren Einnahmen über die Runden kommen zu können. Bei vielen Einzelhändlern lag die große Hoffnung auf dem Weihnachtsgeschäft, doch das wird jetzt nicht mehr mitgenommen werden können. Die Entscheidung für den harten Lockdown ist gefallen. In den letzten zwei Tagen vor den Schließungen geht es vor allem darum, möglichst noch das große Geschäft zu machen.

Der vergangene Samstag hat bereits gezeigt, wie verzweifelt auch die Käufer sind, die sich durch die Schließung der Geschäfte erst einmal überrumpelt fühlen. Die Innenstädte sind voll gewesen. Lange Schlangen mit Wartezeiten vor den Geschäften waren überall zu sehen. Schnell wurden noch große Mengen an Tüten aus den Geschäften getragen, um möglichst alle Weihnachtseinkäufe abschließen zu können.

Was wie ein Traum für den Einzelhandel klingt, hilft kaum dabei, die entstandenen Verluste zu decken. Auch wenn die Einnahmen an diesem Samstag deutlich in die Höhe gegangen sind, liegen sie noch immer unter dem Niveau der Vorjahre.

harter Lockdown

Schon im Frühjahr waren die Verluste im Einzelhandel groß. Hier wurde von Beträgen gesprochen, die sich auf eine Milliarde Euro Verlust pro Tag bezogen. Das wird sich jetzt, in einer Zeit, in der das Weihnachtsgeschäft nicht ausgeübt werden kann, noch deutlich mehr summieren. Auch die Zeit zwischen den Jahren ist für den Einzelhandel immer wichtig. Hier lösen die Menschen ihre Gutscheine ein, geben Weihnachtsgeld aus oder füllen noch schnell die Schränke für die große Silvester-Party. Dies alles entfällt im Jahr 2020.

Parfümerien und Buchhändler, Spielzeugläden und auch Bekleidungsgeschäfte – die Liste der Betroffenen ist lang.

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Der letzte Stoß für kränkelnde Händler

Dieser Lockdown über die Jahre hinweg ist für die Händler, die bereits seit Monaten kaum noch wissen, wie sie über die Runden kommen sollen, nun teilweise der letzte Tropfen, der das Fass für sie zum Überlaufen bringt. Es wird sich nun zeigen, wer das noch überstehen kann. Der Handelsverband selbst fordert deutliche Hilfen für die Einzelhändler. Hier hat die Bundesregierung reagiert. Die Überbrückungshilfen III sind das Instrument, mit dem der Handel noch gerettet werden soll. Auch hier geht es jedoch nur um die Erstattung der Fixkosten.

Das große Problem für den Handel ist jedoch, dass der Dezember und auch der Januar eine Zeit der Investitionen sind. In den Planungen für das Frühjahr sind nun Käufe von neuen Produkten und Kollektionen zu tätigen. Es muss eingekauft werden. Das gilt vor allem für die Bekleidungsbranche. Fallen nun die Einnahmen von der Weihnachtszeit weg, fehlt auch das Geld, um weitere Investitionen durchführen zu können.

Für Kunden bedeutet dies möglicherweise auch, dass sie dann im Frühjahr in vielen Geschäften nur eine geringe Auswahl an Produkten vor sich haben werden.

Der erweiterte Lockdown

Hilfen für die Wirtschaft werden angepasst

Die November-Hilfen sollten den Unternehmen, die bereits über den Lockdown-Light schließen mussten, eine Unterstützung sein, um die Zeit überbrücken zu können. Orientiert hat sich die Höhe an den Umsätzen des Vorjahres. Zu dieser Basis gab es bereits früh Kritik. Wirtschaftswissenschaftler haben darauf verwiesen, dass viele Kosten entfallen und die Hilfen ein Plus in die Kasse der Unternehmen spülen. Doch die finanziellen Mittel des Staates neigen sich immer mehr ins Minus. Der Staat kann es sich nicht leisten, Auszahlungen und Hilfen zu tätigen, die in der Höhe in eine Überkompensation reinreichen. Die Empfehlung lautete daher, sich nur an den Fixkosten zu orientieren und diese auszugleichen. Dies würden den Staat eine hohe Summe sparen.

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Mögliche Lösungsansätze scheinen nicht realistisch zu sein

Es gibt verschiedene Lösungsansätze, die dafür sorgen sollen, dass die Einbußen im Einzelhandel nicht so umfangreich ausfallen. So wurde die Idee diskutiert, ob die Geschäfte am Montag und Dienstag vor dem Beginn des Lockdowns möglicherweise rund um die Uhr geöffnet haben sollen. Das würde nicht nur die Möglichkeit bieten, noch über eine längere Zeit Geschenke und andere Einkäufe durchführen zu können. Auch die Entzerrung der Belastung an den Einkaufszentren und den Geschäften stand bei dieser Diskussion im Fokus. Die Forderungen nach Öffnungszeiten von 48 Stunden wurde jedoch nicht weiter aufgegriffen. Unter anderem hängt dies auch damit zusammen, dass grundsätzlich nicht mit einem stark erhöhten Ansturm gerechnet wird.

Eine andere Idee ist es, dass die Geschäfte für die Abholung geöffnet bleiben sollen. Der Handelsverband Deutschland hat unter anderem den Vorschlag vorgebracht, dass über Click und Collect die Bestellung im Internet durchgeführt und die Abholung beim Laden vor Ort gemacht werden kann. Das würde zumindest dafür sorgen, dass Arbeitsplätze erhalten bleiben und die Geschäfte auch ihre Waren an die Käufer bringen können.

Auch dieses Thema unterliegt bisher keiner einheitlichen Regelung durch den Bund und die Länder. Hier werden die Länder selbst entscheiden müssen, welche Möglichkeiten dazu sie weiter umsetzen. Gerade für den stationären Handel wäre diese Möglichkeit durchaus ein Schritt in die richtige Richtung. Gleichzeitig ist zu bedenken, dass der Lockdown zu einem weiterhin erhöhten Aufkommen bei der Bestellung im Internet sorgen wird.

Der Lockdown und der Einzelhandel

Entlastung der Paketdienste ist nicht zu unterschätzen

Viele Kunden machen sich Sorgen darüber, dass sie möglicherweise die Bestellungen nicht mehr vor Weihnachten erhalten. Diese Ängste sind durchaus verständlich, denn die Lieferdienste gehen stark an ihren Grenzen. Einzelne Lieferanten berichten darüber, dass sie das dreifache Aufkommen an einem Tag haben und kaum noch in der Lage sind, die Pakete auszuliefern. Click und Collect ist ein Konzept, das auch in der ersten Welle durchaus seine Vorteile gezeigt hat. Unter anderem bot IKEA diese Möglichkeit an. Bereits hier wurde deutlich, dass es durchaus möglich ist, die hygienischen Bestimmungen einzuhalten, die Paketdienste zu entlasten und gleichzeitig den Kontakt zum Kunden vor Ort nicht zu verlieren.

Der Abholservice muss jedoch durch die Regierung oder die Länder ebenfalls erlaubt werden, da es sich hier sonst um eine Grauzone handelt, die zu Problemen führen kann. Unter anderem gibt es bereits Hinweise dazu, dass diese Thematik im Gespräch ist. Unter anderem wird darüber gesprochen, ob der Service für den Buchhandel aufgegriffen werden kann.

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Wie Handelsriesen den Lockdown für sich einschätzen

Besonders hart betroffen sind in erster Linie die kleinen Läden und Einzelhändler, die nicht Teil eines großen Unternehmens sind. Sie haben keinen Rückhalt und in den meisten Fällen bisher auch noch nicht die Möglichkeit oder die Ressourcen, um einen Online-Auftritt aufzubauen.

Der erweiterte Lockdown

Doch wie sehen eigentlich die Handelsriesen die aktuelle Situation? Während IKEA vor allem darauf hinweist, dass Click und Collect für die Kunden und auch für die Unternehmen eine große Rolle spielt und gewährleistet werden sollte, geben Unternehmen, wie beispielsweise Saturn, eher überschaubare Einschätzungen ab. Wie stark die Läden selbst betroffen sein werden, ließe sich noch nicht abschätzen. Da bereits mit dem Lockdown gerechnet wurde, habe man sich aber weiter verstärkt auf die Online-Angebote konzentriert. Gerade große Unternehmen sehen sich daher als sehr gut gerüstet für die kommende Zeit.

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Diese Branche boomt: Auf vier Rädern in die Ferien

Auch wenn für die kommenden Weihnachtsfeiertage die Beschränkungen nur leicht angepasst werden, so planen dennoch viele Menschen, ihre Familien oder Verwandten zu besuchen und nehmen dafür auch viele Kilometer auf sich. Gerade die Pandemie ist jedoch einer der Gründe dafür, dass sich viele Menschen entscheiden, in diesem Jahr auf die öffentlichen Verkehrsmittel zu verzichten und lieber ein Auto zu nutzen. Aber was passiert, wenn gar kein Auto zur Verfügung steht? Es wird eines gemietet.

Verleiher für Mietwagen sehen sich vor dem Problem, dass sie die Anfragen gar nicht komplett bedienen können. Dies ist ein recht neues Bild in diesem Jahr, denn auch die Mietwagen-Anbieter wurden stark durch die Pandemie getroffen. Zahlreiche Geschäftsreisen sind entfallen, Meetings wurden vermehrt online durchgeführt und auch die Reisebeschränkungen haben sich stark bemerkbar gemacht. Umso weniger wurde mit dem starken Ansturm zur Weihnachtszeit gerechnet.

Generell hat sich jedoch in den letzten Monaten gezeigt, dass Privatpersonen vermehrt auf Mietwagen zurückgegriffen haben, um diese als Alternative für die Fahrten mit Bahn und Bus sowie Flugzeug einsetzen zu können. Das Gefühl, hier in dem Fahrzeug deutlich geschützter vor möglichen Infektionen mit Corona zu sein, lag im Fokus.

Der erweiterte Lockdown

Teilweise bemerken die Unternehmen bereits jetzt eine erhöhte Nachfrage und geben sogar die Informationen heraus, dass die Nachfragen in den vergangenen Jahren nicht so hoch gewesen sind. Allerdings liegt der Fokus der Kunden eher auf den Verleih-Stationen, die sich in der Nähe der Städte befinden. Weniger Andrang gibt es dagegen an den Flughäfen. Daher sind die Anbieter aktuell dabei, hier die Nachfrage durch Nachlieferungen von weniger frequentierten Stellen zu bedienen.

Den Kunden wird es leicht gemacht, schnell zu buchen und die Anbieter haben sich einen besonderen Service überlegt: sollte es zu Verschärfungen beim Lockdown komme, dann können die Kunden ohne Zusatzkosten umbuchen. Zumindest bei einigen Anbietern ist dies der Fall.

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Fazit: Unterschiedliche Auswirkungen des Lockdowns werden immer deutlicher

Die Zusammenfassung der aktuellen Berichte und Informationen zeigt, dass der ab Mittwoch geplante Lockdown auf die Branchen ganz unterschiedliche Auswirkungen hat. Während gerade der Einzelhandel stark betroffen ist und sich die Weihnachtseinkäufe vermehrt auf das Internet umlegen werden, erwarten Supermärkte einen starken Ansturm und Vermieter von Fahrzeugen können die Anfragen kaum noch bedienen. Inwieweit sich der Lockdown nun auf die Konjunktur für das kommende Jahr auswirken wird, lässt sich aktuell noch nicht einschätzen. Es ist aber davon auszugehen, dass der Lockdown den wirtschaftlichen Aufschwung erst einmal dämpft.

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