Discount Strategie – Die Anwendung der Discount Strategie am Beispiel erklärt!
Zuletzt aktualisiert & geprüft: 07.02.2024
Wie Trader eine eigene Discount Strategie entwickeln
Optionen sind eine gute Möglichkeit, um eigene Strategien umzusetzen. Eine sehr interessante Variante ist dabei die sogenannte Discount Strategie. Von der Funktion erinnert diese an Discount Zertifikate. Der folgende Ratgeber zeigt, wie Trader eine Discount Strategie entwickeln und diese effektiv mit Optionen umsetzen.
Inhaltsverzeichnis zum Ratgeber
- Allgemeine Informationen zur Discount Strategie
- Aufbau der Struktur mit Optionen
- Kriterien bei der Discount Strategie
- Beispiel für eine Discount Strategie
- Risiko Management bei der Discount Strategie
- Fazit zur Discount Strategie
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Allgemeine Informationen zur Discount Strategie
Die Struktur einer Discount Strategie dürfte vielen Anlegern von Discount Zertifikaten bekannt sein. Diese bieten zum Laufzeitende bis zu einer bestimmten Kursschwelle ein risikoloses Investment. Als Basiswert kommen beispielsweise eine Aktie oder ein Index in Betracht. Da der Kurs des Zertifikats gegenüber dem Kurs des Basiswerts einen Discount aufweist kommt es zu einem sogenannten Discount Effekt. Was die Struktur betrifft, handelt es sich bei Discount Zertifikaten um Covered Call Writings.
Hierbei wird der Basiswert erworben und gleichzeitig eine Call Option auf diese verkauft. Aufgrund der erhaltenen Optionsprämie reduziert sich der Kaufpreis des Basiswerts. Steigt der Kurs des Basiswerts allerdings über den Basispreis der verkauften Call Option können Trader nicht von weiteren Kursgewinnen profitieren. Insofern stellt der Basispreis der verkaufen Call Option als den Cap des Discount Zertifikats dar. Nachfolgend zeigen wir eine Möglichkeit, wie Trader eine solche Struktur mithilfe von Optionen selbst erstellen können.
Aufbau der Struktur mit Optionen
Ein Kennzeichen von Optionen ist, dass es bei diesem Finanzprodukt nur zwei Szenarien gibt. Entweder der Trader erhält die im Vorfeld festgelegte Auszahlung oder sie verfallen wertlos. Daraus ergibt sich, dass im Gegensatz zu einer klassischen Call-Option auf den DAX mit Strike bei 8800 Punkten keine Auszahlung mehr erfolgt, falls der DAX bei 9000 Punkten steht als bei einem Stand von 8900 Punkten. In der Covered Call-Struktur können somit weiterhin Gewinne erzielt werden, wenn der Kurs des Basiswerts über den des Basispreises der verkauften Option gestiegen ist. Im Gegensatz zu klassischen Call Optionen müssen die Gewinne nicht komplett an den Käufer der Option abgegeben werden.
Die Discount Strategie lässt sich in zwei unterschiedlichen Varianten umsetzen. Statt der Short-Position in Call Optionen kann auch eine Long-Position in Put Optionen platziert werden.
Beispiel:
Statt eine Call Option auf den DAX mit einem Basispreis von 10000 Punkten zu verkaufen kann auch eine Long Position mit demselben Basispreis gekauft werden. Fällt der Index unter den genannten Wert führen beide Varianten zu einem Gewinn. Bei einem höheren Indexstand verfallen die Optionen. So kann die Discount Strategie auch dann umgesetzt werden, wenn der Broker keine Leerverkäufe von Optionen anbietet.
Kriterien bei der Discount Strategie
Beim Umsetzen der Discount Strategie sind die folgenden Faktoren von besonderer Bedeutung:
- Basisinvestment: Zur Discount Strategie mit Optionen gehören neben der eigentlichen Position auch ein Investment in den Basiswert der Optionen. Dies funktioniert theoretisch mit allen Basiswerten die für Optionen angeboten werden. Das Investment in den Basiswert erfolgt wahlweise mit Aktien, Index-ETFs, Index-Zertifikaten oder mit gehebelten Produkten wie CFDs, Futures sowie Hebelzertifikaten.
- Anlagehorizont: Die Discount Strategie ist als kurzfristiges wie auch längerfristiges Investment umsetzbar. Beim Broker IG Markets funktioniert dies beispielsweise schon mit Laufzeiten ab fünf Minuten, der Anbieter XTB ermöglicht das Ganze auch über mehrere Monate. Zu beachten ist noch, dass es ähnlich wie bei den klassischen Optionen europäische sowie amerikanische Varianten gibt. Bei der europäischen Form muss nur auf den Kurswert am Tag der Fälligkeit beachtet werden. Für amerikanische Optionen ist dagegen der Kursverlauf während der gesamten Laufzeit von Bedeutung.
- Einstieg: Um den idealen Einstiegszeitpunkt bzw. das passende Einstiegsniveau zu finden können verschiedene Signale genutzt werden. Bei einer Kursumkehr an einer Unterstützung bietet es sich beispielsweise an, die Position im Basiswert und gleichzeitig eine Position in Optionen mit Basispreis am Widerstand zu eröffnen. Entscheidend dabei ist, dass der Kursgewinn im Basiswert bis zum Basispreis der Optionen ausreichend hoch ist, um den Verlust aus den Optionen mindestens ausgleichen zu können.
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Beispiel für eine Discount Strategie
Der DAX hat einen Stand von 8300 Punkten. Wir eröffnen nun folgende Positionen:
- Long Position in einem DAX-CFD mit einem Euro pro Indexpunkt. Der Gegenwert beträgt somit 8300 Euro.
- Short Position in Call Optionen mit Basispreis bei 8800 Punkten und einer Laufzeit von sechs Monaten.
Die Optionen kosten zum Einstiegszeitpunkt 40 Euro bei einer möglichen Auszahlung von 100 Euro. Um die Optionszahl zu ermitteln, ist die Differenz zwischen dem Kaufkurs des Basiswerts und dem Basispreis der Optionen. Die Summe nun einfach mit dem Kapitaleinsatz pro Basiswerteinsatz multiplizieren. Das Ergebnis anschließend mit dem Verlust dividieren, welcher beim Erreichen des Basispreis entstehen würde. Das Ergebnis ist die die maximale Anzahl der zu verkaufenden Optionen.
Rechnung für dieses Beispiel: 500 / 60 = 8,3.
Soll der potenzielle Verlust aus der Short Position durch den Anstieg der Long Position ausgeglichen werden dürfen also nicht mehr als acht Optionen verkauft werden. Bei einem Verkauf der von acht Optionen kommt es durch den Erlös zu einer rechnerischen Vergünstigung, dem Discount. Dieser beträgt 320 Punkte (8 x 40 Euro Prämie). Sofern der DAX während der Laufzeit nicht unter 7980 Punkte fällt, kommt es immer zu einem Gewinn. Höhere Verluste des DAX wären dagegen nicht mehr abgedeckt. Liegt der DAX zum Laufzeitende genau am Basispreis der Optionen gleichen sich Gewinne und Verluste aus. Steigt der DAX über den Basispreis kommt es wieder zu Gewinnen.
Um die Discount Strategie in unserem Beispiel umzusetzen ist ein Kapitaleinsatz von 563 Euro erforderlich. Für die DAX Long Position mit einem Prozent Margin werden 83 Euro eingesetzt. Dazu kommen 480 Euro für die Short Position in den Optionen. Dies ergibt sich aus der ggf. zu leistenden Auszahlung von 8x 100 Euro und der erhaltenen Prämie von 8 x40 Euro.
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Risiko Management bei der Discount Strategie
Bei der Konstruktion für eine Discount Strategie ist das Risiko Management bereits inbegriffen. Dies ergibt sich aus dem Discount, welcher mit der parallelen Position in Optionen erzielt wird. Dazu gibt es noch weitere Möglichkeiten, wie das Verlustrisiko reduziert werden kann.
So können Trader die beiden Positionen getrennt von einander auflösen. Auf diese Weise können Gewinner einer Position unabhängig von der anderen realisiert werden. Gleichzeitig lassen sich auch Verluste unabhängig voneinander begrenzen. Allerdings geht in diesen Fällen der Hedging Effekt verloren.
Eine weitere Möglichkeit ist es, die Position im Basiswert mit einem Stop Loss abzusichern. Hierbei kann es jedoch ebenfalls zum Aufspalten der Option und damit verbunden zum sogenannten „Boomerang-Risiko“ kommen. Realisiert wird dieses, wenn zunächst durch einen fallenden Kurs der Stop Loss ausgelöst wird. Anschließend wendet der Kurs wie bei einem Boomerang und steigt wieder über den Basispreis. Neben dem Verlust im Basiswert müssen Trader in diesem Fall auch einen Verlust bei den Optionen hinnehmen.
Optionen der amerikanischen Variante lassen sich auch dadurch aufsplitten, dass die Laufzeit der Optionen durch Erreichen des Basispreises beendet wird. Besteht die Position im Basiswert weiter kann es ebenfalls zu einem „Boomerang-Effekt“ kommen. In diesem Fall wird der Verlust durch die Optionen verursacht. Die folgende Tabelle zeigt mögliche Gewinne und Verluste bei aufgespalteten Konstruktionen. Der Verlust aus den Optionen ist stets auf die Differenz zwischen vereinnahmter Prämie und festgelegter Auszahlung beziehungsweise bei einer Long-Position in Put-Optionen auf die gezahlte Prämie begrenzt. Probieren Sie mal IQ Optionen als Broker aus.
DAX Stand bei | Gewinn und Verlust | |||
9000 | 8200 | 700 | 320 | 1.020 |
8200 | 9000 | – 100 | – 480 | – 580 |
8700 | 9000 | 400 | -480 | – 80 |
7800 | 8500 | – 500 | 320 | – 180 |
Fazit zur Discount Strategie
Mit einer Covered-Call-Strategie können Discount Strukturen ohne Cap kreiert werden. Dadurch können Trader an Gewinnen im Basiswert auch oberhalb des Basispreises partizipieren. Ist die Position im Basiswert gehebelt ergeben sich zusätzliche Gewinnchancen aber natürlich auch Verlustrisiken. Der Gewinn oberhalb des Basispreises wird immer um den fixen Verlust aus den Optionen reduziert. Durch die im Vorfeld festgelegte Verlustbegrenzung werden unbegrenzte Verluste verhindert. Zudem sorgt die Möglichkeit des getrennten auflösen der beiden Positionen zu flexiblen Trading Entscheidungen.
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Bilderquelle:
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