Flatex bald im SDax?
Zuletzt aktualisiert & geprüft: 07.02.2023
Die Aktien der flatex AG sind seit einigen Wochen im Prime Standard der Deutschen Börse notiert. Damit ist ein wichtiger Schritt zur Aufnahme in den SDax erfüllt. Die Aktien des Brokers waren zuvor im Segment Scale gelistet. Darüber hinaus ist die Fusion mit DEGIRO mittlerweile offiziell und das Unternehmen wurde in flatexDEGIRO AG umbenannt. Beide Marken bleiben jedoch bestehen.
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Flatex ist laut eigener Angaben der größte Online-Broker Europas. Dieses Jahr könnte eine Kundenzahl von 1,2 Millionen erreicht werden und die Zahl der Wertpapiertransaktionen auf 70 Millionen steigen. Zudem wurde am 20. Oktober auf der Hauptversammlung die Übernahme des Konkurrenten DEGIRO aus den Niederlanden endgültig besiegelt. Auch die Umbenennung in flatexDEGIRO AG wurde zwischenzeitlich offiziell.
Darüber hinaus erreicht DEGIRO -Kunden in diesen Tagen wohl die Nachricht, dass sie ein Wertpapierverrechnungskonto bei der Flatex Bank eröffnen können. Dies vervollständigt die Übernahme. Bisher brauchten Trader für den Handel bei DEGIRO kein Verrechnungskonto. Der Broker besaßt eine Lizenz als Investmentfirma und damit nicht als Bank mit Einlagengeschäft. Aus diesem Grund waren alle Kundengelder, die nicht als Wertpapiere angelegt wurde, Teil eines Sammelkontos bei einer Verwahrstelle und in einem Cashfonds angelegt. Die Einlagensicherung betrug bis zu 20.000 Euro pro Kunde.
Einlagensicherung bei DEGIRO steigt
Dieses Vorgehen war der niederländischen Zentralbank aber wohl schon länger ein Dorn im Auge. Nun erhalten DEGIRO -Kunden erstmals ein Verrechnungskonto über die Flatex Bank. Die Einlagensicherung steigt auf diesem Weg auf 100.000 Euro pro Kunde. Für die Eröffnung ihres neuen Verrechnungskontos, für das keine weitere Legitimation notwendig ist, haben Trader nun 45 Tage Zeit.
Möchte ein Kunde nicht zum Verrechnungskonto bei flatex wechseln, werden die Negativzinsen auf dem Geldmarktfonds nicht mehr durch DEGIRO kompensiert. Der Geldmarktfonds soll allerdings bald auslaufen. Allerdings müssen Trader bei der flatexDEGIRO AG nicht weiter mit Negativzinsen rechnen. Flatex berechnet für Guthaben auf dem Verrechnungskonto keine Negativzinsen. Die Depotführung ist weiter Aufgabe von DEGIRO.
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Das Ziel der Fusion von flatex und DEGIRO will das Unternehmen eine europäische Plattform schaffen. Kunden sollen jedoch allerdings auch in Zukunft wählen können, bei welchem Broker sie handeln wollen. Laut Unternehmenschef Frank Niehage sollen die Kunden „das Beste aus beiden Welten“ bekommen. Dies hat den Hintergrund, dass der Fokus bei DEGIRO auf Aktien liegt, während flatex Forex und andere Finanzinstrumente anbietet.
Die Volatilität an den Märkten in diesem Jahr veränderte auch das Tradingverhalten der Trader von flatex. Daher wird wohl die Kundenzahl in diesem Jahr auf 1,2 Millionen und die Zahl der Wertpapiertransaktionen auf 70 Millionen steigen. Das Unternehmen will sich in Deutschland und Österreich auf die Marke flatex konzentrieren. DEGIRO ist weiter in den Niederlanden sowie in 16 weiteren Ländern in Europa vertreten.
Bald weitere Handelsoberfläche bei flatex
Darüber hinaus geht bei flatex bald die neue Nutzeroberfläche „flatex next“ an den Start. Diese soll sich vor allem an Neukunden und Anfänger richten, das die Nutzeroberfläche einfacher gestaltet ist. Allerdings können Trader auch in Zukunft über die bereits bekannte Handelsplattform handeln und mit wenigen Klicks auf diese wechseln. Zudem verändern sich im Aktienhandel die angebotenen Börsen von flatex. Der Broker konzentriert sich vor allem auf Hauptbörsen. Nur Aktien, die dort nicht gehalten werden können, werden noch über Regionalbörsen angeboten.
Schon im September konnte flatex verkünden, dass das Unternehmen im ersten Halbjahr 2020 seine Mittelfristplanung für 2022/23 übertroffen hat. Bis zu diesem Zeitpunkt gewann der Broker über 350.000 neue Kunden hinzu. Ursprünglich ging der Broker davon aus, dass man für 2020 mit einer Gesamtkundenzahl von einer Million Kunden und 35 Millionen Transaktionen rechnen könnte. Diese Ziele korrigierte der Broker aber schon im Juli nach oben. Auch das neue Tochterunternehmen DEGIRO wurde in diese Jahresziele einbezogen.
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Nachdem die Übernahme im Juli rechtlich über die Bühne gegangen war, werden die Zahlen von DEGIRO seit dem 1. August in die Zahlen von flatex eingerechnet. Das Ziel des neu aufgestellten Unternehmens ist es, in den kommenden fünf Jahren mindestens ein Prozent der gesamten Bevölkerung der EU als Kunden zu gewinnen. Auch unter Berücksichtigung von Marktschwankungen hofft der Broker daher auf mindestens 100 Millionen Transaktionen im Jahr.
Flatex ist seit Jahren ein börsennotierter Broker. Die Aktie des Brokers wird bei XETRA gehandelt. Im Juli konnte sie ein Rekordhoch von 47,15 Euro erreichen. Damit verläuft der Wechsel in den Prime Standard sowie die Aufnahme in den SDax seit Monaten nach Plan. Ein Fast Entry bei der Deutschen Börse im Dezember denkbar. Auch der Börsenwert sollte keine Schwierigkeit darstellen.
Zudem ging es für die flatex-Aktie bis September innerhalb von zwölf Monaten um 50 Prozent nach oben. Die Übernahme von DEGIRO hatte eine Kapitalerhöhung zur Folge. Das Unternehmen war damit im September rund 1,1 Milliarden Euro wert. Dies würde im SDax einen Platz im Mittelfeld bedeuten.
Unternehmen 1999 gegründet
Im Juli machte nicht nur die Übernahme von DEGIRO Schlagzeilen; der Broker wurde auch Sponsor von Borussia Mönchengladbach aus der Fußball-Bundesliga. Flatex wurde 1999 von Bernd Förtsch gegründet. Förtsch ist Unternehmen und Verleger und gibt unter anderem das Magazin „Der Aktionär“ heraus. Zehn Jahre nach der Gründung ging das Unternehmen an die Börse. Förtsch ist bis heute an flatex beteiligt. Die GfBk Gesellschaft für Börsenkommunikation mbH, über die sein Anteil gehalten wird, hält seit der Sachkapitalerhöhung nach der Übernahme von DEGIRO 13 Prozent.
Flatex bietet nicht nur den Wertpapierhandel an, sondern auch weitere Handelsinstrumente wie Forex. Handeln können Trader am PC oder per App.
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Die Handelsplattform ist ebenso wie die App für den Forex-Handel kostenlos. Die Plattform verfügt unter anderem über Chart-Tools, einen Ticker für aktuelle Nachrichten sowie Echtzeitkurse. Trader, die ihr Wissen über Forex ausbauen möchte, können an FX Online-Seminaren teilnehmen und von zuhause aus mehr über den Handel mit Forex lernen. Mit einem Forex Demokonto mit 10.000 Euro virtuellem Guthaben lernen Trader zudem risikofrei den Handel unter realistischen Bedingungen kennen. Mehr über die Forex-Handelsplattform erfahren Trader in einem Benutzerhandbuch. Hier werden auch die Module und Funktionen der Plattform genauer erläutert. Auf dem YouTube-Kanal von flatex finden Trader zudem ein ausführliches Schulungsvideo.
Möchten Trader CDFs auf Indizes, Rohstoffe, Währungen oder Zinsprodukte handeln, müssen sie dafür keine Provision zahlen.
Margins und Spreads auf Webseite
Trader finden auf der Webseite von flatex eine übersichtliche Liste mit allen Margin-Prozentsätzen. Bei Aktien muss zum Beispiel eine Margin von 20 Prozent aufgebracht werden. Die auf der Webseite aufgeführten Spreads sind als Minimumspreads zu verstehen, da immer wieder Veränderungen an den Märkten auftreten können.
Die Anmeldung auf der Handelsplattform erfolgt über den Kundenlogin. Danach können Trader ein modernes Panel nutzen. Eine Reiterfunktion ermöglicht es, sich mehrere Module in einem Panel anzeigen zu lassen. Darüber hinaus können Trader das Frontend auf ihre eigenen Anforderungen hin einstellen und konfigurieren. Alle Chartanalysen werden übersichtlich in einer Chartgalerie dargestellt. Zudem ist das One-Click-Trading – auch direkt von der Watchlist aus – möglich.
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Flatex bietet eine breite Auswahl an Finanzinstrumenten an. DEGIRO konzentriert sich dagegen vor allem auf den Handel mit Aktien. Dieser können an über 50 Börsen in 30 Ländern gehandelt werden, darunter auch Börsen in Asien und Australien. Für einige Börsen stellt der Broker auch kostenlose Kurse in Echtzeit zur Verfügung. DEGIRO ist in den Niederlanden seit 2013 aktiv und kam ein Jahr später auch nach Deutschland. Heute arbeitet der Broker in 18 Ländern.
Trader können bei DEGIRO über eine hauseigene Plattform handeln. Diese wird von über 600.000 Anlegern verwendet. Der Broker wird von der niederländischen Aufsichtsbehörde für Finanzmärkte (AFM) sowie der niederländischen Zentralbank reguliert. Der Hauptsitz von DEGIRO ist in Amsterdam.
Fazit: Flatex nach Übernahme von DEGIRO vor Aufnahme in den SDax
Die Aktien von flatex könnten bald im SDax der Deutschen Börse gehandelt werden. Der Broker befindet sich auf einem guten Weg in den Index, nachdem die Aktie seit kurzem im Prime Standard der Deutschen Börse gehandelt wird. Auch die Übernahme von DEGIRO ist mittlerweile abgeschlossen. Das Unternehmen firmiert nun als flatexDEGIRO AG.
Allerdings werden trotz einiger Veränderungen weiter beide Marken angeboten. Neu ist beispielsweise ein Verrechnungskonto der Flatex Bank bei DEGIRO . Weiterhin konzentriert sich DEGIRO auf den Aktienhandel, während Flatex auch Devisen anbietet. Beide Broker bieten dazu moderne Plattformen mit zahlreichen Tools und Funktionen an.
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