Forex Fundamentalanalyse – Die Entwicklung auf den Devisenmärkten abschätzen!
Zuletzt aktualisiert & geprüft: 01.02.2024
Fundamentalanalyse für den Handel mit Forex und Devisen:
Bei der Fundamentalanalyse werden verschiedene ökonomische Indikatoren und politische Entwicklungen eines Staates oder eines bestimmten Währungsgebietes untersucht. Anhand der Ergebnisse wird die Kursentwicklung erklärt und Rückschlüsse auf die künftige Entwicklung getroffen. Zu den Aufgaben der Fundamentalanalyse gehören die Erforschung und Analyse der Kursveränderungen. Anleger können sich die Daten der Fundamentalanalyse zunutze machen und anhand dieser schließlich Rückschlüsse auf die künftige Kursentwicklung ziehen.
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Im Forex-Handel zielt die Fundamentalanalyse darauf ab, den intrinsischen Wert einer Währung zu bewerten, indem sie verschiedene wirtschaftliche, soziale und politische Faktoren untersucht, die die Wirtschaft eines Landes und somit den Wert seiner Währung beeinflussen können. Das Hauptziel ist nicht nur zu beurteilen, wie „gut“ oder „stabil“ die Wirtschaft eines Landes ist, sondern vielmehr zu verstehen, in welche Richtung sich die Währung voraussichtlich aufgrund dieser Faktoren bewegen wird.
Hier ist, was die Fundamentalanalyse typischerweise zu sagen versucht:
Schlüsselerkenntnisse | Beschreibung |
---|---|
Wirtschaftsstärke | Bewertung der Gesundheit einer Volkswirtschaft als Schlüsseldeterminante für die Währungsstärke. |
Geldpolitik | Die Bedeutung der Zentralbankentscheidungen und Zinssätze für die Anziehung von Investitionen und die Währungsbewertung. |
Politische Stabilität | Der Einfluss politischer Stabilität auf das Investorenvertrauen und die Wirtschaftsleistung. |
Handels- und Kapitalflüsse | Die Rolle des Handelsbilanzsaldo und der Kapitalflüsse bei der Bestimmung der Nachfrage nach einer Währung. |
Globale Wirtschaftsindikatoren | Wie internationale Wirtschaftsereignisse und Rohstoffpreise indirekt Währungen beeinflussen können. |
Vergleichende Analyse | Die Wichtigkeit des Vergleichs von Wirtschaftsindikatoren zweier Länder zur Vorhersage der relativen Währungsbewegungen. |
Wirtschaftsstärke
Die Fundamentalanalyse betrachtet die gesamtwirtschaftliche Gesundheit eines Landes, was ein Schlüsselindikator für die Stärke seiner Währung ist. Dies umfasst die Analyse von Wachstumsraten des Bruttoinlandsprodukts (BIP), Beschäftigungsniveaus, Inflation und Produktionsausstoß. Eine starke, wachsende Wirtschaft zieht normalerweise ausländische Investitionen an, was den Kauf der Währung des Landes erfordert und somit ihren Wert erhöht.
Die Inflationsrate – Auch anhand der Inflationsrate lassen sich Rückschlüsse auf die Entwicklung der Devisenkurse ziehen. Ist die Inflation im Inland höher ergebt sich für die inländischen Produzenten ein Preisnachteil. Die Waren im Ausland werden billiger, wodurch sich die Zahl der Importe erhöht. Dadurch erhöht sich wiederum die Nachfrage nach ausländischen Währungen. Ist dagegen die Inflationsrate gegenüber dem Ausland geringer, steigen die Exporte und die eigene Währung erfährt einen Kursanstieg
Die Kaufkraftparität – Eine Kaufkraftparität besteht immer dann, wenn der aktuelle Wechselkurs und eine bestimmte Menge an Geld den Einkauf derselben Waren ermöglicht wie im Inland. Erhalten Verbraucher für die gleiche Geldmenge im Ausland mehr Waren, führt dies zu einer steigenden Nachfrage nach der betreffenden Währung. Dies sorgt für einen Anstieg beim Wechselkurs, was sich ungünstig auf die heimische Währung auswirkt.
Das Bruttoinlandsprodukt – Anhand des Bruttoinlandsprodukts lassen sich die Leistungen einer Volkswirtschaft besonders weitreichend messen. Das Bruttoinlandsprodukt gibt Auskunft über die Zahl der während eines Jahres produzierten Güter und Dienstleistungen. Die meisten Händler konzentrieren sich bei ihrer Bewertung auf die zwei Schätzungen, die vor Bekanntgabe der endgültigen BIP-Zahlen veröffentlicht werden. Kommt es zwischen der ersten und der zweiten Schätzung zu erheblichen Auswirkungen, so kann dies zu einer bedeutenden Volatilität führen.
Beschäftigungsindikatoren – Anhand der Beschäftigungsindikatoren lässt sich das allgemeine Wohlbefinden einer Volkswirtschaft darstellen. Wichtige Kriterien sind dabei die Zahl der erschaffenen bzw. abgebauten Stellen sowie der Bevölkerungsanteil, welcher sich in Arbeit befindet. Für eine Bewertung der Inflation ist es zudem wichtig, wie schnell die Gehälter steigen.
Geldpolitik
Entscheidungen und Ankündigungen der Zentralbank eines Landes bezüglich Zinssätzen und Geldpolitik sind entscheidend. Hohe Zinssätze ziehen oft ausländische Investoren an, die auf der Suche nach der höchsten Rendite für ihre Investitionen sind, was zu einer erhöhten Nachfrage nach der Währung des Landes führt.
Die Zinsentwicklung – Die Entwicklung der Zinsen innerhalb eines Währungsraums wirkt sich immer auch auf den Devisenmarkt aus. Sind beispielsweise die Zinsen im Ausland höher, werden Investoren ihr Geld vornehmlich dort anlegen. Dadurch steigt automatisch auch die Nachfrage nach der jeweiligen Währung, was zu einem Anstieg der Kurse führt. Im umgekehrten Fall wird die inländische Währung aufgrund der höheren Nachfrage steigen.
Des Weiteren haben auch andere Daten, wie Außenhandelsbilanz, Inflation oder die Parität der Kaufkraft einen Einfluss auf die Entwicklung der Devisenkurse. Anhand der Außenhandelsbilanz ist beispielsweise ein Vergleich der Daten zum Im- und Export möglich. Ein hoher Import führt zu einer stärkeren Nachfrage bei den ausländischen Währungen. Im Gegenzug belasten hohe Exporte die Kurse des exportierenden Landes und sorgen für eine Abwertung der Kurse.
Politische Stabilität und wirtschaftliche Leistung
Politische Stabilität ist ein bedeutender Faktor, da sie das Vertrauen der Investoren in ein Land beeinflusst. Länder mit geringerem Risiko politischer Unruhen sind für ausländische Investoren attraktiver, da eine stabile Regierungsführung oft zu wirtschaftlicher Stabilität und Wachstum führt.
Handels- und Kapitalflüsse
Die Fundamentalanalyse berücksichtigt auch die Handelsbilanz eines Landes (Exporte vs. Importe) und Kapitalflüsse. Ein Land mit einem starken Handelsüberschuss (Exporte größer als Importe) sieht in der Regel eine erhöhte Nachfrage nach seiner Währung. Ähnlich sehen Länder, die mehr ausländische Direktinvestitionen (FDI) oder Portfolioinvestitionen anziehen, einen Anstieg des Währungswertes aufgrund der höheren Nachfrage.
Globale Wirtschaftsindikatoren
Auch das globale Wirtschaftsumfeld spielt eine Rolle. Fundamentalanalysten betrachten internationale Rohstoffpreise, globale Wirtschaftswachstumsraten und große wirtschaftliche Ereignisse in anderen Ländern, die indirekt die Wirtschaft eines Landes und dessen Währung beeinflussen können.
Vergleichende Analyse
Letztendlich geht es beim Forex um den Handel mit Währungspaaren, daher beinhaltet die Fundamentalanalyse oft den Vergleich der Wirtschaftsindikatoren zweier Länder, um vorherzusagen, welche Währung sich gegenüber der anderen verstärken wird.
Die Politik und die Kommentare der Zentralbanken sind für Forex-Händler von entscheidender Bedeutung. Zinsentscheidungen, quantitatives Easing (QE), oder Hinweise auf zukünftige Maßnahmen können die Währungsmärkte stark beeinflussen.
Jedes Land hat seine eigene Reihe von wirtschaftlichen Bedingungen und politischen Risiken. Es ist wichtig, sich über die spezifischen Faktoren, die eine bestimmte Währung beeinflussen können, auf dem Laufenden zu halten.
Fazit der Fundamentalanalyse
Zur Einschätzung der voraussichtlichen Entwicklung auf den Forex Märkten können eine Vielzahl verschiedener Indikatoren herangezogen werden. Anleger sollten sich in jedem Fall die Zeit nehmen und sich ausgiebig mit diesen zu beschäftigen. Wichtig ist, dass sie verstehen, wie sich die Indikatoren auf die Entwicklung einer Volkswirtschaft auswirken.
Expertentipp:
Die Fundamentalanalyse im Forex-Handel dreht sich darum, das komplexe Zusammenspiel zwischen Wirtschaftsindikatoren, Regierungspolitik und globalen Ereignissen zu verstehen, um fundierte Vermutungen über zukünftige Währungsbewegungen anzustellen. Es geht nicht nur darum, eine „gute“ Wirtschaft zu identifizieren, sondern zu verstehen, wie die relativen Stärken, Schwächen und Trends verschiedener Wirtschaften die Währungswerte beeinflussen können.
Die Fundamentalanalyse basiert immer auf ökonomischen Gesichtspunkten. Daher ist es wichtig, den Ergebnissen der Analyse nicht blind zu vertrauen, sondern sich selbst ein Bild über die aktuelle, ökonomische Situation zu machen. Zwar gibt es viele erfolgreiche Investoren, die auf die Fundamentanalyse schwören, dennoch ist auch die technische Analyse nicht aus den Augen zu verlieren. Die Fundamentanalyse zeigt sich gerade auf die Dauer erfolgreich. Um kürzere Abstände einschätzen zu können, bietet sich die technische Analyse an.
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