Future-Kontrakte für Anfänger: Definition, Arten & Unterschiede

Zuletzt aktualisiert & geprüft: 19.10.2020


 

Future-Kontrakte

Möchte man Future-Kontrakte korrekt definieren, dann muss man von einer freien, wechselseitig bindenden rechtsgültigen Vereinbarung zwischen zwei Vertragsparteien sprechen. Diese Vereinbarung setzt die nachfolgenden Anforderungen und Vorschriften voraus:

*** einen exakt definierten Vertragsgegenstand, auch Basisgegenstand genannt, er beinhaltet namentlich benannte Waren einer bestimmten Sorte oder auch Devisen, Aktien und Aktienindizes, bestimmte Zinstitel oder Verfügungsrechte

*** die Bestimmung des Kontraktumfangs bezüglich der vereinbarten Quantität. Darunter ist eine bestimmte Menge an Sachen oder auch ein fixierter Nominalwert an Finanzinstrumenten, beispielsweise der Terminkontraktbetrag, das Kontraktvolumen, der Einheitssatz oder die Schlusseinheit

*** die Bestimmung eines zukünftigen Zeitpunktes oder einer zukünftigen Frist

*** die Festlegung eines Kontraktpreises zum künftigen Termin, der sich von dem an der Börse beidseitig ausgehandelten Terminpreis (Abschlusspreis, Terminkurs, Futures-Preis, Futureskurs) fortschreibt

*** die Kontrakteinheiten sind an einem börslich bestimmten Ort (delivery location) zu überliefern (Futuresverkauf = Short-Futures-Position) bzw. zu übernehmen und zu bezahlen (Futureskauf = Long-Futures-Position). Alternativ ist, falls notwendig, statt des Vollzuges der physischen Belieferung ein Wertausgleich vorzunehmen

Das Alternativverfahren eines Barwertausgleiches sorgt im Zuge einer endgültigen Abwicklung eines Geschäfts für einen Ausgleich der jeweils höherwertigen Position. Unter einem Wertausgleich oder Barwertausgleich (cash settlement) versteht man somit einen an den Vertragspartner gerichteten Ausgleich in barem Geld, auf den dieser infolge eines im Wert gestiegenen Termingeschäfts einen Anspruch besitzt.

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Der Charakter von Future-Kontrakte/n

Entsprechend der obengenannten Definition handelt es sich bei Futures nicht um Wertpapiere, sondern um Verträge, die sogenannten Futures-Kontrakte. Es sind auf einen in der Zukunft festgelegten Termin bestimmte Verträge (Termingeschäfte, Finanzkontrakte, Verfügungsrechte aus Zeitgeschäften), welche nach einem einheitlichen Muster in gleichmäßiger Art und Weise an speziellen Börsen, den sogenannten Terminbörsen, notiert und ausgehandelt werden. Dabei werden sie über eine besondere Verrechnungsstelle dieser Terminbörse, der Clearingstelle, abgewickelt und reguliert.

Futures haben sich aus den individuell vereinbarten Termingeschäften, den sogenannten Forwards bzw. Forward Rate Agreements, entwickelt. Im Gegensatz zu diesen bleiben die persönlichen Identitäten der jeweiligen Teilnehmer am Markt beim Handel mit Futures untereinander verborgen. Die notwendige Rechtssicherheit bei diesen Geschäften ergibt sich durch die bestehende Integrität der Terminbörsen. Somit handelt es sich bei Termingeschäften in Futures um geregelte und anonym gehandelte Verfügungsrechte. Die sich daraus ergebenden und genau umrissenen Leistungen werden über das Clearinghaus der Börse garantiert.

Future-Kontrakte für Anfänger: Definition, Arten & Unterschiede

Die Sicherheit vor dem Ausfallrisiko von Future-Kontrakte/n

Durch die Organisation des Terminhandels über die Börse tritt eine zusätzliche und besonders wichtige Eigenart der Futures zutage. Die teilweise starken Sprünge und Schwankungen von Börsenkursen bei Futures sorgen grundsätzlich für ein hohes Ausfallrisiko eines der Vertragspartner. Durch die Einbindung der Clearingstelle der Börse sinkt dieses Risiko ganz erheblich, da sie durch Selbsteintritt in das jeweilige Vertragsverhältnis als zentrale und unmittelbare Vertragspartnerin der ursprünglichen Teilhaber sämtlicher Börsentermingeschäfte zur Erfüllungssicherheit der Futures beiträgt. So wird das maximale rechnerische Ausfallrisiko selbst im denkbar ungünstigsten Fall gemindert, da sich Verluste maximal auf das Ergebnis eines einzelnen Handelstages beziehen. Die Clearingstelle der Börse ermittelt die Buchforderungen und Verbindlichkeiten aus den täglichen Schwankungen der Marktpreise und belastet die jeweiligen Handelskonten mit eventuellen Verlusten oder schreibt die entsprechenden Gewinne gut. Auf diese Weise machen sich die jeweiligen Tagesendkurse der gehaltenen Futures auf dem jeweiligen Konto in den entsprechenden Werten bemerkbar. Diese exakte, auf den Marktverlauf basierende, Vorgehensweise inklusive der Verrechnungen und Verteilungen der Differenzbeträge aus den Kursverschiebungen sorgt für einen börsentäglichen finanziellen Ausgleich, der sogenannten fortlaufenden Regulierung.

Dieses fortlaufende Liquidationsverfahren sichert die Anleger unter anderem auch vor Anhäufungen von Vermögensverlusten. Durch die Möglichkeit, dieser Gefahr vorzubeugen oder sie womöglich ganz auszuschalten, wird gleichzeitig die Sicherheit beim Handel mit Futures grundsätzlich und dauerhaft erhöht.

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Eine Wette auf die Zukunft [Future-Kontrakte]

Daher sind Futures ihrem Wesen nach, wie es der Name ja auch vermuten lässt, auf künftige Leistungen ausgerichtete wirtschaftliche Verträge. Dies ergibt sich aus der Tatsache, dass die Rechtsansprüche, die sich aus den an der Börse abgeschlossenen Future-Kontrakten ergeben, in Ihren Rechtsansprüchen bezüglich der Leistungen und Gegenleistungen immer um einige Zeit in die Zukunft gerichtet sind. Zum aktuellen Zeitpunkt sind sich die Parteien bei einem Future über das spätere Tauschverhältnis einig. Das Tauschverhältnis bezeichnet die Verständigung auf einen bestimmten Preis an einem festgelegten Termin. Die tatsächliche Vertragserfüllung durch Übernahme und Bezahlung oder effektive Lieferung bzw. falls erforderlich, durch einen Barwertausgleich erfolgt, unter Berücksichtigung der bereits geschilderten täglichen Aufrechnung erst zu einem in der Zukunft bestimmten Termin. Das Vertragsobjekt wird somit nicht, wie bei Direktgeschäften üblich, zur Zeit der Abmachung sofort und Zug-um-Zug gegen eine Geldleistung übergeben. Die Vertragserfüllung ist vielmehr von Beginn an auf einen späteren Termin verschoben. Üblicherweise liegen zwischen dem Abschluss von Future-Kontrakte/n und dem Erfüllungstermin mehrere Tage oder Wochen, gelegentlich sogar Monate. Eine derartige zeitliche Differenz zwischen Vertragsabschluss und Vertragserfüllung ist das Wesen sämtlicher Börsentermingeschäfte in Futures.

Wie bereits angedeutet, ist der Abschluss von Futures an der Börse nicht zwingend eine rechtsverbindliche Abmachung zwischen den vereinbarenden Parteien, da sich immer dann, wenn eine Einigung zwischen den Parteien herbeigeführt werden konnte, die Clearingstelle mehr oder weniger unsichtbar für eine Tagesbewertung in das Geschäft einschaltet. Durch diesen Vorgang übernimmt sie die Position der jeweiligen Gegenpartei von beiden Vertragsschließenden. Das ist auch der Grund, weshalb es keine direkte Verbindung zwischen Käufern und Verkäufern von Futures gibt. Die Börse verhält sich dabei absolut neutral und gibt niemandem die Identität des jeweils anderen bekannt, beide Seiten bleiben somit vollkommen anonym. Genau betrachtet kommt es bei Vertragsabschluss eines Future-Kontraktes gleichzeitig zu zwei gesonderten Vertragsbeziehungen, in deren Mittelpunkt selbständig das Clearinghaus steht. Da Clearingorganisationen über einen einwandfreien Ruf, sowie eine unzweifelhafte Integrität verfügen, besteht bei dieser Verfahrensweise praktisch keinerlei Bonitätsrisiko.

Future-Kontrakte für Anfänger: Ratgeber
In der Fachsprache werden Futures als zweiseitig verpflichtende, unbedingte und börsennotierte Terminkontraktgeschäfte angesehen. Wer einen Futures-Kontrakte abschließt, ist persönlich an die Erfüllung des Vertrages zur Erfüllungszeit gebunden, ausgenommen er ist ein weiteres und befreiendes Gegengeschäft eingegangen. Diesen unbedingten Termingeschäften stehen die bedingten Termingeschäfte gegenüber. Zu diesem gesamten Bereich gehören auch die Optionsgeschäfte. Es liegt in der Natur von Optionen, dass sie dem Inhaber das Recht einräumen, eine Option jederzeit nach eigenem Gutdünken auszuüben bzw. zur Geltung zu bringen oder die Option ungenutzt verstreichen zu lassen.

Die bisherige Schilderung und Definition von Futures betrachtet die gängige Kennzeichnung von Futures ausschließlich unter rechtlichen Gesichtspunkten. Trader, die mit Futures spekulieren und die ausschließlich auf das finanziell bereichernde Motiv spekulieren, charakterisieren Futures kurz und schmerzlos wie folgt:

Futures repräsentieren, für sich betrachtet, eine an einer Börse abgeschlossene, sich an einem vorgegebenen Muster orientierende zeitlich genau befristete und rechtlich bindende Wette auf das Steigen oder Fallen eines Terminkurses (Futurekurs) eines vereinbarten Wettgegenstandes. Der Wetter auf steigende Kurse erhält die mit dem Kontraktumfang der Futures multiplizierte Differenz zwischen einem in der Zukunft höheren und dem aktuellen Abschlusspreis ausbezahlt. Bei einem Wetter auf fallende Kurse kommt im Gegenteil die Preisdifferenz zwischen dem aktuellen Abschlusspreis und dem in der Zukunft liegenden gesunkenen Preis ausbezahlt. Durch die Änderung des Terminkurses wird es zwangsläufig bei einem Partner zu einem Vermögensverlust kommen. Was der eine gewinnt, wird der andere verlieren. Das ist im Übrigen das Wesen jeder Wette, dass sich beide Seiten verpflichten, einen sich aus dem Ergebnis herleitenden Vermögensverlust oder einen anderen Nachteil auf sich zu nehmen, sollte sich die gewettete Überzeugung als falsch herausstellen. Beide Vertragsparteien haben bis zum letzten Handelstag die Möglichkeit, während der üblichen Börsenzeiten durch einseitige Beendigung der Wette das Ergebnis zu realisieren.

Der Futureskäufer (Long) macht Gewinn, wenn er es während der Dauer der Wette schafft, zu einem höheren Kurs gegenüber dem Einstandskurs auszusteigen, während der Futureskäufer (Short) dann einen Gewinn erzielt, wenn er während der Wettdauer zu einem Kurs aussteigt, der unter dem Einstandskurs liegt.

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Future-Kontrakte sind etwas Besonderes

Eine Besonderheit im Handelsverkehr mit Futures liegt im Aufrechnungsverfahren. Wettgeschäfte in Futures, die länger als einen Tag andauern, erhalten jeweils zum Schluss eines Börsentages sämtliche Preisverschiebungen auf dem Terminmarkt, die als Zwischengewinne oder -verluste gewertet werden können, nach eindeutigen Regeln vergütet werden oder zu entrichten sind. Für die ordnungsgemäße Verteilung der jeweiligen Differenzgewinne und -verluste bürgt die der jeweiligen Börse angegliederte Clearingstelle. Die jeweils gehaltenen Positionen der Futures bleiben weiterhin bestehen und unterliegen somit nach wie vor einem Änderungsrisiko.

Somit könnte man auch definieren, dass das spekulative Element von Futures im sich selbst täglich wiederholenden Wettvertrag liegt. Die Laufdauer umfasst dabei jeweils einen Börsentag mit einer Abrechnug zum Ende des Tages. Bei der Fortdauer des Kontraktes sind beide Partner gleichermaßen verpflichtet, nach der Beendigung des jeweiligen Handelstages die sich ergebenden Differenzzahlungen an die Gegenpartei zu leisten und berechtigt, die durch Wertzuwächse realisierbaren Differenzzahlungen zu kassieren. Folgerichtig handelt es sich bei Futures um börslich organisierte Differenzspiele.

Wettverträge in Futures werde soffort angebots- und nachfragewirksam. Der Wetter auf sinkende Preise bietet Futures an, der Wetter auf steigende Preise fragt Futures nach. Ja nach den detaillierten Vertragsbestandteilen ergibt sich die Übertragungsart von Angebot und Nachfrage bei der jeweiligen Terminware. Hierbei ist zwischen Zukunftsverträgen auf Realerfüllung und durch Barausgleich zu unterscheiden.

Future-Kontrakte für Anfänger: test
Die Futures mit Verträgen auf Realerfüllung besitzen die Eigenart, dass sie sich ausnahmslos im Gewand eines Handelskaufs auf Termin präsentieren, da sie auf eine konkrete Lieferung abgeschlossen werden. Das ergibt am Ende eine rechtlich durchsetzbare Verpflichtung, zum Laufzeitende einen Realaustausch auf das zur Wette gestandene Gut gegen Zahlung des zuletzt festgestellten Börsenwertes vorzunehmen. Es handelt sich dabei, wie schon ausgeführt, um einen von der Börse nach Menge und Qualität exakt definierten Marktgegenstand. Dabei kann es sich beispielsweise um 1000 Fass Rohöl, 125.000 Euro gegen US-Dollar, 100.000 Euro bestimmter Bundesanleihen oder auch um 5.000 Scheffel Weizen handeln. Wer in diesem Segment mit Futures wettet muss also auch damit rechnen, bei Ablauf oder ab einem bestimmten Stichtag auf Erfüllung in Natura in Anspruch genommen zu werden. Die ursprüngliche Wette leitet somit zum Ende einen ganz normalen Handelskauf bzw. -verkauf ein. Allerdings benötigen noch lange nicht alle Arten von Futures-Wetten am Ende eine Naturalerfüllung. Die überwiegende Zahl der Kontraktinhaber verlangt von vornherein zum Endtermin einen Wertausgleich. Diese Vorgehensweise ersetzt die Erfüllung des Kontraktes durch tatsächliche Lieferung von Gütern zum Zeitpunkt der Terminfälligkeit mittels Barabgeltung, ohne die betreffende Partei schlechter zu stellen, als es durch tatsächliche Lieferung der Gegenstandsware der Fall wäre.

Durch das börsliche Regelsystem, welches zumindest eine materielle Endabwicklung vorschreibt, ist der Wetter bei sinkenden Kursen zur Lieferung und Übergabe und bei steigenden Kursen zur Abnahme und Bezahlung des Referenzgutes verpflichtet.
Bezeichnend für den Handelsverkehr in Futures ist, dass zur Durchführung einer solchen Wette weder der Inhaber einer Short-Futures-Position die Ware körperlich in Besitz, noch der Inhaber ein Long-Futures-Position den entsprechenden Gegenwert in Bargeld vorab bereitstellen muss. Stattdessen genügt auf beiden Seiten die Hinterlegung einer anteiligen Summe als Sicherheitsmarge. Durch diese Möglichkeit ist jeder, der sich dazu berufen fühlt in der Lage, durch einen relativ geringen Geldeinsatz an den Spekulationen der Zukunftsmärkte zu beteiligen.

Um Future-Kontrakte abschließen zu können, ist meist nur ein Bruchteil zwischen fünf und zwanzig Prozent des Gesamtwertes eines Kontraktes erforderlich. Dieser Betrag wird von den Börsen als Garantieleistung vorausgesetzt. Je geringer am Ende der zu zahlende Anteil ist, umso größer sind die Möglichkeiten eines erreichbaren Gewinnes oder Verlustes für den Wetter. In diesem Zusammenhang spricht man vom Hebeleffekt. Dadurch wird das Futuresgeschäft für alle Beteiligten ein Wettgeschäft mit ungewissem Ausgang bei gleichen Einsätzen.

Im Übrigen muss sehr genau zwischen Glücksspielen und Wetten getrennt werden. Wetten basieren zu einem nicht unerheblichen Teil auf Urteilskraft, Kalkül und Wissen, während bei Glücksspielen ausschließlich der Zufall entscheidet. Folgerichtig lassen sich die spekulativen Future-Kontrakte eher mit einer Wette als einem Glücksspiel vergleichen. Allerdings sollte man sich unbedingt verdeutlichen, dass man bei Futures nicht nur den Wetteinsatz verspielen kann, unter ungünstigen Umständen kann der zu erleidende Verlust weit über den Wetteinsatz hinausgehen.

Bei Wetten in Future-Kontrakte/e ist der Wetter vollkommen frei in seinen Dispositionen. Bei enttäuschten Erwartungen hat er die Möglichkeit, seinen eigenen Einsatz vor weiteren Verlusten zu schützen, genausogut kann er Gewinne im Geschäft belassen oder auch, mitsamt dem Wetteinsatz, wieder aus dem Spiel nehmen, da er ohne sonderlich große Anstrengung lediglich eine, im Gegensatz zur laufenden, umgekehrte Wette platzieren muss und ein Gegengeschäft auf den Weg bringt. Dadurch wird der Fortbestand des ersten Futures-Kontraktes vollständig im Effekt durch den zweiten Kontrakt wieder aufgehoben.

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Experten-Tipp:

Vor dem Eintritt in den Handel mit Future-Kontrakten sollten sich Trader ausführlich mit der Thematik beschäftigen und das Risiko gut abwägen.
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