Die General Motors Aktie: Überblick für Anleger
Zuletzt aktualisiert & geprüft: 01.07.2020
General Motors ist eines der ältesten Traditionsunternehmen in den Vereinigten Staaten. Der Automobilhersteller kann auf eine mehr als 100 Jahre lange Unternehmensgeschichte zurückblicken und etablierte sich durch geschickte Akquisitionen schon in den ersten Jahren nach seiner Gründung in 1908 als Marktführer. So erwarb GM namhafte Marken wie Cadillac und Chevrolet, kaufte aber auch Autobus-Hersteller auf und betätigte sich in großem Stil beim Ausbau der Fernbuslinien in den USA. General Motors blieb mehr als siebzig Jahre lang weltweit Marktführer nach Verkaufszahlen. Sogar die Insolvenz im Zuge der Finanzkrise von 2009 und die folgende Verstaatlichung überwand der Konzern, schon ein Jahr später war die General Motors Aktie zurück an der Börse. Der Einstiegskurs der Stammaktie belief sich auf 33 US Dollar, der Börsengang war das bislang größte IPO überhaupt.
- Weitgehende Marktführerschaft des Konzerns während des 20. Jahrhunderts
- Neuerlicher Börsengang nach der Insolvenz in 2009
- Ausgabe von Stammaktien und Vorzugsaktien
- Ausschüttung von Dividenden
Traditionsunternehmen in der Kontroverse
General Motors hat bislang einige Krisen gemeistert, darunter die Insolvenz in 2009. Das Erfolgsrezept des Autobauers aus Detroit: Eine überaus breite Aufstellung dank strategisch umsichtiger Übernahmen weit über die US-Grenzen hinaus. Was nur wenige Deutsche wissen: Opel ging schon 1929 in den Besitz von GM über. So gelang es General Motors, für jedes Käufersegment und alle Ansprüche weltweit präsent zu sein, vom genügsamen Kleinwagen über Transporter und Allradfahrzeuge bis zum Luxus-Auto. Auch bei der Fertigung ging das Unternehmen vorausschauend Partnerschaften ein, daneben bot GM Kunden über lange Zeit eigene in-house Finanzierung beim Autokauf an.
Dennoch ist die Unternehmensgeschichte von Höhen und Tiefen gekennzeichnet, etwa der weltweiten Rückrufaktion in den Jahren 2014 und 2015, als defekte Zündschlösser in verschiedenen Modellen für Unfälle auch mit Todesfolge sorgten. Nicht nur mit Fertigungsfehlern hat das Unternehmen zu kämpfen – wenig aufbereitet ist bislang die Tatsache, dass der Konzern während des Zweiten Weltkriegs auf beiden Seiten des Atlantik produzierte. Kriegswichtige LKW von GM gingen in Nazideutschland und in den USA vom Band.
Mindestens ebenso kontrovers war die Strategie von GM, durch gezielten Aufkauf und Abwicklung das Straßenbahnnetz in den Vereinigten Staaten zu zerschlagen und durch (eigene) Busse zu ersetzen. Obwohl das Unternehmen dafür mit einer beachtlichen Geldbuße belegt wurde, erzielte GM nur fünf Jahre später in 1955 als erster Konzern in den USA einen Jahresumsatz von über einer Milliarde US Dollar.
Trends seit dem Jahr 2000
Noch bis zum Jahr 2000 waren Anleger mit Unternehmensanteilen von GM auf der sicheren Seite. Die General Motors Aktie wies eine zuverlässige Performance und stabile Dividenden auf. Das änderte sich ab der Jahrtausendwende und steigerte sich innerhalb weniger Jahre zu einer Krise, die das Unternehmen in die Insolvenz führte – bei einer Überschuldung, die schon in 2007 insgeamt 37 Mrd. US Dollar betrug. Zu den Hauptursachen gehören die seit dem Jahr 2000 zunehmend ansteigenden Treibstoffkosten und damit auch verhaltenere Nachfrage bei den Konsumenten. Den Todesstoß versetzte dem Konzern ab 2008 die Finanzkrise, die die Bandbreite und Verfügbarkeit der Finanzierungslösungen drastisch einschränkte und für radikal einbrechende Verkaufszahlen sorgte. Vor der Insolvenz in 2009 stießen Führungskräfte des Konzerns ihre Anteile am Unternehmen zu Schleuderpreisen ab, bei der anschließenden Verstaatlichung erhielten die USA rund zwei Drittel der General Motors Aktie, auch Kanada wurde bedacht, zu guter Letzt auch Gewerkschaften und Gläubiger des Konzerns. Ein herber Schlag für General Motors, doch die meisten Arbeitsplätze blieben erhalten.
GM: Noch immer Potenzial dank Innovationsfähigkeit
GM hält sich schon seit seiner Gründung so erfolgreich am Markt, weil die Unternehmensleitung im Prinzip flexibel und nüchtern reagiert. So hat die Geschäftsführung nie Bedenken gehabt, sich von Marken zu trennen, die nicht den erwarteten Profit erbrachten, egal wie groß deren Nimbus auch gewesen sein mochte. Einstige Größen wie Pontiac oder Hummer blieben so auf der Strecke, von den Traditionsmarken Opel oder Saab verabschiedete man sich kurz und schmerzlos, und auch die Zusammenführung wird tatkräftig ausgeführt, wo es ratsam erscheint.
General Motors hat keine Hemmungen, strategische Irrtümer so zu korrigieren. Ein Beispiel dafür ist der Verzicht auf eine Übernahme von Fiat und der Abbruch der Kooperation mit der italienischen Marke, eine Kurskorrektur, die GM einiges gekostet hat. Auch von den eigenen Finanzdienstleistungen hat sich das Unternehmen längst verabschiedet. Anders als viele Großkonzerne ist General Motors nicht schwerfällig, sondern sehr fix bei der Neuausrichtung. Das schlägt sich mitunter auf den Kurs der General Motors Aktie nieder.
Ähnlich pragmatisch zeigt sich das Unternehmen im Umgang mit den Mitarbeitern. Als GM in 2019 nach langer Zeit erstmals wieder bestreikt wurde, zeichneten sich deutliche Einbußen bei der jährlichen Bilanz ab. Die Geschäftsführung reagierte auch in diesem Fall rasch und beendete den Streik nach 40 Tagen durch die Vorlage eines neuen Tarifvertrags.
Durchwachsene Kursziele bei der General Motors Aktie
In 2019 hielt sich die Aktie von General Motors entgegen den Prognosen von Analysten sehr gut. Nach anfänglich zurückhaltenden Erwartungen und einem angenommenen Kursziel von 36 US Dollar überraschte GM zum Jahresende mit einer ausgesprochen guten Bilanz. Zum Teil verdankt das Unternehmen dies der Nachfrage bei Pickups und Geländefahrzeugen, besonders in den Vereinigten Staaten, wo es Fiat Chrysler noch nicht gelungen ist, GM den Rang abzulaufen. Dies bescherte der General Motors Aktie bis Ende Oktober 2019 einen Kursgewinn von 1,4 Prozent, bei einem KGV von 6 für das Geschäftsjahr 2018 und einem KBV von 1,21.
Zu Beginn des Jahres 2020 zeichnet sich allerdings ab, dass die disruptive Innovation auch die Zugpferde der globalen Autoindustrie erfasst. Der Herausforderer ist Tesla, der Elektromobilitäts-Pionier, dessen Marktkapitalisierung erstmals höher ausfällt als die von General Motors und Ford zusammengenommen. Zwar kann sich Tesla, was die Absatzzahlen angeht, noch nicht mit den Marktriesen messen, dennoch legt die Aktie des kalifornischen Unternehmens schon jetzt einen erstaunlich positiven Trend erkennen und konnte ihren Kurs mehr als verdoppeln. Für General Motors und andere große Repräsentanten des Verbrennungsmotors belegen die Kursgewinne bei Tesla gegenüber den noch recht geringen Absatzzahlen das lebhafte Interesse an der E-Mobilität. Die General Motors Aktie weist am 9. Januar 2020 einen Kurs von 34,79 US Dollar auf und hat damit seit Jahresbeginn 3 US Dollar an Wert eingebüßt.
Sollte man jetzt die General Motors Aktie kaufen?
GM Aktien weisen aus der Sicht von Analysten auf Dekadensicht einen insgesamt beachtlichen Kurszugewinn von durchschnittlich 6,6 % pro Jahr auf, trotz der Volatilität der gesamten Industrie. Gegenüber der gesamten Branche ist General Motors deutlich besser aufgestellt, das belegen KPIs wie EV/EBITDA NTM, bei dem GM mit 9.0 besser abschneidet als die Autobranche als Ganzes mit nur 7.04. Unter den Top 100 Aktien mit Spitzenperformance ist der Konzern dennoch nicht, denn die Verlust-Ratio bei der General Motors Aktie liegt immerhin bei 2,8. Manche Experten gehen sogar so weit, die Unternehmensanteile von GM als Depotbremser zu etikettieren, und raten deshalb von Neukäufen ab. Wer General Motors Aktien allerdings schon im Portfolio hat, kann die Aktien allerdings auch nach Meinung der Kritiker ruhig halten. Wie sich der Kurs angesichts der disruptiven Innovation durch die Elektromobilität in den nächsten Jahren entwickeln wird, hängt davon ab, wie schnell und wie erfolgreich General Motors seinerseits auf diese neuen Anforderungen reagiert.
In Deutschland General Motors Aktien kaufen
Die Stammaktien von GM sind auch für deutsche Anleger gut handelbar. Der Konzern ist an der New York Stock Exchange gelistet, auch deutsche Banken und Brokern führen die General Motors Aktie nicht selten in ihrem Handelsangebot. Für den Aktienkauf benötigen interessierte Anleger ein Depot. Dies ist ein spezielles Konto, das ausdrücklich für den Handel mit und die Aufbewahrung von Wertpapieren konzipiert ist. Das Wertpapierdepot kann bei einem beliebigen Anbieter geführt werden. Da die Kosten für Depotführung und Handel von Fall zu Fall unterschiedlich ausfallen können, empfiehlt sich ein Depotvergleich vor der Entscheidung für einen Online-Broker oder eine Bank. Neben dem Depot wird ein Verrechnungskonto benötigt, auf dem die Gelder für den Kauf von Aktien liegen. Auch Erträge aus dem Aktienverkauf, Dividenden und ähnliche Renditen fließen auf das Verrechnungskonto. Es kann beim selben Anbieter geführt werden wie das Depot, zwingend notwendig ist das jedoch nicht.
Was Anleger ebenfalls wissen sollten: Erträge aus Wertpapiergeschäften unterliegen in der Bundesrepublik der Abgeltungssteuer, die insgesamt 25% des Gewinns ausmacht. Ein deutscher Finanzdienstleister führt die Abgeltungssteuer direkt ab, wer sein Depot bei einem ausländischen Anbieter führt, muss selbst tätig werden und die Renditen versteuern.
Breite Streuung für erfolgreiche Aktien-Investitionen
Ein Konzern von Weltrang wie General Motors belohnt seine Aktionäre mit insgesamt guten Kurszugewinnen und Dividenden, ist aber dennoch nicht gegen Rückschläge oder sogar Insolvenz gefeit. Daher gilt bei der Anlage in Aktien das Prinzip, dass Anleger sich zunächst umfassend informieren und breit gestreut investieren sollten. Dafür sprechen verschiedene Gründe.
Mit Aktien legt man sich normalerweise über Jahre fest, wenn das angelegte Kapital nennenswerte Renditen erzielen soll. Dabei spricht nichts gegen ein gelegentliches Umschichten des Portfolios, prinzipiell sind Aktien jedoch ein Finanzinstrument, für das man sich entscheiden kann, wenn das vorgesehene Kapital entbehrt werden kann, oft über mehr als ein Jahrzehnt. Dabei kann der Kurs von Wertpapieren wie der General Motors Aktie über das Geschäftsjahr durchaus schwanken, das steht einer positiven Bilanz und einer guten Dividende zum Jahresabschluss aber nicht unbedingt im Weg. Als Anleger darf man sich daher nicht von gelegentlichen Ausschlägen in der Kursentwicklung nervös machen lassen.
Außerdem sollten sich künftige Aktionäre vor Augen halten, dass sie mit dem Aktienkauf Mit-Eigentümer des betreffenden Konzerns werden und ihr Gewinn – oder Verlust – von der Strategie des Unternehmens abhängt. Vor der Entscheidung für eine Aktie steht daher immer eine möglichst umfassende Information über das Unternehmen, seine Potenziale, aber auch mögliche Herausforderungen. Anders als bei einem Sparkonto bei der Bank ist die eigene Anlage in Wertpapiere nämlich nicht geschützt, die Konsequenzen einer Fehlentscheidung trägt der Anleger.
Weitblick beim Aktienkauf
Die eigene Information verhilft Anlegern zu einem besseren Verständnis für die Entscheidungen im Unternehmen. Das lässt sich nicht durch die bloße Übernahme von Experten-Analysen erreichen. Auch die Mechanismen der Börse und die Einflüsse globaler Politik auf die Märkte wollen zumindest in groben Zügen verstanden sein, da ein global agierender Konzern wie General Motors zahlreichen Wechselwirkungen internationaler Ökonomie und Politik ausgesetzt ist. Diese fallen bei einem Unternehmen von Weltrang natürlich umfassender und vielfältiger aus als bei einem eher lokal agierenden Konzern. Nicht alle denkbaren Szenarien für die Kursentwicklung einer Aktie lassen sich vorhersehen, und auch erfahrene Analysten erleben immer wieder ihr blaues Wunder, aber informiert sein trägt wesentlich dazu bei, langfristig erfolgreich zu investieren.
Wie der starke Kurszugewinn der Tesla-Akte zeigt, ist auch General Motors den Einflüssen disruptiver Innovation unterworfen. Im heimischen Markt schlägt sich das Unternehmen besser als 2019 angenommen, insbesondere gegenüber Chrysler, aber die Automobilindustrie muss sich gleich mehreren Herausforderungen stellen, darunter die Zollpolitik der Vereinigten Staaten und die digitale Transformation, die die Wertschöpfungskette grundlegend wandeln wird. Prinzipiell ist GM jedoch dank seiner internationalen Aufstellung ausgezeichnet dafür positioniert, die notwendigen Talente und Kompetenzen für sich nutzen zu können.
Risikoneigung und Kennzahlen
Bei Wertpapieren wie der General Motors Aktie können Anleger nur profitieren, wenn sie lernen, das makro- und mikroökonomische Umfeld eines Unternehmens im Auge zu behalten. So lassen sich informierte Entscheidungen treffen, entweder zugunsten solider, wenn auch nicht unbedingt hoher Renditen oder aber für eine Anlage mit Potenzial für zweistellige Kursgewinne. Ausreichende Information trägt dazu bei, dass auch fluktuierende Kurse nicht allzu schnell für Verunsicherung sorgen.
Eine große Beruhigung ist natürlich die Diversifizierung. Das eigene Portfolio enthält im besten Fall Aktien nicht nur von anderen Konzernen aus derselben Branche, sondern auch aus komplett anderen Industrien, und nicht beschränkt auf nur ein Land oder einen Kontinent. Die eigene Anlage dabei möglichst erfolgversprechend zu verteilen, erfordert gute Analysen der in Frage kommenden Werte. Doch wie lassen sich Aktien bewerten? Das „Bauchgefühl“ ist mit Sicherheit kein guter Ratgeber. Statt dessen bietet sich an, betriebswirtschaftliche Kennzahlen für die Analyse zu nutzen, denn viele von ihnen sind objektiv genug, um eine verlässliche Bewertung zu ermöglichen.
So können Aktien bewertet werden
Auch Wirtschaftsweise und Analysten greifen zu Kennzahlen, wenn es darum geht, Märkte zu beurteilen. Vor allem diejenigen KPIs, die vollständig auf belegbaren Zahlen beruhen, sind sehr zuverlässig. Eine der wichtigsten von ihnen ist der KBV, das Kurs-Buchwert-Verhältnis, mit dessen Hilfe man Aktien ermitteln kann, die als noch unterbewertet einzustufen sind. Für den KBV wird der Kurs durch den Buchwert dividiert, ein Resultat, das kleiner als 1 ausfällt, gilt als Indikator für eine unterbewertete Aktie. Ebenfalls ziemlich aufschlussreich ist das Kurs-Gewinn-Verhältnis. Um den KGV zu ermitteln, muss der Kurs des Wertpapiers geteilt werden durch den Gewinn, der für das laufende Geschäftsjahr prognostiziert wird. Dieser Wert ist natürlich zumindest teilweise spekulativ, allerdings kann der historische KGV über die jüngsten vergangenen Jahre ebenfalls berücksichtigt werden. Auch kontinuierliche Dividenden gelten als Qualitätsmerkmal, jedoch nur, wenn sie nicht unverhältnismäßig hoch ausfallen – denn das wiederum ist ein Indikator dafür, dass ein Konzern nicht ausreichend reinvestiert, weil die Aktionäre bei Laune gehalten werden sollen. Bei der General Motors Aktie ist dies jedoch nicht zu befürchten, die Dividendenzahlungen und -höhen sind akzeptabel, sprengen aber nicht den Rahmen.
General Motors Aktie: Kursentwicklung für 2020
In 2019 konnte General Motors den teils negativen Voraussagen von Analysten zum Ende des Geschäftsjahres noch entgegentreten und seiner Reputation gerecht werden. Bis zu Jahreswechsel rieten Experten zum Halten, teils sogar noch zum Kauf der Aktien. Ins neue Jahr ist die General Motors Aktie dann jedoch nicht mit voller Kraft durchgestartet, sondern zeigt sich zur Zeit eher bärisch. Der derzeit günstige Preis könnte Einsteiger noch zum Kauf der Aktie verlocken, wenn man aufgrund der bewiesenen Flexibilität der Unternehmensstrategien annimmt, dass es der Autobauer aus Detroit auch diesmal wieder fertig bringt, das Ruder herumzureißen.
Das Risiko der eigenen Entscheidung trägt der Aktionär – wie bereits erklärt, sind Wertpapiergeschäfte spekulativ und entbehren des Anlageschutzes, wie sie Banken für Spar- oder Tagesgeldanlagen bieten. Deshalb ist in jedem Fall dazu zu raten, sich in die Hintergründe zum Unternehmen zu vertiefen und so viel wie möglich über General Motors in Erfahrung zu bringen, bevor die Aktien tatsächlich gekauft werden. Wer sich scheut, sein Kapital langfristig anzulegen, kann andere Finanzinstrumente nutzen, mit denen sich ebenfalls auf die Kursentwicklung der General Motors Aktie spekulieren lässt, ohne sich dabei über längere Zeiträume zu binden. Dies ermöglichen Derivate. Die abgeleiteten Finanzprodukte beziehen sich auf einen Basiswert und bilden dessen Kursentwicklung ab. Derivate werden außerbörslich gehandelt, und zwar über Banken oder Broker, die Zugang zu den Märkten geben. In vielen Fällen benötigen Anleger kein Depot, sondern ein Handelskonto. Besonders beliebt sind Differenzkontrakte oder CFDs, zu deren Basiswerten auch Aktien gehören.
Mit CFDs auf Aktienkurse spekulieren
Die „contracts for difference“, heute auf Basiswerte aus allen Anlageklassen handelbar, sind eine britische Erfindung, die zunächst darauf abzielte, die Stempelsteuer auf Aktientransaktionen zu vermeiden. Mit einem CFD kaufen Trader nicht den Basiswert, in diesem Fall die General Motors Aktie, sondern haben teil an dessen Kursentwicklung. Der mögliche Gewinn ergibt sich aus dem Kursverlauf. Dieser muss nicht unbedingt steigen, denn mit einem CFD kann man auch auf fallende Kurse spekulieren. Das geschieht nicht langfristig, sondern innerhalb kurzer Zeitspannen, denn Positionen auf CFDs werden in der Regel schon kurz nach der Eröffnung, meist noch am selben Tag, wieder geschlossen. Für den Handel ist nicht einmal viel Kapital erforderlich. Hinterlegt wird eine Margin, die Sicherheitsleistung des Traders, umgesetzt wird wesentlich mehr, wobei der CFD-Broker den Restbetrag leiht. Dieses Vielfache ist der Hebel, der bei Aktien-CFDs das Fünffache betragen kann. Mit nur 100 Euro auf eine Aktien-CFD können also 500 Euro bewegt werden.
Aktien hedgen mit CFDs
Die flexiblen CFDs eignen sich also für das Daytrading, doch auch Aktionäre nutzen sie für bestimmte Strategien. Denn Differenzkontrakte eignen sich für das sogenannte Hedging. Der Begriff aus dem Englischen bedeutet ganz einfach „schützen“, wörtlich „mit einer Hecke umgeben“. Für die Sicherung von Aktienportfolios besonders geeignet sind Short-CFDs, also Differenzkontrakte auf die Aktien im Depot, aber auf fallende Kursverläufe. Denn wenn der Aktienkurs nachgibt, macht das CFD noch Gewinn und hilft so, die Verluste abzufangen. Anleger, die bereits einige Erfahrungen sammeln konnten, nutzen deshalb gern CFDs für die Sicherung ihres Portfolios. Wer sich die Mühe macht, sich in die Besonderheiten von Differenzkontrakten einzuarbeiten, kann mit diesen Finanzinstrumenten erfolgreich traden lernen. Die angebotenen Gelegenheiten für risikoloses Üben, wie etwa ein kostenloses Demokonto, sollten Anfänger auf jeden Fall nutzen, denn CFDs sind zwar einfach konstruiert, gelten dabei aber als Risiko-Instrumente, denn der Hebel gilt auch bei Positionen, die Verluste machen.
Sicherer Einstieg ins CFD-Trading mit dem Demokonto
Wie bereits erläutert, sind Aktien, aber auch CFDs spekulative Produkte. Wer sich für den CFD-Handel entscheidet, wird feststellen, dass seriöse Broker zwar die Einlagen ihrer Kunden absichern, für die Verwendung des Kapitals haftet der Trader jedoch selbst. Die Risiken beim Handel mit Hebelprodukten werden von Einsteigern nicht selten unterschätzt. Immer mehr Finanzdienstleister weisen nicht nur ausdrücklich auf diese Risiken hin, sondern geben ihren Kunden Schulungsmaterialien an die Hand, mit denen sich angehende Trader auf die vielen Facetten des außerbörslichen Handels vorbereiten können.
Oft sind diese Angebote sehr hochwertig und beinhalten Video-Tutorials, Blogs und E-Books, Online-Kurse für Trader aller Kenntnissstände, Webinare in Echtzeit und mitunter sogar Präsenzveranstaltungen. Auch Echtzeitkurse, Expertenanalysen und Marktnachrichten finden sich im Rahmen solcher Bildungsressourcen. Dazu kommt in vielen Fällen das Angebot, ein kostenloses Demokonto für Übungstrades zu nutzen. So können Einsteiger den Umgang mit der Handelsplattform üben, bis jeder Mausklick sitzt. Auch die Besonderheiten des CFD-Handels und die eigene Risikoneigung werden auf diese Weise ganz ohne Gefahr fürs Portemonnaie erlernt.
Ein derartiges Demokonto bietet eine realistische Handelsumgebung, ist aber kapitalisiert mit „Spielgeld“. Meist können alle oder fast alle Werte aus dem Handelsangebot des Brokers über die Demo getradet werden. Die Vorzüge des Demokontos schätzen auch erfahrene Trader, die die Demo gern beibehalten, um neue Strategien unverbindlich zu testen und zu verbessern, bevor sie sie im Echtgeldkonto umsetzen. Die Nutzung von Bildungsangeboten und Demokonten ist deshalb absolut empfehlenswert und stellt die beste denkbare Vorbereitung auf das Trading mit dem Live-Konto dar.
Fazit: General Motors Aktie vor großen Herausforderungen
Der US-amerikanische Autobauer General Motors hat sich seit seiner Gründung vor mehr als einem Jahrhundert wiederholt Krisen und Herausforderungen gestellt. Eine entschiedene, flexible Unternehmenspolitik, gestützt auf Übernahmen und Fusionen, sicherte dem Konzern bis 2008 die globale Marktführung. Auch die Insolvenz im Zuge der Finanzkrise konnte GM überwinden und mit einem spektakulären IPO an die Börse zurückkehren. Nah und mittelfristig wird sich General Motors in einer sich wandelnden Welt halten müssen, dies gilt allerdings für die Automobilindustrie insgesamt. Zu den Hürden, die es zu nehmen gilt, gehören die digitale Transformation und die Umsetzung der Industrie 4.0 ebenso wie eine Verlagerung zu nachhaltigen Energien und anderen Formen der Mobilität, die den Städtebau von morgen vermutlich stark beeinflussen werden.
Auch Wirtschafts- und Energiepolitik, sowohl national als weltweit, berührt die Interessen der Branche und damit des Konzern. General Motors steht besser da als zahlreiche Mitbewerber. Im heimischen Markt ist der Konzern noch immer sehr gut positioniert, insbesondere bei den typisch amerikanischen Pickups,, aber auch bei Geländewagen. Dies wird auch in der näheren Zukunft dazu beitragen, die Geschäftsgrundlagen für strategische Neuausrichtungen zu erhalten. Auf dem Weltmarkt ist GM so divers positioniert, dass das Unternehmen die Ansprüche sämtlicher Kundensegmente mit Produkten vom kostengünstigen Kleinwagen bis zur Luxuskarosse bedient.
In 2019 konnte das Unternehmen die Erwartungen von Experten übertreffen und sich zum Jahresende mit soliden Hold- und Buy-Empfehlungen verabschieden. Das neue Jahr hat GM jedoch sofort einen Dämpfer versetzt durch die enormen Zugewinne des disruptiven Mitbewerbers Tesla und die daraus abzuleitenden Änderungen in Anspruch und Verhalten beim Käufer.
Anleger, die sich scheuen, ihr Kapital langfristig in Aktien von General Motors zu investieren, können statt dessen mithilfe von Derivaten von der Entwicklung der Kurse profitieren. Auf die General Motors Aktie lassen sich CFDs handeln, mit denen Trader am Kursverlauf partizipieren, und dies bei steigenden und fallenden Kursen gleichermaßen. Überdies ermöglichen Hebel, das eingesetzte Kapital zu vervielfachen und damit auch die mögliche Rendite zu steigern. Gehebelte Finanzprodukte gelten zwar als riskant, dank der vielfältigen Schulungs- und Informationsangebote, die manche CFD-Broker zur Verfügung stellen, und der Möglichkeit, kostenlose Demokonten zu nutzen, können sich auch Einsteiger angemessen auf den Echtgeldhandel vorbereiten.
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