Hexensabbat Börse – Triple Witching Verfallstage
Zuletzt aktualisiert & geprüft: 13.02.2024
Die Aktienkurse sind an vier Freitagen im Jahr von besonders starken Schwankungen betroffen. Verantwortlich hierfür sind jedoch nicht etwa Börsen- oder Unternehmensnachrichten. Die Amerikaner nennen einen solchen Tag „Triple Witching Day“, was übersetzt so viel wie Hexensabbat bedeutet. Wer bereits einige Erfahrung mit der Börse hat, lässt sich davon nicht mehr überraschen. Der Ratgeber zeigt die Ursachen für einen Hexensabbat und wie Anleger sich dabei verhalten sollten.
Die verfallstage für den Hexensabbat:
2023 | 2024 | 2025 | 2026 | |
März | 17.03.2023 | 15.03.2024 | 21.03.2025 | 20.03.2026 |
Juni | 16.06.2023 | 21.06.2024 | 20.06.2025 | 19.06.2026 |
September | 15.09.2023 | 20.09.2024 | 19.09.2025 | 18.09.2026 |
Dezember | 15.12.2023 | 20.12.2024 | 19.12.2025 | 18.12.2026 |
Für die Eurex gelten bei Futures und Optionen die folgenden Ablaufzeitpunkte:
- STOXX-Familie: zwischen 11:50 und 12 Uhr
- DAX, TecDAX um 13:00 Uhr, der MDAX fünf Minuten später
- Aktien um 17:30 Uhr
Zum genannten Zeitpunkt werden die Anrechnungspreise ermittelt, zu denen Futures und Optionen bewertet werden. Seinen ersten Höhepunkt erreicht der Hexensabbat als bei der Fixierung um die Mittagszeit. In vielen Fällen entwickelt sich der Markt am Nachmittag dann entgegengesetzt zum Vormittag. Dies ist jedoch nicht immer so.
International gesehen gibt es bei den Zeiten kleinere Unterschiede. Derivate auf schweizerische Aktien verfallen beispielsweise um 17:20 Uhr. In den USA ist dies um 15:30 am Stichtag der Fall. In Italien verfallen sie sogar bereits einen Tag vorher.
Bedingt durch die hohen Absätze erfolgt die Feststellung der Aktienkurse etwas später. Der Schlusskurs des DAX steht dadurch erst mit einigen Minuten Verzögerung fest.
Gründe für den Hexensabbat börse
Der Hexensabbat und die damit verbundenen hochvolatilen Kursbewegungen werden durch den dreifachen Verfall von Terminkontrakten verursacht. Dies führt gleich auf mehreren Arten zu einem deutlichen Anstieg des Handelsvolumens.
Optionen haben einen bestimmten Ablaufzeitpunkt. Der Inhaber kann nun entscheiden ob er diese ausüben möchte oder nicht. Wurde beispielsweise die Kaufoption für eine Aktie erworben, kann der Inhaber verlangen, dass diese zum festgelegten Preis verkauft wird. Die Aktie muss dann über die Börse zu einem höheren Preis gekauft und an den Optionsinhaber weiterverkauft werden.
Durch ein Future wird der Anleger dazu verpflichtet den Basiswert wie eine Aktie in der Zukunft zum dann gültigen Preis zu kaufen bzw. zu verkaufen. Die Futures verfallen am Hexensabbat und müssen deshalb entsprechend gehandelt. Als Folge werden die Futures je nach Basiswert zu den jeweiligen Terminen fällig.
Neben den durch Derivate verursachten Handelsaktivitäten gibt es noch weitere Gründe für die Kursänderungen. So unterstellen Analysten den Großinvestoren, dass sie die Kurse durch Käufe und Verkäufe in die für sie beste Richtung bewegen können. Auf diese können sie beeinflussen, ob eine Option oder Future günstig ausläuft. Beweisen lässt sich diese Behauptung zwar nicht, eine andere Erklärung für die hohen Volumina und Kursänderungen haben Experten jedoch nicht parat. Wer zum Beispiel eine Option auf den MDAX abgeschlossen hat, dass dieser bei mehr als 20.000 Punkten schließt, kann durch Käufe von besonders hoch gewichteten Papieren den Kurs pushen.
Am Hexensabbat sind die Kurse als in besonders hohem Maße von Spekulationen betroffen. Dies zeigt sich insbesondere in der sogenannten „Geisterstunde“. In der Stunde vor dem endgültigen Verfallstermin nimmt die Volatilität nochmals deutlich zu.
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Weshalb sind die Folgen so stark zu spüren?
An den Terminmärkten werden im Vergleich zu den Kassamärkten in der Regel höhere Volumina gehandelt. An klassischen Handelstagen liegt der Aktienumsatz bei DAX-Titeln zwischen acht und zwölf Milliarden Euro pro Tag. An den Verfallstagen verdoppelt oder verdreifacht sich der Umsatz.
Zu den Gründen gehören von Derivateinhabern gezielte Käufe und Verkäufe. Ziel ist es, die Kurse so zu verändern, dass die Terminkontrakte möglichst gewinnbringend enden.
Zu welchen Terminen findet der Hexensabbat statt?
Die großen Verfallstage und damit verbunden der dreifache Hexensabbat finden immer am dritten Freitag im März, Juni, September und Dezember statt. Verantwortlich hierfür sind in erster Linie die im Dreimonatstakt endenden Futures. Dagegen haben Optionen auf Aktien und Indizes einen monatlichen Ablaufzeitpunkt. Zu einem kleinen Hexensabbat kommt es deshalb deutlich öfters, allerdings mit weniger spürbaren Kursänderungen. Auswirkungen auf die Kurse mit überdurchschnittlich hoher Volatilität gibt es jedoch auch am kleinen Verfallstag.
Die ersten Anzeichen des großen Hexensabbats sind zumeist schon mehrere Tage vorher spürbar. Das Handelsvolumen steigt an und die Kursveränderungen fallen stärker aus als gewöhnlich. Volumen und Volatilität steigen dann kontinuierlich weiter, bis sie zur „Geisterstunde“ ihren Höhepunkt erreichen. Diese startet gegen zwölf Uhr, eine Stunde vor dem Fälligkeitszeitpunkt. Danach dauert es etwas, bis sich der Markt wieder beruhigt. Dies liegt daran, dass die erworbenen Wertpapiere nun in verstärktem Maße wieder auf den Markt gebracht werden.
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Kleiner Verfallstag
Neben dem Hexensabbat sollten Anleger noch auf den kleinen Verfallstag achten. Er findet immer am dritten Freitag des Monats statt, wobei an diesem Tag keine Futures auslaufen. Ist der Freitag ein Feiertag fällt er auf den vorangehenden Donnerstag. Am kleinen Verfallstag laufen eine Reihe von Terminprodukten aus, wobei die Auswirkungen im Vergleich zum Hexensabbat um einiges geringer sind.
Können Privatanleger den Hexensabbat für sich nutzen?
Privatanlegern sollte klar sein worum es beim Hexensabbat geht und dass die Kursbewegungen an diesen Tagen stärker als gewöhnlich sind. Ansonsten können die starken Kursänderungen für Panik sorgen. Auch wenn sich diese nicht rational erklären lassen, stellt sie für Anleger kein Grund zur Sorge dar.
Investitionen am Hexensabbat sind generell mit einem höheren Risiko verbunden. Da die Kursänderungen nicht nachvollziehbar sind, können sie mit charttechnischen Mittel auch nicht vorhergesehen werden. Stattdessen sind Großinvestoren darum bemüht, die Kurse in eine von ihnen gewünschte Richtung zu lenken. Schnelle Kursveränderungen stellen somit keinen Beginn eines neuen Trends dar, wie sich eventuell vermuten ließe. Auf eine durch Chartanalysen empfohlene Investition sollte an diesen Tagen besser verzichtet werden.
Dennoch ermöglicht der Hexensabbat mitunter durchaus interessante Einstiegsmöglichkeiten. Wer ohnehin mit dem Gedanken spielt eine Aktie zu kaufen, erhält sie am Hexensabbat eventuell zu einem günstigeren Preis. Ohne Limits sollte jedoch kein Kauf erfolgen. Aufgrund der hohen Volatilität kann nicht sichergestellt werden, dass die Aktion auch tatsächlich zum entsprechenden Kurs ausgeführt wird. Zudem müssen Teilausführungen und eventuell damit verbundene Mehrkosten einkalkuliert werden.
Die Volatilität alleine ist jedoch kein Grund, dass Händler beim Hexensabbat ein Schnäppchen machen können. So ist es möglich, dass sich die Kurse in erster Linie nach oben bewegen. Abwärtsbewegungen können sich als Trend manifestieren und auf einen Kurssturz hinweisen. Zwar bewegen sich die Kurse zumeist schon am Folgetag wieder auf dem vorigen Niveau, eine gewisse Restunsicherheit bleibt jedoch bestehen. Anleger sollten also dennoch auch die Nachrichten verfolgen und Investitionen mit Vorsicht tätigen.
Einige Experten raten Anlegern, am Hexensabbat nicht an der Börse aktiv zu werden. Wer dennoch einen Kauf plant, sollte daran denken, dass Aktien mit einem geringen Volumen besonders anfällig für Kursänderungen sind. Diese stehen besonders im Fokus von Spekulanten.
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Hexensabbat und Daytrading
Aufgrund der hohen Volatilität bietet der Hexensabbat Daytradern besonders hohe Gewinnmöglichkeiten. Das Problem dabei ist, dass die Kursveränderungen keine rationalen Gründe haben. Einzelne Marktteilnehmer nehmen Einfluss auf die Kurse, sodass sich die Entwicklungen ohne Insiderinformationen nicht vorhersagen lassen. Der Hexensabbat stellt also besonders für Einsteiger ein unkalkulierbares Risiko dar. Auch für Day- und Swingtrader ist der Handel an diesem Tag eher ungeeignet.
Wer sich dennoch für einen Handel entscheidet, sollte ein besonderes Augenmerk auf sein Risikomanagement legen. Keinesfalls sollte man sich durch die Kursveränderungen zu einem höheren Risiko hinreißen lassen. Kommt es zu hohen Gewinnen oder Verlusten ist es ratsam, zunächst eine Pause einzulegen. An solchen Tagen ist der Handel mit kurzfristigen Produkten deutlich besser geeignet.
Eine Möglichkeit, vom Hexensabbat zu profitieren ist der Erwerb von Call- und Put-Optionsscheine auf den DAX. Entscheidend ist dabei, dass diese keinen inneren Wert aufweisen und somit etwas aus dem Geld notieren. Durch die hohe Volatilität können diese dann etwas mehr wert sein als am Kauftag. Zudem besteht die Chance, dass zumindest einer der Optionsscheine am Hexensabbat im Geld notiert.
Trader können außerdem auch die Kurssteigerungen bzw, den Kursverfall vor der Abrechnung des FDAX nutzen:
- Während der Geisterstunde wird der DAX zumeist in einer Baisse hochgekauft. Anschließend werden die Wertpapiere für eine günstigere Abrechnung wieder verkauft.
- Es kommt somit häufig vor, dass der DAX steigt und danach wieder einbricht.
- Beim Kauf von Put-Optionsscheinen mit einem passenden Spread sind Gewinne möglich.
- Anleger sollten immer auf ein angemessenes Risiko achten.
Fazit zum Hexensabbat
Anleger sollten zumindest die Termine und mögliche Auswirkungen des Hexensabbat kennen. Für Privatanleger und Einsteiger ist es sinnvoll, an diesem Tag auf den Handel zu verzichten. Wer das Risiko nicht scheut, kann mit verschiedenen Derivaten vom Hexensabbat profitieren. Entscheidend dabei ist immer die Verlustminimierung mit einem guten Risikomanagement.
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