Parabolic SAR Strategie – Chancen auf hohe Renditen verbessern
Zuletzt aktualisiert & geprüft: 15.10.2020
Der Parabolic SAR-(Stop & Reverse)-Indikator, auch „PSAR“ genannt, ist eines der nützlichsten Tools, das dem Devisenhändler zur Verfügung steht. Aber nur wenige nehmen sich die Zeit, um zu verstehen, wie man diesen Indikator effizient anwendet. Aus diesem Grund werden wir Ihnen im folgenden Artikel zeigen, wie Sie eine Parabolic SAR Strategie erfolgreich anwenden und welchen Vorsprung diese Ihnen verschaffen kann.
Fakten zur Parabolic SAR Strategie:
- Strategiename: Parabolic SAR Strategie
- Strategietyp: Trendfolgestrategie, indikatorbasiert
- Zeithorizont: drei bis fünf Minuten oder kurze Swing Trades
- Einstieg: Limit-Order/Stopp-Limit-Order auf Höhe des letzten „alten“ PSAR-Wertes
- Gewinnziel: Zehn bis 20+ Pips; zum Beispiel 80% des eingegangenen Risikos als festes Ziel
- Trailing-Stopp: Dynamisch, basierend auf PSAR-Werten
- Ausstieg: Stopp-Loss (Stopp-Order)/Gewinnziel (Limit-Order)/Notfall-Ausstieg (Market-Order)
- Risiko-Management: Maximales Risiko: 2% des Handelskontos
- Anzahl Signale: Ein bis zwei pro Währungspaar pro Tag
Was bringt die Parabolic SAR Strategie?
Der PSAR kann Ihnen dabei helfen, ein disziplinierter Trader zu werden. Denn er beantwortet nahezu alle Fragen, die Sie sich vor einem Trade stellen sollten:
- Ist jetzt der richtige Zeitpunkt für einen Trade?
- Soll ich long oder short gehen?
- Wie hoch soll meine Positionsgröße sein?
- Wo soll ich meinen Stopp-Loss setzen?
- Wann soll ich meinen Stopp-Loss nachziehen?
- Wo liegt der richtige Einstiegspreis?
- Welche Einstiegsorder soll ich benutzen?
- Wann soll ich Gewinne realisieren?
Ist der PSAR damit der „Heilige Gral“, auf den Sie schon immer gewartet haben? Leider nicht. Es gibt nicht den EINEN Indikator, auf den Sie sich immer zu 100 Prozent verlassen können. Aber trotzdem können Sie mit dem PSAR Ihre Chance auf Gewinn-Trades und attraktive Renditen erhöhen – vorausgesetzt, Sie halten sich strikt an Ihre vordefinierten Handelsregeln.
Unsere im Folgenden vorgestellte Parabolic SAR Strategie wird Ihnen zeigen, an welcher Stelle Sie einen „hochwahrscheinlichen“ Gewinn-Trade eingehen und wie Sie diesen dann überwachen und verwalten können. Wenn Sie für Ihr Trading noch andere Indikatoren benutzen möchten, können Sie das gern tun. Aber Vorsicht: Überladen Sie Ihre Charts nicht mit zu vielen Indikatoren! Das führt häufig eher zu einer Verwirrung als zu einem zuverlässigen Ergebnis.
Der Zeitrahmen für die Parabolic SAR Strategie
Obwohl beim Intraday Trading in der Regel 3- bis 5-Minuten-Charts verwendet werden, lässt sich die Parabolic SAR Strategie auch für kurzfristige Swing Trades nutzen. Wichtig: Sobald Sie sich für einen Zeitrahmen entschieden haben, um einen Trade zu platzieren, zu berwachen und zu verwalten, sollten Sie zusätzlich immer auch ein niedrigeres Zeitfenster heranziehen, um dort Ihre Signale zu bestätigen.
Wenn Sie also zum Beispiel 3- oder 5-Minuten-Charts für Ihre Trading-Entscheidung einsetzen, sollten Sie zuerst den 1-Minuten-Chart überprüfen, um sich zu vergewissern, dass die Kursbewegung bereits in die erwartete Richtung läuft. Ist das der Fall, haben Sie die erhoffte Bestätigung. Nun überprüfen Sie ein höheres Zeitfenster, nämlich den 15-Minuten-Chart, um sich zu vergewissern, dass die Kursbewegung nicht in Widerspruch zur erwarteten Richtung steht. Zusätzlich überprüfen Sie, ob die Unterstützungen und Widerstände im 1-Stunden-, 4-Stunden- und Tageschart Ihre Entscheidung stützen. Erst wenn Sie diese Bestätigungen haben, können Sie loslegen!
Setup bei der Parabolic SAR Strategie
Unser Trading Setup verlangt zunächst eine Umkehr des PSAR. Wir arbeiten mit der Einstellung PSAR (acceleration = 0,01; max. = 0,089) für die beiden Parameter des Parabolic Stop and Reverse. Warum diese Vorgaben funktionieren, kann ich Ihnen nicht sagen, und es ist mir auch egal. Wenn Sie etwas finden, das funktioniert, bleiben Sie dabei. Das bedeutet nicht, dass Sie damit aufhören können, nach Verbesserungen zu suchen. Aber Sie wollen doch nicht in die Falle geraten, ein statistischer Analyst zu werden anstatt ein erfolgreicher Trader zu sein, oder?
Einstieg und Stopps
Eine „parabolische Umkehr“ entsteht, wenn der PSAR-Indikator, der sich unter oder über der Kursbewegung befand, plötzlich in die entgegengesetzte Richtung dreht. Das ist ein deutliches Zeichen für einen guten Trade. Wenn Ihre Signale in allen Zeitfenstern bestätigt werden, gehen Sie:
- Short, wenn die Kerze, welche die Umkehr nach oben verursacht hat, unter dem letzten tieferen PSAR schließt. Platzieren Sie eine Stopp Limit Order. Der Stopp ist der letzte tiefere PSAR, der Limitkurs liegt zwischen dem Ein bis Zweifachen des Spreads unter dem Stopp. Alternativ können Sie für den Einstieg eine Market Order erteilen, allerdings nur bei steigenden Notierungen. Sie möchten den Kurs ja schließlich nicht nach unten jagen.
- Short, wenn die Kerze, welche die Umkehr nach oben verursacht hat, über dem letzten tieferen PSAR schließt. Platzieren Sie eine Limit-Order. Den Limitkurs bestimmen Sie, indem Sie Ihre Risikotoleranz pro Trade in Pips unterhalb des ersten neuen höheren PSAR anwenden. Egal, ob Sie Variante A oder B wählen – wenn Sie short gehen, ist der Stopp-Loss immer der erste höhere PSAR plus den aktuellen Spread.
- Long, wenn die Kerze, welche die Umkehr nach unten verursacht hat, über dem letzten höheren PSAR schließt. Platzieren Sie eine Stopp-Limit-Order. Der Stopp ist der letzte höhere PSAR, der Limitkurs liegt zwischen dem Ein- und Zweifachen des Spreads über dem Stopp. Alternativ können Sie für den Einstieg auch eine Market Order erteilen, allerdings nur bei fallenden Notierungen.
- Long, wenn die Kerze, welche die Umkehr nach unten verursacht hat, unter dem letzten höheren PSAR schließt. Platzieren Sie eine Limit-Order. Den Limitkurs bestimmen Sie, indem Sie Ihre Risikotoleranz pro Trade in Pips oberhalb des ersten neuen tieferen PSAR anwenden.
Egal, ob Sie Variante C oder D wählen – wenn Sie long gehen, ist der Stopp-Loss immer der erste tiefere PSAR minus den aktuellen Spread.
Gewinnziel bei der Parabolic SAR Strategie
Da nun klar ist, wie der PSAR zur Bestimmung von Initial Stopp und Einstiegspreis anzuwenden lässt er sich nun zur Ermittlung eines Gewinnziels nutzen. Anhand der Reihenfolge unserer Schritte können Sie sehen, dass wir uns in erster Linie darauf konzentrieren, unser Konto zu schützen. Erst dann denken wir an unseren Gewinn. Für das Target berechnen Sie sowohl für die Long- als auch für die Short-Seite zuerst die Pip-Differenz des PSAR am Umkehrpunkt.
Als nächstes subtrahieren Sie 80 Prozent dieser Distanz vom letzten tieferen PSAR am Umkehrpunkt (im Fall eines Short Trades) beziehungsweise addieren Sie diese Distanz zum letzten höheren PSAR am Umkehrpunkt (im Fall eines Long Trades). Wenn Sie dagegen ein ungeduldiger Trader oder Scalper sind, können Sie durchaus auch weniger als 80 Prozent der kalkulierten Pip-Differenz verwenden, bis minimal 50 Prozent – aber nur solange das Chance/Risiko-Verhältnis (CRV) für Sie akzeptabel ist (je höher der Prozentsatz, desto größer der durchschnittliche Gewinn-Trade).
Den Trade im Auge behalten
Der nächste Schritt ist die Überwachung und Verwaltung des Trades. Ziehen Sie Ihren Stopp-Loss zum Einstiegspreis nach, plus oder minus den Spread (je nachdem, ob es sich um einen Long oder Short Trade handelt), wenn der Kurs entweder nahe bei oder über die Hälfte der Pip-Differenz erreicht, die für das Gewinnziel verwendet wurde, oder wenn ein neuer PSAR über dem letzten PSAR vor dem Umkehrpunkt verläuft – je nachdem, was zuerst passiert. Sobald neue PSARs den letzten PSAR vor dem Umkehrpunkt passieren, werden die neuen PSARs benutzt, um ständig den Stopp anzupassen und die Gewinne zu sichern. Bitte beachten Sie folgende Notausstiegsregel:
Wenn sich der Kurs zu irgendeinem Zeitpunkt während eines Trades umkehrt, schließen Sie die Position mit einer Market-Order! Dazu kann es während der Veröffentlichung von Nachrichten kommen, wenn Sie ohnehin nicht im Markt sein sollten.
Weitere Tipps für die Parabolic SAR Strategie
An dieser Stelle möchten wir Ihnen noch ein paar nützliche Tipps geben, die Ihnen helfen sollen, sich in einem profitablen Trade zu halten und Trades mit einer geringen Erfolgswahrscheinlichkeit zu vermeiden. Es ist besser, einen guten Trade zu verpassen, als einen schlechten zu machen. Für eine weitere Trade-Bestätigung könnten Sie auch einen EMA(13) (Exponential Moving Average über 13 Perioden) und einen SMA(21) (Simple Moving Average über 21 Perioden) heranziehen.
Wenn die Gleitenden Durchschnitte nach unten laufen und der PSAR über der Kursbewegung liegt, wird der Short Trade zusätzlich bestätigt wie in der obigen Grafik zu sehen ist. Der Long Trade wird analog dazu bestätigt, wenn die Gleitenden Durchschnitte steigen und sich der PSAR unter der Kursbewegung befindet. Die vorgestellte Strategie kann natürlich auch in anderen Währungspaaren als im GBP/USD verwendet werden – sowohl in Majors als auch in Cross Rates. Nach unserer Erfahrung ist die beste Zeit, um mit dieser Strategie zu handeln, ungefähr eine Stunde vor Öffnung der Londoner Börse bis ungefähr zur Schließung der US-Börsen.
Innerhalb dieser Zeitspanne können Sie im Allgemeinen ein oder zwei Stunden finden, in denen gute Umkehrpunkte wahrscheinlich sind. Benutzen Sie wenn möglich immer eine Alarmfunktion, damit Sie sofort sehen können, wann eine Umkehr auftritt, und um Umkehrpunkte an bedeutsamen Unterstützungs- und Widerstandsniveaus zu ermitteln.
Fazit zur Parabolic SAR Strategie
Wenn Sie die Parabolic SAR Strategie korrekt anwenden und sich strikt an Ihre Trading-Regeln halten, kann sie Ihnen helfen, den richtigen Zeitpunkt für einen Trade zu finden, Ihr Risiko zu definieren, Einstiegsniveaus zu bestimmen und übermäßige Verluste zu vermeiden. Kurzum: Die PSAR-Strategie kann Ihre Equity-Kurve deutlich verbessern.
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