Private Rentenversicherung – Darauf sollten Sparer bei der Privaten Rente wirklich achten!
Zuletzt aktualisiert & geprüft: 29.02.2024
Die private Rentenversicherung gehört zu den flexibelsten Formen der Altersvorsorge. Sparer können monatlich in eine Rentenversicherung einzahlen oder sich mit einer Einmalzahlung eine Sofortrente sichern. Zudem gibt es bei den meisten Policen ein Kapitalwahlrecht. So kann der angesparte Betrag in einer Summe oder als lebenslange Rente ausgezahlt werden. Mit der fondsgebundenen Rentenversicherung gibt es eine Variante mit besserer Rendite, allerdings bei gleichzeitig höherem Risiko. Mit unserem großen Online Vergleich finden Sie einfach und schnell das passende Angebot.
Die wichtigsten Fakten zur Rentenversicherung:
- Flexible Ansparung mit monatlichen Zahlungen, Sonderzahlungen oder Einmalzahlung.
- Kapitalwahlrecht bei Rentenbeginn: Auszahlung in einer Summe oder lebenslange Rentenzahlung.
- Im Vergleich zur Riester- und Rürup Rente günstigere Besteuerung der Rentenzahlung.
- Keine Förderung während der Ansparphase.
Klassische Rentenversicherung – Sicher aber mit geringer Rendite
Die klassische Variante der Rentenversicherung bietet sich in erster Linie für sicherheitsbewusste Sparer an. Die Policen bieten während der Ansparphase eine garantierte Verzinsung von derzeit 1,25 Prozent. Dazu kommen noch eine Überschussbeteiligung, die allerdings nicht garantiert wird. Die eingezahlten Beiträge werden hauptsächlich in sichere Anlageformen wie Anleihen oder Immobilien investiert. Die Überschüsse kommen den Versicherten in der Regel während der Anspar- und in der Rentenphase zugute.
Die Überschussbeteiligung gibt es in zwei Varianten:
- Bonusrentensystem: Bei dieser Form erhöht sich aus den jährlich zugeteilten Überschüssen die spätere Rente.
- Verzinsliche Ansammlung: Die Überschüsse werden jährlich auf einem separaten Konto gutgeschrieben und verzinst. Bei Rentenbeginn steht dann quasi eine zusätzliche Rentenversicherung mit Einmalzahlung und sofortigem Rentenbeginn zur Verfügung.
Möglichkeiten bei der Auszahlung
Was die Auszahlung der Rente betrifft können Versicherungsnehmer ebenfalls zwischen mehreren Varianten wählen:
- Konstante Rente: Bei dieser Form sind die Rentenbeträge immer gleich hoch. Die monatliche Rente kann bei fallenden Überschüssen jedoch sinken. Hieraus ergibt sich ein gewisses finanzielles Risiko.
- Dynamische Rente: Hier wird die Rente jedes Jahr um einen bestimmten Prozentsatz erhöht. Garantiert wird dabei nur die einmal erreichte Rente, nicht jedoch die Höhe der Steigerungsrate. Diese hängt immer auch von den erzielten Überschüssen ab. Im Gegensatz zur konstanten Rente sind die Zahlungen zu Beginn also niedriger und steigen dann sukzessive an. Vorteil dabei ist, dass die Rente nie sinken kann.
- Degressive Rente: Bei der degressiven Rente sinken die Rentenzahlungen mit zunehmendem Alter. Diese Variante ist deshalb nicht zu empfehlen.
Weitere Optionen bei der klassischen Rentenversicherung
Bei den meisten Anbietern lässt sich der Vertrag mit zusätzlichen Bausteinen erweitern. Diese dienen unter anderem der Absicherung von Angehörigen im Todesfall.
- Rentengarantie: Die vereinbarte Rente wird dem Versicherungsnehmer lebenslang ausgezahlt. Auf Wunsch kann zudem eine Rentengarantie von bis zu 15 Jahren vereinbart werden. Bei Tod des Versicherten wird die Rente dann für diesen Zeitraum an einen Bezugsberechtigten ausgezahlt. Wer Angehörige hat, sollte auf diesen Zusatz nicht verzichten.
- Beitragsrückgewähr: Sollte der Versicherte bereits während der Ansparphase versterben, erhalten Angehöre einen Großteil der eingezahlten Beträge inklusive erzielter Überschussanteile wieder zurück.
- Kapitalwahlrecht: Zum Ende der Ansparphase können Versicherungsnehmer wählen ob sie das Kapital in einer Summe oder als monatliche Rente ausgezahlt haben möchten.
Fondsgebundene Rentenversicherung mit Garantie
Bei der fondsgebundenen Rentenversicherung wird das eingezahlte Kapital in einen oder mehreren Fonds investiert. Dadurch besteht die Chance auf eine höhere Rendite als bei der klassischen Variante. Die eingebaute Garantie sorgt dafür, dass zumindest das eingesetzte Kapital und oft auch ein Teil der erzielten Gewinne gesichert ist.
Die fondsgebundene Rentenversicherung mit Garantie wird in verschiedenen Varianten angeboten. Bei den meisten Modellen wird ein festgelegter Teil der Beiträge in Fonds angelegt. Der Rest fließt dann in eine klassische Rentenversicherung. Bei einer weiteren Variante wird mit Garantiefonds gearbeitet. Neben der normalen Rentenversicherung wird in Garantiefonds investiert. Dies stellt sicher, dass es auch bei den fondsbasierten Anteilen zu keinen Verlusten kommt.
Worauf Sparer achten sollten
Eine Garantie klingt zwar attraktiv, ist jedoch immer auch mit gewissen Kosten verbunden. Vorteil dabei ist, dass zum Laufzeitende zumindest das eingesetzte Kapital zur Verfügung steht. Die meisten Policen lassen sich zudem noch mit einer Höchststandsicherung verbinden. Sobald der Fonds einen Höchststand erreicht hat, wird dieser festgeschrieben und kann nicht mehr unterschritten werden.
Um diese Leistungen garantieren zu können investieren die Anbieter das Geld auf dem Aktienmarkt in Derivate. Die hierfür anfallenden Kosten gehen immer zu Lasten der Rendite.
Vor dem Abschluss sollte immer ein genauer Blick auf den Umfang der Garantien sowie den hierfür geltenden Bedingungen geworfen werden. Bei den meisten Anbietern greifen diese nur dann, wenn der Vertrag bis zum vereinbarten Laufzeitende bespart wird. Zu beachten ist außerdem, dass die Fondsauswahl bei den Rentenversicherungen mit Garantien nicht allzu umfangreich ist.
Fondsgebundene Rentenversicherung ohne Garantie
Die fondsgebundene Rentenversicherung ohne Garantie bietet die besten Rendite-Chancen, Da der Anbieter das Risiko des Kapitalerhalts nicht einkalkulieren muss steht oftmals eine umfangreichere Fondsauswahl zur Verfügung.
Mit einer solchen Police können die vollen Chancen des Marktes ausgenutzt werden. Größere Chancen bedeuten wie bei jeder Geldanlage jedoch immer auch ein höheres Risiko. Wer in einer schwachen Phase aus dem Vertrag aussteigen möchte oder muss kann mit der Anlage Verluste erleiden. Es ist deshalb ratsam, das Kapital rechtzeitig vor Ende der Laufzeit in sichere Anlageformen umzuschichten.
Bei guten Anbietern gibt es hierfür ein Ablaufmanagement. Die Umschichtung erfolgt dann nach einer festgelegten Strategie automatisch. Oftmals können einmal erreichte Höchststände während der Laufzeit gesichert werden. Dies ist jedoch immer mit zusätzlichen Kosten verbunden.
Kauf von Anteilen oder Fondssparpläne
Vor dem Abschluss lohnt ein Vergleich zwischen einer Direktanlage über Fondssparpläne und dem Kauf von Fondsanteilen. Aufgrund der fehlenden Abschlusskosten erscheinen Fondssparpläne auf den ersten Blick günstiger. Allerdings fallen im Gegenzug Ausgabeaufschläge an, die eine ähnliche Wirkung haben. Je nach Anbieter betragen die Abschlusskosten bis zu 7 Prozent des Anlagebetrags. Besonders beim Umschichten kann es dann richtig teuer werden. Wer einen Sparplan mit 25.000 Euro Guthaben in einen anderen Fonds umschichtet und dafür Abschlussgebühren zahlen muss, muss bis zu 1.750 Euro Kosten einkalkulieren.
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Die indexbasierte private Rentenversicherung ist noch ein relativ neues Produkt. Hierbei orientiert sich die Wertenwicklung an einem großen Aktienindex wie dem DAX. Diese wird dann zu einem bestimmten Teil an den Versicherten weitergegeben. Eine garantierte Verzinsung gibt es bei dieser Anlageform nicht. Die meisten Anbieter garantierten lediglich, dass die eingezahlten Beiträge zum Vertragsende wieder ausgezahlt werden.
Bei indexbasierten Rentenversicherung gibt es für die Rendite eine monatliche Obergrenze, den sogenannten Cap. Je nach Anbieter liegen diese zwischen vier und fünf Prozent. Kommt es in einem Monat zu einem Verlust wird dieser verrechnet. Auf das Jahr gesehen darf jedoch kein Gesamtverlust entstehen.
Indexbasierte Rentenversicherungen versprechen demnach einen Kapitalerhalt bei gleichzeitig guten Rendite-Möglichkeiten. Einmal erreichte Gewinne werden gesichert. Versicherungsnehmer können zudem jedes Jahr neu entscheiden ob sie weiterhin an der Wertentwicklung teilhaben oder eine garantierte Verzinsung wünschen. Möglich ist auch eine Kombination aus beiden Varianten. So folgen beispielsweise 75 Prozent des Kapitals dem Index, während die restlichen 25 Prozent fest verzinst werden.
Wie funktioniert die Sofortrente?
Die Sofortrente bietet sich für ältere Personen an, die einen größeren Geldbetrag zur Verfügung haben. Kunden können beispielsweise eine Einmalzahlung über 75.000 oder 100.000 Euro leisten. Im Gegenzug erhalten sie den sofortigen Anspruch auf eine lebenslange Rente. Die Rentenzahlungen starten sofort oder ab dem vereinbarten Zeitraum. Einige Versicherungen bieten auch statt der unbefristeten privaten Sofortrente, temporär befristete Sofortrenten an. Die Laufzeiten betragen in der Regel zehn bis 20 Jahre.
Um die Hinterbliebenen abzusichern kann bei der Sofortrente eine Rentengarantiezeit vereinbart werden. Stirbt der Versicherungsnehmer der Sofortrente während dieser Garantiedauer, so erhält die bezugsberechtigte Person – beispielsweise der Ehe- oder Lebenspartner – noch für die restliche Garantiezeit die ausstehende Sofortrente weitergezahlt.