Robin Hood App – Aktien kaufen und verkaufen ohne Gebühren in der Bewertung!
Zuletzt aktualisiert & geprüft: 01.12.2020
Bei Robin Hood handelt es sich um ein kalifornisches Start-up, welches seit 2014 auf dem Markt ist. Die Robin Hood App ist in den USA vor allem bei jungen Millenials beliebt und konnte bereits mehr als zwei Millionen Nutzer gewinnen. Diese tätigten bisher Transaktionen im Wert von rund 75 Milliarden US-Dollar. Bisher ist die Anwendung nur in den USA sowie Australien erhältlich. Der Einstieg in Deutschland ist zunächst mit einer Trading App für das iPhone geplant. Später soll die Anwendung dann auch für Geräte mit Android Betriebssystem verfügbar sein.
Trading ohne Gebühren – geht das überhaupt?
Händler können über die Robin Hood App kostenlos Aktien kaufen und verkaufen. Es entstehen weder Gebühren noch wird ein höherer Spread berechnet. Möglich wird dies durch die schlanke Struktur des Unternehmens. Auf eine Depotverwaltung durch Vermögensberater wird ebenso verzichtet wie auf eine besondere Beratung oder eigene Finanzprodukte. Stattdessen setzt der Anbieter auf das klassische FinTech. Sämtliche Leistungen werden über die Software der Robin Hood App angeboten.
Das Start-up will künftig auch Margin Accounts anbieten. Kunden können dann auf Kredit handeln und zahlen hierfür entsprechende Zinsen. Im Gespräch ist ein jährlicher Zinssatz von 5 Prozent. Vergleicht man dies mit anderen Anbietern, ein relativ hoher Wert. So verlangt beispielsweise der Anbieter Interactive lediglich 1,65 Prozent. Als weitere Einnahmequelle wird das von Tradern nicht genutzte Kapital in risikoarme Anlagen investiert.
Schließlich strebt Robin Hood noch eine weitere Einnahmequelle an. So ist geplant, den Order Flow an andere Unternehmen wie Hedgefonds zu verkaufen. Dort werden die Kundenaufträge gegen eine Gebühr weiterverkauft. Im Gegenzug können Dritte Einsicht in Aktivitäten der Trader nehmen. Hedgefonds haben auf diese Weise unter anderem die Möglichkeit, sich mit High-Frequency-Techniken vor die Orders der Trader zu stellen. Des Weiteren lassen sich die Trades auswerten und damit neue Handelsstrategien entwickeln. Bei genauer Betrachtung scheint dies der wichtigste Ansatz beim Konzept der Robin Hood App zu sein.
Eigenschaften der Robin Hood App
Der Anbieter setzt bei seiner App auf eine schlanke Struktur und einen benutzerfreundlichen Aufbau. Dennoch sind alle für den Handel wichtigen Features vorhanden. Hierzu gehört insbesondere ein gut gemachtes Chart Tool sowie der schnelle Zugriff auf historische Marktdaten. Dazu lassen sich eigene Watchlists erstellen und der Nutzer erhält personalisierte Benachrichtigungen mit News aus dem Wirtschafts- und Finanzbereich.
Einzahlungen können unter anderem per Banküberweisung oder Kreditkarte direkt über die Robin Hood App vorgenommen werden. Bei der Einstellung von Aufträgen können Trader auf alle wichtigen Order-Arten zugegriffen werden. So lässt sich das Risiko beispielsweise mit einer Stopp-Order begrenzen. Bereits platzierte Orders können jederzeit kostenlos geändert oder storniert werden.
Nach Aufrufen der App können Nutzer auf einen Blick die wichtigsten Informationen einsehen. Anhand des Hintergrunds (schwarz oder weiss) sieht man sofort ob der Markt offen oder geschlossen ist. Zudem gibt es eine Grafik, wie sich das Portfolio in Echtzeit schlägt und ob ein Kauf bzw. Verkauf erfolgreich war. Mit der Robin Hood ist das Handeln im Prinzip so einfach wie das Versenden eines Tweets.
Mit einem Upgrade auf den Gold Account können Trader höhere Beträge investieren oder sich Geld bei Robin Hood leihen. Das Upgrade kostet 10 US-Dollar monatlich und ermöglicht 2,5 Stunden zusätzliche Zeit täglich zum Handeln. Die maximale Einlage fällt mit 2.000 US-Dollar höher aus als beim Basiskonto.
Neue Finanzierungsrunde für die Robin Hood App
Das Start-up hat zum Jahresbeginn 2017 eine neue Finanzierungsrunde durchgeführt. Danach besitzt das Unternehmen nun einen Wert von mehr als 1,3 Milliarden US-Dollar (etwa 1,22 Milliarden Euro). Geleitet wurde die jüngste Finanzierungsrunde durch Yuri Milner von DST Global. Seit der Markteinführung 2014 ist das Unternehmen rasant gewachsen.
Vor allem bei jungen Millennials erfreut sich die Robin Hood App schnell großer Beliebtheit. Andere US-Broker verlangen Gebühren von durchschnittlich 10 Dollar pro Trade oder eine Mindesteinzahlung von 500 Euro. Mit der Robin Hood App können Trader sich in wenigen Augenblicken registrieren und sofort loslegen.
Fazit zur Robin Hood App
Trading, ohne Gebühren anzubieten, klingt zunächst nach einer spannenden Sache. Bei genauerem Blick zeigt sich jedoch, dass beim Handel mit Aktien nichts umsonst ist. Negativ fallen in erster Linie die relativ hohen Kosten beim Margin Handel ins Auge. Zudem kann sich auch der Verkauf von Order Flows nachteilig auf das Trading auswirken.
Trader sollten sich genau überlegen ob sie nicht einen geringen Spread oder eine Kommission in Kauf nehmen und die Orders dafür direkt beim Broker bearbeitet werden. Dies kann mitunter über den Erfolg oder Misserfolg einer Handelsstrategie entscheiden. Dennoch ist das Trading mit der Robin Hood App ein interessanter Ansatz und man darf jetzt schon auf die Markteinführung in Deutschland gespannt sein.