Toyota Aktie: Japanischer Industriegigant von Weltrang
Zuletzt aktualisiert & geprüft: 05.04.2021
Hinter dem Firmennamen Toyota verbirgt sich die Toyota Motor Corporation, auf japanisch Toyota Jidōsha Kabushiki-gaisha. Der Konzern ist ein multinationales Unternehmen, das als einer der größten Automobilhersteller der Welt gilt und es fertigbrachte, Autobauern wie General Motors und Volkswagen den Rang abzulaufen. Was nur wenige wissen: das Unternehmen begründete seine Marktpräsenz mit mechanischen Webstühlen. Der Hauptsitz von Toyota befindet sich in der gleichnamigen japanischen Stadt, in Japan betreibt Toyota 12 Werke, weltweit ist der Konzern an 51 Standorten in 26 Ländern vertreten. Toyota verfügt über 522 Tochterunternehmen und beschäftigt insgesamt mehr als 350.000 Mitarbeiter. Im Jahr 2018 war Toyota das zwölftgrößte börsennotierte Unternehmen der Welt.
- Japanischer Automobilhersteller von Weltrang
- Mehr als 60 Werke und 522 Tochterunternehmen
- Produkte über die gesamte Palette vom Kleinwagen bis zum Luxusauto
- Aktie mit guter Performance trotz gelegentlicher Krisen
Von der Zimmermannswerkstatt zum Autobau: die Toyota Aktie
Toyota ist eins der in Japan nicht seltenen Familienunternehmen mit langer Geschichte. Den Grundstein für die Entstehung des Unternehmens legte der 1867 auf dem Land geborene Sakichi Toyoda, der als Sohn eines Zimmermanns dessen Handwerk erlernte. Sakichi Toyoda gab sich nicht mit konventionellen Projekten zufrieden, sondern entwarf zunächst hölzerne Spinnmaschinen und später manuelle Webstühle. Von dort war es ein weiterer Schritt zum Erwerb einer gebrauchten Dampfmaschine, mit der er Versuche zum Bau mechanischer Webstühle durchführte. 1924 sollten die Experimente Früchte tragen – Sakichi Toyoda stellte zusammen mit seinem Sohn Kiichirō den ersten Toyoda Automatik-Webstuhl. Bereits dabei kam das Prinzip der autonomen Automation zur Anwendung, die bis heute beim Autobau des Unternehmens genutzt wird. Das Konzept des Jidōka stoppt im Störfall die Arbeit, so kommt die Produktion mit wenigen Personen für die Bedienung und Beaufsichtigung der Maschinen aus. Die automatische Webmaschine verkaufte sich so gut, dass die Toyodas 1929 das Patent gewinnbringend an ein britisches Unternehmen verkaufte und mit dem Erlös in die gerade aufkommende Autoproduktion einstiegen. Ab 1937 besteht die Toyota Motor Corporation, die Schreibweise des Namens wurde dabei unter anderem zwecks Vereinfachung der Aussprache geändert. Während der Kriegsjahre produzierte das Unternehmen Lastwagen für das Militär. Die Werke wurden nicht bombardiert, und nach Kriegsende konnte Toyota die kommerzielle Automobilherstellung ab 1947 wieder aufnehmen.
Das Erfolgsgeheimnis der Toyota Aktie: ständige Verbesserung
Zu einem der wichtigsten Erfolgsfaktoren, die Toyotas Aufstieg auf dem Weltmarkt begünstigten, gehört die schon früh eingeführte kontinuierliche Verbesserung aller Prozesse. Das Toyota-Produktionssystem stützt sich sehr stark auf die Einbindung der Mitarbeiter. Maßgeblich gefördert wurde die Innovation innerhalb des Unternehmens von 1967 bis 1982 unter der Leitung von Eiji Toyoda. Dem japanischen Konzern kam überdies zugute, dass westliche Autobauer, vor allem in der amerikanischen Automobilindustrie, von ihren Wettbewerbern in Asien zunächst kaum oder gar nicht Notiz nahmen. Gerade die in Japan beliebten Kleinwagen wurden nach der Ölkrise von 1973 weltweit auf einmal zum Verkaufsschlager. Und da die japanischen Unternehmen qualitativ und quantitativ die Konkurrenz in Europa und Nordamerika inzwischen überholt hatte und mit besserer Serienausstattung punktete, konnte die Nachfrage preiswert bedient werden.
Strategische Neuausrichtung in den 80er Jahren
Den gewonnenen Vorsprung büßten japanische Unternehmen wie Toyota, Honda usw. in den 1980er Jahren dann zum Teil wieder ein, als westliche Autobauer damit begannen, die Produktionsmethoden der Japaner abzuschauen. Toyota begann angesichts dieser Entwicklung, auf ein Image zu setzen, das mit Qualität, Vertrauenswürdigkeit und gutem Kundendienst besetzt war. Der Plan sollte aufgehen, denn zu Beginn des neuen Jahrtausends hielt Toyota in Deutschland, der Hochburg der Automobilindustrie, einen Marktanteil von 3,9 %, weltweit von über 12 %. Den Erfolg verdankte das Unternehmen der Entwicklung von Autos für jeden Geldbeutel, darunter auch Luxusmarken wie der Lexus, der innerhalb seines Segments das meistverkaufte Fahrzeug Amerikas wurde. Dank der durchdachten Unternehmensstrategie gelang es Toyota in 2007, zunächst Ford vom zweiten Platz der Weltrangliste nach Verkaufszahlen zu verdrängen, ein Jahr später auch den bisher unangefochtenen Ranglistenführer General Motors.
Pannen und Verluste von 2009–2010
Nach der Jahrtausendwende konnte Toyota an frühere Erfolge nicht mehr in gewohnter Weise anknüpfen. Der Grund war eine Reihe von Pannen, die zu großangelegten Rückrufaktionen führten und Schadenersatzforderungen in Milliardenhöhe mit sich brachten. Unter anderem häuften sich Meldungen von angeblich klemmenden Gaspedalen und ungewollt beschleunigenden Fahrzeugen. Zwar konnten Ingenieure von Toyota glaubhaft belegen, dass in zahlreichen Fällen offenbar mangelnde Ausbildung des Fahrers das Problem verursachte oder verschärfte, dennoch wurde die Produktion von beliebten Modellen, darunter Yaris, Corolla und Avensis, in den USA zeitweise unterbrochen.
Infolge der Pannenserie von 2009 bis 2010 zog Toyota die Konsequenzen und unterwarf das firmeneigene Qualitätsmanagement einer tiefgreifenden Umstrukturierung. Dazu gehörte vor allem die Schaffung regionaler Kompetenzzentren, um schneller auf Rückmeldungen der Kunden reagieren zu können. Auch Rückrufe werden weiterhin eingesetzt, um die Qualitätsstandards zu halten, und zwar auch außerhalb der Herstellergarantien. Bei nicht kritischen Rückruf-Benachrichtungen durch das Kraftfahrt-Bundesamt steht es Kunden frei, ob sie vom Rückruf-Angebot des Konzerns Gebrauch machen möchten.
Toyota Aktie: Es geht wieder bergauf
Die Toyota Aktie ist unter anderem Bestandteil des japanischen Nikkei-Index. Nach der Jahrtausendwende machte das Wertpapier von 2006 bis 2008 einen Abwärtstrend durch und anschließend drei Jahre der Stagnation. Seit 2011 geht es wieder aufwärts bei Toyota. Mit einer Marktkapitalisierung von 205,282 Mrd. Euro ist Toyota nach wie vor führend in der Automobilbranche, noch vor Volkswagen, einem Herstelle der seinen neuen Kurs sogar mit einem neuen Namen für Volkswagen erkennen lässt, und dem disruptiven Innovator Tesla. Bei der Bewertung der Aktien führender Unternehmen in der Automobilindustrie belegt die Aktie Platz 18 des Rankings.
Der Tageskurs (13. Januar 2020) beläuft sich auf 62,80 Euro und liegt damit 11 Euro über dem 52 Wochen Tief des Wertpapiers.
Zu den Aktionären von Toyota gehören
- mit 8,83 % die Toyota Motor Corp,
- mit 6,88 % die Toyota Industries Corp,
- 3,68 % hält die Nippon Life Insurance Co,
weitere Anteile entfallen auf die Denso Corp, MS&AD Insurance Group Holding Inc, The Vanguard Group, die Tokyo Marine Holdings, Nomura Asset Management Co Ltd und weitere.
Stärken des Unternehmens
Um erfolgreich Aktien auszuwählen, müssen sich künftige Anteilseigner nicht nur mit den Kursen des Wertpapiers auseinandersetzen, sondern auch die Stärken und Schwächen des Unternehmens auswerten können. Je mehr Informationen dazu vorliegen, umso fundierter die Entscheidung – auch Toyota bildet hier keine Ausnahme.
Zu den Stärken des Konzerns gehört die lange Präsenz am Markt. Toyota agiert fast ebenso lang wie sein US-amerikanischer Konkurrent General Motors, kann auf ähnlich lange Erfahrungen und gewachsene Kompetenzen zurückgreifen. Auch die breite Produktpalette ist ein Vorzug, denn Toyota bietet Automobile für alle Käufersegmente an, die dank ausgelagerter Produktion und regionaler Kompetenzzentren nah am Kunden sind.
Außerdem profitiert Toyota von der Strategie, seine Mitarbeiter aufzubauen und ihnen die Möglichkeit zu geben, sich einzubringen. Dieser Umgang mit den Beschäftigten gehörte von Anfang an nicht nur zu den Stärken, sondern auch zum Innovationspotenzial bei Toyota. Forschung und Entwicklung werden generell groß geschrieben bei dem Traditionsunternehmen, vor allem bei speziellen Ingenieurskompetenzen investiert die Geschäftsführung von Toyota gern und großzügig. Das zahlt sich aus, denn der Konzern ist unter den Vorreitern bei der Entwicklung von Hybrid-Fahrzeugen, die mit derselben hohen Qualität punkten wie die konventionellen Modelle.
Zu guter Letzt sei noch erwähnt, dass der Konzern seinen Bekanntheitsgrad international geschickt zu steigern gewusst hat. Das Marketing ist zielstrebig und basiert auf Multi-Channel-Strategien, die jeden potenziellen Kunden dort abholen, wo er sich aufhält.
Schwächen des Unternehmens: Das kann die Toyota Aktie ausbremsen
Neben den unbenommenen Stärken gibt es Herausforderungen und Schwächen, mit denen sich Toyota auseinandersetzen muss. Dazu gehören die Verwerfungen, die die Automobilbranche weltweit betreffen: Veränderte Mobilitätsbedürfnisse, digitale Transformation und Industrie 4.0, sich rasch wandelnde Kommunikationsmuster der Kunden durch veränderte Mediennutzung.
All dies führt zu verschärftem Konkurrenzdruck innerhalb der Branche. Nicht wenige Autobauer in Europa und den USA sind in der Lage, gegen Toyota in den Ring zu treten und fordern die Innovations- und Wettbewerbsfähigkeit der Japaner heraus.
Experten bewerten außerdem die fakultativen Ausstattungselemente bei Fahrzeugen von Toyota und seinen Tochterfirmen als Schwäche, da immer mehr Konkurrenten dazu übergehen, gediegene Ausstattungen serienmäßig anzubieten. Dies könnte Teile der Kundengruppen mittelfristig dazu bringen, zur Konkurrenz zu wechseln. Das wäre jedoch schon alles, sehr viele Schwächen weist der Konzern nicht auf, langfristig müssen diese aber in die Überlegungen zur Anlagestrategie einbezogen werden.
Toyota Aktie in Deutschland kaufen über ein Depotkonto
Unternehmensanteile von Toyota sind nicht nur für Anleger in Japan eine attraktive Option. Auch deutsche Privatanleger, die zumindest einen Teil ihres Kapitals in die führenden Konzerne der Automobilbranche investieren möchten, finden in Toyota eine lohnende Anlagemöglichkeit. Um Aktien wie die des japanischen Autobauers kaufen zu können, benötigt man ein Wertpapierdepot. Derartige Depots sind spezielle Konten, in denen Aktien und andere Werte aufbewahrt werden. Die Verwaltung erfolgt meist komfortabel elektronisch wie beim Online-Banking. Derartige Depotkonten bieten so gut wie alle Banken und einige Online-Broker an. Dabei kommt es natürlich darauf an, welche Wertpapiere ein Finanzdienstleister in seinem Handelsangebot führt, aber auch auf die Kosten, die mit dem Aktienhandel einhergehen. Die Führung des Depots ist in den meisten Fällen kostenfrei, doch der Kauf oder Verkauf von Aktien bringt Transaktionskosten mit sich sowie handelsplatzübliche Gebühren, die die jeweilige Börse erhebt. Bei den Transaktionskosten gibt es deutliche Unterschiede, daher lohnt sich ein Anbieter- bzw. Depotvergleich in jedem Fall. Natürlich kann man das Depot bei der Hausbank oder einer Filialbank führen, kostengünstiger ist es meist bei einer Direktbank.
Neben einem Depot benötigen Anleger ein Verrechnungskonto. Hier steht das Kapital bereit, das benötigt wird, wenn Aktien erworben werden sollen. Auch der Erlös aus Verkäufen fließt auf das Verrechnungskonto, ebenso wie Dividenden und ähnliche Ausschüttungen. Sofern das Depot bei einem deutschen Anbieter geführt wird, kümmert sich die Bank auch gleich um die Versteuerung der Gewinne. In Deutschland sind Erträge aus Wertpapiergeschäften nämlich abgeltungssteuerpflichtig, abgeführt werden 25 % der Renditen. Gewinne aus einem Depotkonto bei einem nichtdeutschen Finanzdienstleister muss der Inhaber selbst versteuern.
Vorab informieren und erst dann kaufen
Aktien wie die von Toyota sind auch nach Meinung von Analysten noch immer eine gute Anlage, zumal das Wertpapier sich seit 2011 gut entwickelt. Wer bereits Aktien des Unternehmens besitzt, kann sie halten, wer allerdings noch einsteigen möchte, ist gut beraten, sich über sämtliche Aspekte des Konzerns eingehend zu informieren. Denn die Anlage in Aktien bindet das Kapital langfristig, wirklich gute Renditen erzielt ein Aktienportfolio auf Dekadensicht oder länger. Das bedeutet, dass das eingesetzte Kapital über entsprechend lange Zeiträume entbehrt werden muss und die Entscheidung für den Kauf einer Aktie so überzeugt geschieht, dass kleinere Kursschwankungen den Inhaber nicht verunsichern. Das wiederum ist nur möglich, wenn vor dem Erwerb eines Wertpapiers alle bekannten Informationen zusammengetragen werden und eine informierte Kaufentscheidung getroffen werden kann.
Börsenhandel und Wertpapiergeschäfte von Grund auf verstehen
Neben einem Verständnis für die Unternehmensziele und das ökonomische Umfeld eines Konzerns sollten sich Aktien-Inhaber natürlich auch mit dem Börsenhandel im weiteren Sinn beschäftigen. Wie funktioniert das Zusammenspiel von Angebot und Nachfrage, und welche Faktoren beeinflussen die Preisbildung? Denn selbst wenn die wichtigsten Kennzahlen zu einem Unternehmen vorliegen, genügt das noch nicht. Die Kursentwicklung wird maßgeblich mit beeinflusst von Politik und Gesetzgebung, nationaler und internationaler Wirtschaft, sogar von Naturereignissen und irrationalen Elementen wie Gerüchten. Nicht immer lässt sich zuverlässig voraussehen, wie sich bestimmte Märkte entwickeln werden, doch wer über den Tellerrand hinausschaut und beim Tagesgeschehen weltweit auf dem Laufenden bleibt, hat bessere Aussichten, die Bestandteile seines Portfolios in die Entwicklung an den Börsen einzuordnen und Trends erfolgreich vorwegzunehmen.
Internationale Verflechtungen
Multinationals wie Toyota unterliegen Einflüssen, die wesentlich weiter gefasst sind als der nationale Kontext. Da die Automobilindustrie mit einem international vernetzten System von Zulieferern arbeitet, gilt hier ganz besonders, dass kein Unternehmen für sich allein betrachte werden kann. Politische Strömungen wie der Handelskrieg zwischen den Vereinigten Staaten und der Volksrepublik China senden Schockwellen aus, die um die Welt gehen und sich auf die Kurse von Unternehmensaktien in anderen Ländern auswirken. Auch die Autobauer werden von derartigen Entwicklungen beeinflusst. Hinzu kommen Änderungen bei den Anforderungen an Mobilität, der Wunsch nach mehr Klimaschutz und die Herausforderungen der digitalen Transformation in Produktion, Logistik und Kommunikation.
Aktionäre müssen also eine Vielzahl von Faktoren zumindest aus dem Augenwinkel beobachten, denn mit ihren Anteilen sind sie Miteigentümer der Unternehmen, deren Aktien sie halten. Macht ein Konzern Gewinne, ist dies für die Aktionäre erfreulich. Im Verlustfall büßt allerdings auch das eigene Portfolio an Wert ein. Grundsätzlich ist es daher ratsam, nicht nur in ein Unternehmen, eine Branche oder Aktien eines Landes zu investieren, sondern die Anlage so breit es geht zu streuen. Bricht eine Industrie ein, wird davon nicht das gesamte Portfolio in Mitleidenschaft gezogen und Verluste bleiben lokal begrenzt.
Kennzahlen: Objektive Helfer bei der Bewertung von Aktien
Eine große Hilfe bei der möglichst objektiven Einschätzung von Aktien sind betriebswirtschaftliche Kennzahlen. Denn sie stützen sich auf messbare Resultate und sind damit weitgehend zuverlässig. Als zuverlässige KPIs gelten vor allem der KBV und der KGV von Aktien.
Beim KBV handelt es sich um das sogenannte Kurs-Buchwert-Verhältnis, berechnet indem der Kurs des Wertpapiers durch dessen Buchwert geteilt wird. Liegt das Ergebnis unter 1, ist die Aktie als noch unterbewertet einzustufen – und dies wiederum gilt meist als Kaufempfehlung. Der KGV ist Kennzahl aus dem Verhältnis von Kurs und Gewinn, bei dem der Kurs durch den erwarteten Jahresgewinn für das laufende Geschäftsjahr dividiert wird. Damit erhält diese Kennzahl ein leicht spekulatives Gewicht, aber man kann den KGV der vorausgehenden Jahre hinzuziehen, um die Bewertung zu untermauern.
Ebenso hilfreich bei der Bewertung der Aktienperformance sind die Dividenden, denn wenn die Ausschüttungen regelmäßig stattfinden und sich positiv entwickeln, lässt sich von einer soliden Unternehmensstrategie ausgehen. Zu hohe Dividenden sind allerdings nicht unbedingt ein gutes Zeichen – sie können darauf hin weisen, dass der Konzern seine Aktionäre zufriedenstellen will und dafür auch in Kauf nimmt, zu wenig zu investieren.
Risiken bei der Aktien-Anlage
Die Investition in Unternehmen von Weltrang wie Toyota kann noch immer Früchte tragen. Allerdings ist kein Konzern geschützt vor Einbrüchen, und Aktionäre tragen dieses Risiko mit. Auch die Streuung des Portfolios kann natürlich nur dazu beitragen, die Schäden zu begrenzen. Hinzu kommt, dass das in Aktien angelegte Kapital langfristig festliegt und nicht anderweitig genutzt werden kann.
Wer diese Nebeneffekte nicht in Kauf nehmen möchte, kann jedoch auf Alternativen zu Aktien zurückgreifen. Neben börsengehandelten Wertpapieren wie Aktien gibt es nämlich auch die außerbörslich gehandelten, abgeleiteten Finanzprodukte, sogenannte Derivate. Sie vollziehen den Kurs eines Basiswertes ab, ohne dass der Halter des Derivats diesen kaufen muss. So können Trader an der Kursentwicklung von Aktien, Anleihen, Indizes, Fonds oder Rohstoffe teilhaben und unter Umständen gute Renditen mitnehmen. Der Handel findet über speziell dafür lizenzierte Broker außerbörslich statt.
CFDs auf Toyota-Aktien und andere Werte handeln
Sogenannte Differenzkontrakte gehören zu den bekanntesten und beliebtesten Derivaten. Da sie börsentäglich innerhalb kurzer Zeiträume gehandelt werden, liegt das benötigte Kapital nicht lange fest. Statt dessen haben Trader die Möglichkeit, mit einem „contract for difference“ von der Kursentwicklung eines Basiswertes über kürzere Zeiträume zu profitieren. Geschaffen wurden die Finanzinstrumente ursprünglich in Großbritannien, mit dem Ziel, die Stempelsteuer zu vermeiden, die dort auf Aktienkäufe erhoben wird. Seitdem hat das Angebot an Underlyings sich erweitert – heutzutage können CFDs auf Basiswerte über alle Assetklassen hinweg gehandelt werden.
Mit dem Kauf eines derartigen CFD wird, wie bereits erwähnt, nicht der Basiswert, beispielsweise die Toyota Aktie, erworben. Der Gewinn wird erzielt aus dem Kursverlauf zwischen Kauf und Verkauf des Differenzkontrakts. Dabei besteht die Möglichkeit, nicht nur auf steigende Kurse zu spekulieren. Auch mit negativen Kursverläufen können Trader noch Gewinne machen, wenn sie mit dem CFD „short gehen“. Überdies wird nicht viel Startkapital benötigt für den Einstieg in den CFD-Handel, denn dank der Hebel wird nur ein Bruchteil des umgesetzte Kapitals tatsächlich hinterlegt. Was über die sogenannte Margin hinausgeht, leiht der Broker. Zwar sind die Hebel inzwischen zum Schutz privater Trader begrenzt, betragen aber noch immer das Fünffache bei Aktien-CFDs, bei Forex Majors sogar das Dreißigfache. Da der Hebel jedoch auch bei verlustreichen Trades angewendet wird, gelten CFDs als Risikoprodukte – der Einstieg in den Handel sollte sorgfältig vorbereitet werden.
Hedging mit CFDs: So lässt sich ein Aktienportfolio absichern
Aktien-CFDs haben Einsatzmöglichkeiten noch über das Daytrading hinaus. Denn auch für Aktionäre lohnen sich die flexiblen Differenzkontrakte. Wer eine bestimmte Aktie hält, kann sich mit einem Short-CFD auf fallende Kurse derselben Aktie absichern. Derartige Strategien werden als Hedging bezeichnet, ein englischer Begriff, der sich als „schützen“ oder „umhegen“ von Anlagen übersetzen lässt, mit den eher negativ besetzten Hedgefonds jedoch nichts zu tun hat. Macht die Aktie Verlust, lässt sich mit dem CFD Gewinn erzielen – und so ein Teil der Verluste abfangen. Es gibt nicht wenige Aktionäre, die von diesem Mechanismus Gebrauch machen, um negative Trends zumindest teilweise abzufangen.
CFDs sind in der Tat recht einfach konstruierte Produkte. Dennoch sollten vor allem Anfänger vor dem Echtgeldhandel Schulungsmaterialien nutzen, um sich angemessen vorzubereiten. Online-Broker, die den Zugang zum Handel ermöglichen, weisen auf die Risiken ausdrücklich hin, geben ihren Kunden aber meist auch zahlreiche Möglichkeiten an die Hand, den Umgang mit Differenzkontrakten zu lernen. Bücher, Kurse und Webinare gehören ebenso dazu wie kostenlose Demokonten zum risikolosen Üben.
CFD-Trading lernen mit einem Demokonto
Der Handel mit CFDs mag zunächst einfach erscheinen, sollte aber nicht unvorbereitet gestartet werden. Denn immerhin handelt es sich um spekulative außerbörsliche Geschäfte. Anders als bei einem Festgeldkonto oder Bausparvertrag gibt es keine umfassende Sicherung, wie sie Banken für die Anlage ihrer Kunden gewähren. Der CFD-Broker schützt zwar das Handelskapital seiner Trader, nimmt ihnen dabei aber nicht die Verantwortung für Fehlentscheidungen ab. Und wenn eine Position Verlust macht, kommt der Hebel ebenso zur Anwendung wie bei erfolgreich abgeschlossenen Trades. Wer kein ausreichendes Risikomanagement mitbringt oder sich in der Chartanalyse nicht auskennt, kann schlagartig das gesamte Kapital auf dem Handelskonto verlieren. Broker raten daher zu einer vorausgehenden Beschäftigung mit den Mechanismen und Tools, die beim Trading benötigt werden.
In vielen Fällen können Einsteiger dazu auf sehr umfassende und inhaltlich ausgezeichnete Bildungsangebote zurückgreifen. Dazu gehören Blogs und Marktnachrichten ebenso wie komplette Online-Kurse, Webinare, bei denen man live seine Fragen stellen kann, eBooks und Enzyklopädien, aber auch Experten-Analysen und Echtzeitkurse. Auch die Handhabung der Handelsplattform wird meist in Schulungsvideos eingehend erläutert – all das in der Regel kostenlos.
Die neu erworbenen Kenntnisse können Nutzer dann im Rahmen eines kostenlosen Demokontos anwenden. Die Demo ist eine echte Handelsumgebung, kapitalisiert mit virtuellem Geld. Man handelt also ohne Risiko für die eigenen Finanzen und lernt auf diese Weise viel über die praktische Seite des Tradings, aber auch über die eigene Risikoneigung und Schwächen. Auch den Broker kann man schon mit der Demo testen, etwa im Kontakt mit dem Kundensupport. Und auch später leistet das Übungskonto noch gute Dienste – wenn nämlich neue Strategien zunächst getestet werden sollen, bevor echtes Geld für ihre Umsetzung eingesetzt wird.
Fazit: Toyota Aktie kaufen oder Aktien-CFDs handeln
Trotz gelegentlicher Krisen und der Pannenserie von 2009 – 2010 ist der japanische Autobauer Toyota nach wie vor gut positioniert. Das Traditionsunternehmen kann aus Jahrzehnten von Know-How schöpfen, hat von Anfang an erfolgreich die Mitarbeiter in Innovation und Wertschöpfung einbezogen und konnte sich vor allem bei den Hybridfahrzeugen beizeiten im Markt positionieren. Zwar wird auch Toyota sich den weltweiten Herausforderungen an die Autoindustrie stellen müssen, insgesamt ist der japanische Konzern jedoch nach Marktkapitalisierung noch immer führend und auf Dekadensicht dank positiver Aktienentwicklung für Anleger nach wie vor interessant. Handelbar sind Aktien wie die von Toyota auch über ein Depotkonto bei deutschen Finanzdienstleistern. Wer nicht in Einzelaktien investiert, kann alternativ auch den Nikkei in Betracht ziehen.
Nicht jeder Anleger ist jedoch gewillt, sich langfristig mit einem Aktienportfolio zu binden. Eine Möglichkeit, kurzfristig von der Kursentwicklung attraktiver Aktien zu profitieren, bietet sich mit CFDs. Differenzkontrakte erlauben die Spekulation auf steigende, aber auch auf fallende Kurse, ohne dass der jeweilige Basiswert erworben wird. Dank des Hebels lässt sich das eingesetzte Kapital vervielfachen, bei Aktien-CFDs beträgt der Hebel immerhin 1:5. Auch für Hedging-Strategien können Aktien-CFDs eingesetzt werden. Da Differenzkontrakte wegen des Hebels als risikoreich gelten, ist ein gut vorbereiteter Einstieg in den Handel ratsam. Dies wird wesentlich erleichtert durch Schulungsmaterialien, wie sie nicht wenige Broker kostenfrei und in hoher Qualität anbieten. Auch die Nutzung eines Demokontos ist eine wertvolle Hilfe, die Anfängern den Zugang zum CFD-Trading erleichtert und die Risiken beim späteren Echtgeldhandel eingrenzen hilft.
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