Trading in Teilzeit – Profitable Strategie für Teilzeit-Trader

Zuletzt aktualisiert & geprüft: 25.07.2019


Der Markteintritt mit einem duplizierbaren Setup sowie genau festgelegten Regeln bietet einige Vorteile. So wissen Sie bereits im Vorfeld, welchen Betrag sie riskieren und wann eine Position im Verlustfall geschlossen wird. Die nachfolgend beschriebene Strategie richtet sich besonders an Teilzeit-Trader, die neben ihrem Vollzeitjob handeln. Das System kann auf Basis des Tagesschlusskurses umgesetzt werden.

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Die wichtigsten Fakten zur Strategie für Teilzeit-Trader:

  • Name der Strategie: Korrekturhandel
  • Strategietyp: Trendfolgendes mittelfristiges Swing-Trading
  • Zeithorizont: Tageschart
  • Einstieg Long: Order wird knapp über der letzten bärischen Kerze platziert. Bei Kursabfall immer über der aktuell letzten bärischen Kerze bis maximal zum letzten relativen Tief.
  • Einstieg Short: Order wird knapp unter der letzten bärischen Kerze platziert. Bei Kursabfall immer unter der aktuell letzten bärischen Kerze bis maximal zum letzten relativen Hoch.
  • Stopp-Loss: Der Anfangsstopp wird knapp unterhalb des letzten relativen Tiefs gesetzt. Bei einem Aufwärtstrend knapp oberhalb des letzten Hochs.
  • Trailing-Stopp: Bei Long Position unter das letzte relative Tief nachziehen. Bei Short Position Stopp über das letzte relative Hoch nachziehen.
  • Ausstieg: Durch den Markt oder mittles nachgezogenem Stopp
  • Risiko-Management: 1 Prozent des Depot-Guthabens

Teilzeit-Trader - Header

Vorteile für Teilzeit-Trader

Wer seine Handelsregeln eindeutig definiert, erhält eine planvolle Strategie. Die Regeln werden bereits im Vorfeld aufgestellt und im täglichen Trading abgearbeitet. Dadurch wird der Trader automatisch zur Disziplin angehalten. Planloses Zocken wird vermieden und das Risiko-Management eingehalten. Bei der nachfolgend vorgestellten Strategie wird ein solches Regelwerk auf EoD-Basis erstellt, welches besonders auf Teilzeit-Trader ausgerichtet ist.
Auf Basis einer technischen Analyse werden vielversprechende Werte ermittelt, welche sich anschließend mit der Strategie handeln lassen. Die Basis wird durch die Trenddefinition aus der technischen Analyse gebildet: „Die Märkte verlaufen in Trends“ und „Ein Trend ist so lange intakt, bis dieser gebrochen ist“. Dies ergibt im Vergleich zu einer willkürlichen Preiseröffnung einige Vorteile.

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Das Setup in der Theorie

Um Ihnen den Ansatz dieser Strategie zu verdeutlichen wollen wir zunächst einen Blick auf das theoretische Setup werfen. Der Einfachheit halber konzentrieren wir uns dabei auf den Long-Ansatz. Selbstverständlich können Teilzeit-Trader die Strategie umgekehrt auch für Short-Positionen anwenden. Im Ratgeber wird später noch ein Praxisbeispiel zur Short-Position gezeigt.
Trading mit Trendlinien - Setup Theorie
Anhand der Grafik sind die beiden Voraussetzungen der Strategie für Teilzeit-Trader zu erkennen. Zunächst ist ein aufwärts gerichteter 200er gleitender Durchschnitt (blaue Linie) erforderlich. Über diesem müssen Kurse verlaufen. Dazu wird noch ein Aufwärtstrend mit steigenden Hochs (RH1 und RH2) sowie steigenden Tiefs (RT1 und RT2) benötigt.
Sobald diese Voraussetzungen erfüllt sind warten wir auf eine Korrektur, welche mindestens 50 Prozent der Strecke von RT2 zu RH2 ausmacht. Anschließend die Einstiegs-Order knapp über der letzten negativen Kerze platziert. Im Beispiel die zweite rote Kerze im rechten Ausschnitt.
Die Einstiegs-Order bleibt solange im Markt, bis keine rote Kerze tiefer schließt. Sobald dies der Fall ist, wird die Order rausgenommen und über die neu ausgebildete rote Kerze gelegt. Der Vorgang wird solange wiederholt, bis die Kerze den letzten RT2 erreicht. Sobald dieser Punkt unterschritten wird, ist der Aufwärtstrend gebrochen. Die Strategie hat sich dann erledigt und die Order kann aus dem Markt genommen werden.
Sollte die Marktentwicklung keine neuen roten Kerzen ausbilden, verbleibt die Order an erster Stelle, bis sie ausgeführt wird. Solange die Order im Markt liegt sollten Trader mindestens einmal täglich die aktuelle Lage überprüfen. Hierfür lässt sich auch eine Alarmfunktion nutzen. Wir die Order ausgeführt, ohne zuvor den RT2 zu durchbrechen, wird der Stopp knapp unter dem letzten RT2 gesetzt. Dies entspricht dem letzten gültigen Tief im Aufwärtstrend. Entwickelt sich der Kurs in die gewünschte Richtung, den Stopp auf das jeweils nächste gültige Tief nachziehen (Im Beispiel RT3). Ein neues Hoch gibt es nur dann, wenn der aktuelle Kurs für mindestens zwei Tage über dem RH2 schließt. Ein einfaches, einmaliges „Testen“ reicht nicht aus, dass ein signifikanter Durchbruch über dem letzten relativen Hoch vorliegt. Als Hilfestellung kann die Historie des vorigen Charts mit den einzelnen Aufwärtsschüben genutzt werden. Schauen Sie sich diese genau an und schätzen Sie die Bewegungen des Werts in der jüngeren Vergangenheit genau ab.

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Praxisbeispiel für einen Long Trade

rading mit Trendlinien - Beispiel 1

Quelle: TaiPan


Im oberen Beispiel die Aktie von Bayer in einem Tageschart dargestellt. Dabei entspricht eine Kerze einem Tag. Zu sehen ist ein Aufwärtstrend, welcher ab dem zweiten RH2 gültig ist. Dazu gibt es einen steigenden gleitenden Durchschnitt (GD200), über dem der Kurs notiert. Mitte Dezember kam es zu einer 50-prozentigen Korrektur, anschließend wurde die Order knapp über der letzten negativen Kerze platziert (zweites graues Rechteck). Die Order wurde mit einem geringen Aufwärts Gap ausgelöst.
Der Anfangsstopp liegt unter dem letzten gültigen Tief (RT2) und verbleibt dort, bis ein neues Hoch ausgebildet wird. Mit dem neuen Punkt RH3 wird der Stopp auf das nächste Tief gezogen. Ein festes Gewinnziel gibt es bei der Strategie für Teilzeit-Trader nicht. Hier entscheidet der Markt, wann der Trade zu Ende ist. Sobald der Aufwärtstrend gebrochen wird, löst der Stopp aus und beendet die Order. In unserem Beispiel wäre dies bei Erreichen des Punkts RT4 der Fall.
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Praxisbeispiel für einen Short Trade

Trading mit Trendlinien - Beispiel 2

Quelle: TaiPan


In diesem Beispiel wollen wir uns einen Short Trader genauer ansehen. Der Ablauf erfolgt dabei nach denselben Regeln wie beim Long Trade, eben nur in umgekehrter Reihenfolge. Es muss somit ein Abwärtstrend vorliegen und die Kurse unter dem GD200 verlaufen. Dazu kommt noch eine mindestens 50-prozentige Korrektur.
Die Grafik zeigt einen Short Trade auf die US-Aktie Consol Energy aus dem S&P 500. Der Abwärtstrend reicht von RH1 bis RH2, die Kursentwicklung verläuft unter dem GD200. Die Korrektur am 15. April 2015 von 50 Prozent des vorherigen Abwärtsschwungs. Folglich wird die Einstiegs-Order unter dem Tief der Tageskerze von 15. April gelegt. Am Folgetag legt der Kurs nochmals zu, sodass die Order nun unter das Tagestief gelegt werden muss. Ausgeführt wird die Order dann am 20. April, da der Kurs am Tag zuvor nicht höher oder tiefer schloss als am 16. April. Die Verwaltung der Stopps erfolgt ebenso wie beim Long Trade. Das bedeutet, bei Ausbildung eines neuen relativen Tiefs wird der Stopp immer knapp über das letzte relevante Hoch gelegt.

Nähere Infos zum gleitenden Durchschnitt

Um einen Durchschnitt zu berechnen wird in der Regel das sogenannte arithmetisches Mittel genutzt. Die Berechnung ist eine recht simple Sache: Die Summe der Kurse bzw. Indikatorwerte des zu berechnenden Zeitraums wird durch die Zahl der Handelstage dividiert. Bei der technischen Analyse wird der fortlaufend berechnete Wert als gleitender Durchschnitt bezeichnet.  Die Einfachheit der Berechnung hat dabei nichts mit der Qualität und dem Nutzen des Ergebnisses zu tun. Er wird genauso häufig genutzt wie komplizierter zu berechnete GDs.
Hierzu gehören unter anderem exponentiell gewichtete GDs. Der EMA wird fortlaufend berechnet, indem zum Wert des gestrigen Durchschnitts ein gewichteter Anteil des heutigen Schlusskurses addiert wird. Dadurch werden alle Daten im aktuellen Durchschnittswert berücksichtigt. Aufgrund der exponentiellen Entwicklung hinzukommender Daten, nimmt die Bedeutung älterer Daten mit jedem Tag ab. Der EMA liegt dichter an den Kursen als der GD. Gleitende Durchschnitte werden in der Regel als Teil von Handelssystemen sowie als Signallinie in Indikatoren und zur Trendbestimmung in Aktien-, Future- und Indexcharts genutzt.

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Fazit zur Strategie für Teilzeit-Trader

Diese Strategie ist speziell auf die Bedürfnisse von Teilzeit-Tradern zugeschnitten. Trader müssen lediglich einmal pro Tag die Order prüfen und ggf. anpassen. Der zeitliche Aufwand ist sehr gering, da Trader nur dann aktiv werden müssen, wenn ein Nachziehen des Stopps erforderlich ist. Durch die Verknüpfung mit weiteren Komponenten der technischen Analyse Candlestick, Patterns, Einbeziehung kleinerer Trendgrößen, Volumenbetrachtung und dergleichen, lässt sich die Strategie noch weiter modifizieren. Beim Ausstieg kann als Alternative zum Ausstieg durch den Markt auch ein vorzeitiger Exit per Trailing Stop eingesetzt werden. Auf diese Weise lassen sich Gegensignale oder das Unterschreiten des GD(200) in die Strategie miteinbeziehen.
Natürlich gibt auch die Strategie für Teilzeit-Trader keine Garantie auf einen Gewinn. Durch eine konsequente Anwendung der Regeln lassen sich Verluste jedoch mit höheren Gewinnen kompensieren. Da bei dieser Strategie trendfolgend gehandelt wird bleiben Gewinn-Trades solange offen, bis der Markt sie beendet. Zum Schluss bleibt noch festzuhalten, dass Teilzeit-Trader auch mit der besten Strategie nicht über Nacht reich werden können. Wie immer gilt eine konsequente Berücksichtigung des Money-Managements.

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