Währungshandel mit Futures – So können Sie sich gegen Wechselkursrisiken absichern!

Zuletzt aktualisiert & geprüft: 07.02.2024


Der Forex Markt ist mit einem täglichen Handelsvolumen von mehr als vier Billionen Dollar der größte Finanzmarkt der Welt. Zu den wichtigsten Instrumenten für den Währungshandel zählen Spot-Handel, Forwards, Optionen, Swaps und Futures. In diesem Ratgeber zeigen wir, wie der Währungshandel mit Futures funktioniert. So traden Sie künftig wie echte Profis und erhöhen Ihre Chancen deutlich.
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Wie funktioniert der Währungshandel mit Futures?

Futures sind im Gegensatz zu Optionen unbedingte Termingeschäfte, die an einer Börse gehandelt werden. Termingeschäfte sind standardisierte Vereinbarungen, ein Wirtschafts- oder ein Finanzgut zu einem bestimmten Zeitpunkt zu einem festgelegten Preis zu kaufen beziehungsweise zu verkaufen. Unbedingte Termingeschäfte müssen sowohl seitens des Käufers als auch des Verkäufers auf jeden Fall, also unbedingt, erfüllt werden.
Bei den Wirtschaftsgütern handelt es sich unter anderem um Gold, Silber, Aluminium, Kupfer, Wolle oder Zucker. Zu den Finanzgütern zählen zum Beispiel Aktienindizes, Schatzanleihen und Währungen. Unter Währungs-Futures sind folglich standardisierte Kontrakte zum Tausch einer Währung gegen eine andere Währung zu einem festgelegten Termin in der Zukunft zu verstehen.

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Die wichtigsten Währungspaare

Einige bedeutende Börsen, an denen für die wichtigsten Währungspaare Währungs-Futures gehandelt werden, sind: der International Monetary Market (IMM) an der CME, die Euronext.Liffe, die Singapore International Monetary Exchange (SIMEX) und die Sydney International Monetary Exchange (SFE). Die CME ist mit einem Marktanteil von circa 90 Prozent und einem täglichen Kontraktvolumen von mehr als 100 Milliarden Dollar der zentrale Marktplatz für den Handel mit Währungs-Futures. An der CME können derzeit 49 Futures-Kontrakte auf 20 Währungen geschlossen werden. Die Kontrakte beinhalten die Währungen der G10-Staaten (AUD, CAD, CHF, EUR, GBP, JPY, NOK, NZD, SEK, USD) sowie Währungen von Emerging Market-Staaten wie etwa Mexikanische Peso (MXN) und Chinesische Renminbi (RMB).
An der CME gilt bezüglich der Standardisierung von EUR/USD-Futures (Symbol: 6E), dass die Kontraktgrößen jeweils 125 000 Euro betragen und die Kontrakte in der Regel am dritten Mittwoch im März, Juni, September oder Dezember verfallen. Ebenfalls standardisiert ist die minimale Preisbewegung, die sogenannten „Ticks“: Ein Tick entspricht hier einer Preisbewegung von 0,0001. Für den EUR/USD-Future beträgt ein Tick 12,50 US-Dollar.
Eine Preisbewegung des EUR/USD-Wechselkurses von 1,3050 auf 1,3051 US-Dollar führt demnach zu einem Gewinn beziehungsweise Verlust von 12,50 US-Dollar pro Kontrakt. Anleger, für die diese Kontraktgröße zu groß ist, können den EUR/USD-mini-Future (Symbol: E7) an der CME handeln. Die Kontraktgröße beträgt hier 62 500 Euro und der Tick-Wert 6,25 US-Dollar. Um einen Futures-Kontrakt an einer Terminbörse zu erwerben, muss eine Sicherheitsleistung (Margin) hinterlegt werden. Durch das Margin-System soll gewährleistet werden, dass beide Vertragsparteien nicht von ihren Verpflichtungen abweichen.

Warum sich der Währungshandel mit Futures lohnt

Kurz nach dem Scheitern des Bretton-Wooods-Systems fester Wechselkurse wurden die ersten Futures auf Währungen 1972 am International Monetary Market (IMM) der CME eingeführt. Dies hatte den Hintergrund, dass die Marktteilnehmer nach wirkungsvollen Finanzinstrumenten für ein effektives Risiko-Management suchten, da sich das Währungsrisiko wegen der gestiegenen Volatilität aufgrund des flexiblen Wechselkurssystems erhöhte. So wurde es für international agierende Unternehmen sofort möglich, sich an der Börse gegen Wechselkursänderungen mithilfe von Währungs-Futures abzusichern beziehungsweise zu hedgen.

Mit Währungs-Futures gegen Wechselkursrisiken absichern

Ein Beispiel zeigt, wie sich Unternehmen gegen künftige Wechselkursveränderungen absichern könnten: Ein US-amerikanisches Exportunternehmen erhält zum Beispiel am 18. März 2013 einen Auftrag von einem europäischen Unternehmen und rechnet für den Verkauf seines Produkts mit einer Zahlung von einer Million Euro am 19. Juni 2013. Der EUR/USD-Kassakurs steht am 18. März 2013 bei 1,2940 US-Dollar und das US-Unternehmen möchte sich gegen eine Abwertung des Euro gegenüber dem US-Dollar absichern.
Der Finanzmanager des US-Unternehmens entscheidet sich für Währungs-Futures. Die Kontraktgröße des Futures mit der Laufzeit 19. Juni 2013 beträgt 125 000 Euro. Deshalb benötigt das Unternehmen für die Absicherung acht Kontrakte (8 Kontrakte x 125 000 Euro Kontraktgröße = 1 000 000 Euro). Der EUR/USD-Future notiert bei 1,2950 US-Dollar.
Um sich gegen eine Abwertung des Euro gegenüber dem US-Dollar abzusichern, verkauft der Finanzmanger des US-Unternehmens also acht Kontrakte am 18. März 2013 zu einem Kurs von 1,2950 und geht damit eine Short-Position ein. Diese Form der Absicherung wird Short Hedge genannt. Angenommen, am 19. Juni 2013 steht der Wechselkurs bei 1,2500 US-Dollar. Das Unternehmen erhält am 19. Juni 2013 umgerechnet 1 250 000 US-Dollar von dem europäischen Unternehmen. Aufgrund des abgeschlossenen Futures-Kontrakts 2 (Kontrakte) x 125 000 Euro (Kontraktgröße). Die Transaktionen des Spekulanten sind in der folgenden Tabelle zusammengefasst.
Währungshandel mit Futures - Tabelle 1

Währungshandel mit Futures als Spekulation

Futures müssen jedoch nicht ausschließlich für die Absicherung unerwünschter Kursschwankungen genutzt werden. Spekulanten können mit ihnen auch eine bestimmte Marktposition einnehmen und auf steigende oder fallende Kurse spekulieren. Angenommen, ein Spekulant geht davon aus, dass der Euro gegenüber dem US-Dollar aufwertet. Er kauft also zwei Kontrakte des EUR/USD Futures an der Terminbörse CME zum Preis von 1,2930 US-Dollar. Einige Stunden später notiert der Future bei 1,2980 und der Spekulant entscheidet sich, zu diesem Kurs zu verkaufen. Er erzielt einen Gewinn von 1250 US-Dollar: (1,2980 – 1,2930) x 2 (Kontrakte) x 125 000 Euro (Kontraktgröße). Die Transaktionen des Spekulanten sind in der obigen Tabelle zusammengefasst.

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Wie hängen Futures Kurs und Kassa Kurs zusammen?

Viele Anleger sind oft verunsichert, wenn sie den Kurs des Futures mit dem des Kassamarktes vergleichen. Wie im Beispiel betrug der Kassakurs für den EUR/USD-Wechselkurs 1,2940 US-Dollar, während der Futures-Kontrakt bei 1,2950 US-Dollar notierte. Diese Differenz zum Kassamarkt liegt darin begründet, dass die Zinsdifferenz der beiden Währungsräume in die Berechnung des Future-Preises mit einfließt. In unteren Bild können Sie die Annäherung von Futures-Kurs und Kassakurs nachvollziehen:

Währungshandel mit Futures - Bild 1

Quelle: LYNX Broker

Bis zum Erreichen des Liefermonats nähert sich der Futures-Kurs dem Kassakurs an, bis dieser dem Kassakurs bei Erreichen des Lieferzeitraums entspricht oder sehr nah bei ihm liegt.

Fazit zum Währungshandel mit Futures

Im Unterschied zum Kassahandel werden Futures-Kontrakte nicht außerbörslich (over the counter, OTC), sondern an Terminbörsen wie an der CME gehandelt. Das tägliche Handelsvolumen von Währungs-Futures an der CME beträgt durchschnittlich mehr als 100 Milliarden Dollar, was im Vergleich zum Kassahandel mit etwa 1,5 Billionen Dollar deutlich geringer ist.
Im Gegensatz zum Kassahandel haben sowohl private als auch institutionelle Investoren den gleichen Zugang zum selben Preis. Der direkte Kassahandel am Interbankenmarkt bleibt aber den institutionellen Teilnehmern vorbehalten. Der Handel mit Futures ist daher transparenter, zumal die Kontrakte durch die Börse standardisiert sind. Einen Nachteil bietet die geringe Anzahl an liquiden Kontrakten auf exotische Währungspaare. Außerdem kann die Kontraktgröße für einige Privatinvestoren zu groß sein. Alles im allem sind Währungs-Futures ein geeignetes Instrument für das Absichern von unerwünschten Wechselkursveränderungen und das Eingehen von spekulativen Positionen.

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