Währungsschwankungen – Warum Kursschwankungen bei Anlegern nicht so beliebt sind!

Zuletzt aktualisiert & geprüft: 31.10.2019


Währungsschwankungen sorgen bei der Geldanlage für ein zusätzliches Risiko und erfreuen sich bei Privatanlegern deshalb keiner großen Beliebtheit. Da sich die Entwicklung einer Währung nur unzureichend vorhersagen lässt, ist diese Anlagevariante sehr spekulativ. Die Kursschwankungen sind von zahlreichen Faktoren abhängig, die sich nicht immer rational erklären lassen. Mit dem notwendigen Wissen können jedoch auch Privatanleger von Währungsschwankungen profitieren. Der Ratgeber zeigt, wie diese profitabel für die Geldanlage genutzt werden können.

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Wie kommt es zu Währungsschwankungen?

Währungskurse hängen von verschiedenen Faktoren ab, sodass sich daraus nicht immer der tatsächliche Wert einer Währung ableiten lässt. Der Devisenmarkt ist zwar der größte Finanzmarkt überhaupt, dennoch geben die Kurse auch hier oftmals nicht den genauen Wert wider. Dazu kommt, dass der Wert immer auch von anderen Währungen abhängt, woraus sich eine automatische Volatilität ergibt.
Bei einer genaueren Betrachtung zeigt sich, dass ein großes Handelsvolumen zumindest teilweise vor Schwankungen beim Währungskurs schützt. So weisen die Majors Währungspaare, welche sehr oft gehandelt handelt werden eine unterdurchschnittliche Volatilität auf. Dagegen sind die sogenannten „Exoten“ deutlich volatiler.

Wie können Anleger sich gegen Währungsschwankungen absichern?

Mittlerweile werden verschiedene Finanzderivate angeboten, die sich zur Absicherung gegen Wechselkursverluste einsetzen lassen. Dies ist oftmals bereits für wenige Euros pro Position möglich. Eine gute und kostengünstige Möglichkeit ist beispielsweise das Hedging über Optionen und Swaps.
Die komplette Absicherung gegen Währungsschwankungen ist für Privatanleger in der Regel nicht notwendig. Zum einen wäre dies sehr teuer und zum anderen können sie dann nicht mehr von Kursgewinnen profitieren.
Wer seine Anlage langfristig plant, kann durch mehrere Fremdwährungen eine effektive Risikostreuung erreichen. Auf diese Weise lassen sich die Risiken zumindest teilweise absichern.

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Die Volatilität richtig ausnutzen

In der Praxis gibt es eine nahezu unbegrenzte Vielfalt von Möglichkeiten, wie sich die Volatilität von Währungskursen nutzen lässt. Grundsätzlich besteht bei allen Geldanlagen, die sich nicht auf den inländischen Markt beziehen ein Wechselkursrisiko.
Der Wert des Euro ist in den letzten Jahren recht deutlich nach unten gegangen. Als Folge konnten inländische Unternehmen trotz deutlicher Kurssteigerungen die Wechselkursverluste nicht ausgleichen. Anleger, die mit einer Fremdwährung in europäische Aktien investiert haben, konnten trotz erfreulicher Börsenkurse kaum einen Gewinn erzielen.
Im Gegenzug wirkte sich die Abwertung des Euros gegenüber den meisten Währungen für deutsche Anleger positiv aus. Deutsche Unternehmen konnten aufgrund des niedrigen Euros ihre Exporte deutlich steigern. Wer vor der Euroschwäche in Fremdwährungen oder ausländische Unternehmen investiert hatte, konnte seine Rendite deutlich erhöhen.
Währungsschwankungen für die Geldanlage nutzen
Somit lassen sich Währungsschwankungen auf vielfältige Weise für die eigene Geldanlage nutzen. Zu beachten ist jedoch, dass diese zumeist mittel- oder langfristig ausgelegt sind. Anleger, die nicht auf konsequente Änderung setzen, sondern ausschließlich auf Kursschwankungen setzen sollte besser eine kurzfristige Anlage nutzen. Vor allem das Daytrading ist hierfür sehr gut geeignet.

Für Privatanleger können sich jedoch einige Probleme ergeben:

  • Hebelwirkungen machen die meisten Produkten zu einer riskanten Anlage.
  • Mitunter besteht sogar eine Nachschusspflicht.
  • Um eine Unterkapitalisierung zu vermeiden ist ein hoher Kapitaleinsatz erforderlich.
  • Einsteiger müssen zunächst eine geeignet Strategie finden.
  • Hoher Zeitaufwand beim Trading.
  • Emotionen müssen komplett außen vor bleiben.

Für den klassischen Privatanleger stellt die Volatilität deswegen weiterhin ein Problem dar. Spekulativ orientierte Investoren, die das Risiko nicht scheuen, können das Risiko von Währungsschwankungen dagegen auf verschiedene Weise für sich nutzen.

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Forex Trading

Mit dem Forex Handel lässt sich zweifelsohne am einfachsten von Währungsschwankungen profitieren. Schließlich ist dies das einzige Ziel beim Trading. Über einen langen Zeitraum konnten ausschließlich institutionelle Anleger gewinnbringend mit Währungen handeln. Dies hat sich erfreulicherweise geändert. Es gibt mittlerweile zahlreiche Online Broker, bei denen Privatanleger schon mit geringem Einsatz Währungen handeln können.
Profite ergeben sich bereits dann, wenn sich eine Währung nur um wenige Pips in die gewünschte Richtung entwickelt. Dies liegt an der Hebelwirkung, welche das Handelsvolumen deutlich erhöht. Welcher Hebel für das Trading eingesetzt werden kann hängt immer vom jeweiligen Forex Broker ab. Zu beachten ist, dass mit dem Hebel immer auch das Risiko steigt.

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Vorteile beim Forex Handel:

  • Hohe Liquidität
  • Rund um die Uhr handeln
  • Hohe Volatilität
  • Schon mit geringen Kapitaleinsatz möglich
  • Flexibilität
  • Gut geeignet für News-Trading

Scalping

Mit Scalping lassen sich Währungsschwankungen besonders effektiv nutzen. Mit dem Forex Trading kann die zumeist eher geringe tägliche Volatilität dennoch gute Profite einbringen.
Beim Scalping werden innerhalb kurzer Zeit zahlreiche Trades mit sehr engen Stop-Loss eröffnet. In den meisten Fällen werden diese bereits nach wenigen Ticks wieder geschlossen. Damit diese Strategie funktioniert, müssen hohe Volumen auf dem Markt gehandelt werden. Obwohl mit jeder Position nur ein sehr geringer Gewinn realisiert wird, kann die Daytrading Strategie so dennoch profitabel sein.
Natürlich sollte auch beim Scalping das Risiko nicht unterschätzt werden. Für den klassischen Privatanleger ist diese Strategie deshalb eher ungeeignet. Folgende Kriterien sind Voraussetzung für einen Erfolg:

  • Ausreichend Kapital verfügbar
  • Schnelle Reaktionen
  • Immer einen kühlen Kopf bewahren
  • Guter Instinkt
  • Hang zum Risiko
  • Eiserne Disziplin
  • Faible für den Devisenhandel

Anhand dieser Fakten wird bereits deutlich, dass der durchschnittliche Privatanleger besser die Finger davon lassen sollte. Private Investoren haben häufig das Problem, dass sie unterkapitalisiert sind. Zudem sorgen Emotionen und zu lange Reaktionszeiten häufig für fehlerhafte Entscheidungen. Für einige der Anforderungen können mittlerweile auch technische Hilfsmittel eingesetzt werden. Einsteiger können jedoch oftmals nicht richtig einschätzen, welche Software sich im Einzelfall am besten eignet.
Damit Scalping eingesetzt werden kann, muss dies der Forex Broker ausdrücklich erlauben. Nicht alle Anbieter haben etwas für Scalper übrig, sodass vorab ein Blick in Geschäftsbedingungen geworfen werden sollte. Ob Scalping erlaubt ist, hängt zumeist vom eingesetzten Geschäftsmodell ab. ECN Broker, die Anfragen direkt an ein Liquiditätsnetzwerk weiterleiten, haben mit Scalping in der Regel keine Probleme. Dagegen ist diese Strategie bei Market Makern, welche die Kurse selbst stellen, in den meisten Fällen nicht erlaubt.

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Arbitrage Trading

Beim Arbitrage Trading handelt es sich um eine Unterform des Scalping. Das Ziel besteht darin, sehr geringe und äußerst kurzfristige Ineffizienzen bei der Preisbildung für einen risikolosen Gewinn zu nutzen. Solche Ineffizienzen entstehen zur gleichen Zeit an verschiedenen Märkten für die gleichen Marktobjekte.
Der Trader kauft also eine Währung und verkauft diese dann auf einem anderen Markt wieder. Auf diese Weise besteht kein bzw. nur ein sehr geringes Risiko. Gleichzeitig sorgt dieses Handeln für effiziente Märkte, auf denen solche Kursunterschiede ausgeglichen werden.
Grundsätzlich ist der Arbitrage Handel auch innerhalb eines Marktes möglich. Dies liegt daran, dass sich die Kurse nicht bei allen Währungen in derselben Zeit angleichen. So kann sich zwischen drei Währungen ein günstiges Kursverhältnis ergeben. Anleger können die Währungsgewinne somit völlig risikofrei einfahren.

Hierzu ein kleines Beispiel:

  • Der Wechselkurs von Währung A zu Währung B beträgt 1,15
  • Wechselkurs von Währung B zu Währung C beträgt 0,65
  • Der Wechselkurs von Währung C zu Währung A beträgt 1,5

Für den Umtausch von 10.000 Einheiten der Währung A in Währung B erhält der Anleger 11.500 Einheiten. Nun wird die Währung B in Währung C für 7.475 Einheiten umgetauscht. Wird diese nun wieder in Währung A umgetauscht gibt es hierfür 11.212 Einheiten. Das Ganze funktioniert nahezu ohne Risiko.
In der Praxis sehen die Relationen jedoch etwas anders aus. Da die Differenzen deutlich geringer sind, fallen auch die Gewinne kleiner aus. Oftmals liegen diese nur bei wenigen Euro. Die anfallenden Kosten können zu einem weiteren Problem werden. Das Trading lohnt sich natürlich nur dann, wenn die Gewinne über den Gebühren liegen.
Damit dies gelingt, müssen innerhalb kurzer Zeit mehrere Orders auf dem Markt platziert werden. Zudem führt der Spread des Brokers zu einer Reduzierung des Gewinns. Arbitrage Trading lohnt sich im Prinzip nur bei ECN-Brokern, da die Spreads hier besonders eng sind.
Zu beachten ist außerdem, dass diese Form des Tradings hohe Anforderungen an die Technik stellt. Voraussetzung ist eine schnelle und stabile Internetverbindung, allerdings ist kaum ein Trader in der Lage die Positionen so schnell zu sondieren und auszurechnen. Deshalb wird für das Arbitrage Trading eine Software benötigt, welche die wichtigsten Recherche- und Rechenschritte übernimmt.
Auch wenn es zunächst so scheint, hat die Arbitrage Strategie nicht nur Vorteile. So ist die Zahl der in Frage kommen Positionen pro Tag relativ gering. Dazu kommt, dass die Kurse oftmals innerhalb von Sekunden angeglichen werden. Es besteht das Risiko, nicht alle Positionen gewinnbringend zu schließen. Aufgrund des geringen Profits pro Trade ist mitunter auch ein Verlust möglich.
Währungsschwankungen für die Geldanlage nutzen - ratgeber

Fazit zu Währungsschwankungen

Privatanleger können Währungsschwankungen nur unzureichend kalkulieren. Es gibt jedoch Möglichkeiten, die Volatilität gewinnbringend zu nutzen. Möglich ist dies insbesondere beim Devisenhandel, wobei besonders das Scalping und Abitrage Trading gute Chancen bieten. Bei diesen Varianten bringen bereits geringe Währungsschwankungen einen Gewinn. Beide Strategien stellen für den Trader jedoch eine große Herausforderung dar.

Experten-Tipp:

Währungsschwankungen sollten lediglich mit Guthaben genutzt werden, das im Falle eines Verlustes keine zu große Lücke hinterlässt. Für Einsteiger sind sie weniger geeignet.

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