Wallet für alle Kryptowährungen – Worauf sollten Nutzer bei der Wahl ihrer Wallets achten, wenn sie alle Kryptowährungen speichern wollen?
Zuletzt aktualisiert & geprüft: 30.11.2020
Eine Wallet ist wesentlich für die Nutzung von Kryptowährungen. Es gibt immer interessante Coins und die Diversifizierung eines Investment auf verschiedene Kryptowährungen gilt trotz der hohen Korrelation der Kurse mit dem von Bitcoin als empfehlenswert. Wer in mehrere Coins investiert, verliert allerdings schnell die Übersicht. Deswegen suchen gerade Investoren immer häufiger nach einer Wallet für alle Kryptowährungen. Doch nicht immer ist dies sinnvoll.
Wir informieren Sie darüber, wann es für Sie sinnvoll ist, eine Wallet für viele Kryptowährungen zu nutzen oder ob mehrere Spezialisten doch die bessere Wahl für Sie sind.
- Hardware-Wallets so gut wie immer mit vielen Währungen kompatibel
- Nur wenige Multicoin-Wallets
- Spezialisten oft im Vorteil
- Anwendungsziel entscheidet
Was ist eine Wallet und wie funktioniert sie?
Eine Krypto-Wallet ist im Prinzip eine Art Bankkonto für Kryptowährungen. Auch wenn der Vergleich mit einem Portemonnaie auf Grund der „Wallet“ näherliegt, ist die Ähnlichkeit mit einen Online-Konto deutlicher. Denn eine Wallet besteht aus zwei wichtigen Informationen:
- Der öffentliche Schlüssel
- Der private Schlüssel
Der öffentliche Schlüssel ist eine Art Bankverbindung. Er wird angegeben, wenn ein Nutzer Coins auf diese Wallet überweisen möchte. Der private Schlüssel ist hingegen eine Art Passwort. Ihn gibt der Besitzer der Wallet an, wenn er eine Transaktion freigeben will.
Zusammen funktionieren sie also im Prinzip so wie ein Online-Konto oder ein E-Wallet-Anbieter. Der private Schlüssel leitet sich dabei kryptografisch aus dem öffentlichen Schlüssel ab. Es ist jedoch nicht möglich, diesen in Erfahrung zu bringen.
Die meisten Wallets werden nur für eine Kryptowährung angeboten und sind speziell für sie entwickelt worden. Tatsächlich kann es entscheidend für den Erfolg einer Kryptowährung sein, wie gut die Wallets sind.
Dass es nur wenige Multicoin-Wallets gibt, liegt auch daran, dass es nicht leicht ist, eine Wallet für alle Kryptowährungen anzubieten. Es muss dann für jeden Coin eigene Schlüssel generiert werden und im Prinzip eine eigene Wallet innerhalb der Wallet existieren. Deswegen verzichten viele Multi-Coin-Wallets auf die kleineren und unbekannteren Kryptowährungen.
Zudem sind die Multicoin-Wallets oft nur darauf ausgelegt, Coins bei einer Exchange zu lagern. Es gibt allerdings immer mehr Wallets, die mehr Coins unterstützen und beispielsweise auch in der Lage sind, direkt innerhalb der Wallet in andere Währungen zu tauschen.
Cold oder Hot Wallet besser geeignet?
Bei einem Cold Storage ist die Wallet dauerhaft vom Internet getrennt, bei einer Hot Wallet besteht Internetzugang. Wer auf der Suche nach einer Wallet für alle Währungen ist, findet diese in der Regel sehr unkompliziert unter den Hardware-Wallets. Dennoch kann es sein, dass eine solche Wallet letztlich nicht in Frage kommt, beispielsweise weil die Anschaffungskosten gemessen am Gesamtwert zu gering sind.
Dennoch gilt, dass Coins, die nicht innerhalb der nächsten Wochen benötigt werden, möglichst ohne Internet-Anschluss aufbewahrt werden sollten. Dafür ist es nicht notwendig, in teure Hardware zu investieren. Auch alte Smartphones oder Laptops eignen sich dafür, wenn sie dauerhaft vom Internet getrennt sind. Allerdings sollten diese auch nicht wieder ans Internet angeschlossen werden, weil dann die Virengefahr durch die fehlenden Aktualisierung der Anti-Viren-Software hoch ist. Es gibt risikofreiere Möglichkeiten der Übertragung, beispielsweise über USB-Sticks.
Ein Hot Storage ist hingegen unter folgenden Bedingungen die beste Wahl:
- Geringer Wert der Coins
- Häufige und regelmäßige Transaktionen
- So wenig Aufwand wie möglich gewünscht
Wer keinen Cold Storage wünscht, zugleich jedoch viel Kapital in Kryptowährungen besitzt, sollte entsprechende Vorkehrungen treffen und die Coins zumindest auf mehrere Wallets aufteilen. So sinkt die Gefahr für Coin-Verluste durch Diebstahl oder Phishing zwar nicht, die Verlusthöhe lässt sich so jedoch begrenzen.
Grundsätzlich sollten Nutzer zudem je nach Einsatzzweck ohnehin mehrere Wallets nutzen. So kann es für mobile Zahlungen sinnvoll sein, eine spezielle Wallet-App zu nutzen, in der dann immer nur die Coins enthalten sind, die auch ausgegeben werden könnten.
Sicherheit entscheidender Faktor bei der Aufbewahrung
Sicherlich ist es für viele Kryptowährungsfans sinnvoll, eine Wallet für alle Coins zu suchen. Oberste Priorität sollte jedoch immer die Sicherheit der Coins haben. Dies führt auch dazu, dass bestimmte Wallets zumindest bei der langfristigen Aufbewahrung nicht in Frage kommen.
So ist es beispielsweise sehr praktisch, die gekaufte Kryptowährung einfach auf der Börse zu lassen. Allerdings ist dies nicht sicher genug. Exchanges sind sehr beliebte Ziele von Hackern und Dieben und es gelingt ihnen in erschreckender Häufigkeit, doch Sicherheitslücken zu entdecken. Ein Vorteil ist sicherlich, dass viele der größere Börsen Diebstahl über Krypto Fonds ausgleichen können. Sollte Hackern einmal ein Coup gelingen, der dessen Betrag übersteigt, muss die Börse Insolvenz anmelden.
Dementsprechend ist es sehr sinnvoll, seine Coins zumindest nicht im vollen Umfang bei Anbietern von Wallets zu lagern, die für Angreifer sehr attraktiv sind. Dies ist letztlich für alle Börsen, Web-Wallets oder Apps relevant, die eine bestimmte Bekanntheit überstreiten. Multicoin-Wallets werden zudem ebenfalls zu einem attraktiven Angriffsziel und bieten durch die Implementierung verschiedener Technologien auch mehr mögliche Schwachstellen.
Allerdings ist es gerade für kleinere Beträge durchaus praktikabler, eine Wallet mit Multicoin-Unterstützung zu nutzen. Dennoch sollten Nutzer natürlich immer darauf achten, dass in der Vergangenheit keine Unregelmäßigkeiten bei der Nutzung der Wallet aufgetreten sind und es sich um einen vertrauenswürdigen Anbieter handelt. Kryptowährungen sind unter Kriminellen sehr beliebt und Kunden müssen deswegen immer misstrauisch sein. Dies gilt gerade bei unbekannten Angeboten.
Kosten bei Multicoin-Wallets oft geringer
Wer viele unterschiedliche Kryptowährungen nutzt, möchte üblicherweise nicht für jede Wallet einzeln Gebühren bezahlen. Auch wenn es einige kostenfreie Wallets gibt, sind die gebührenpflichtigen Anbieter häufig im Vorteil und bieten deutlich mehr Funktionen oder erhöhte Sicherheit.
Am sichersten sind zudem sogenannte Hardware-Wallets. Sie sind in der Anschaffung jedoch recht teuer und kosten durchaus hundert Euro oder mehr. Dementsprechend scheuen viele diese Anschaffung. Eine Wallet mit Gebühren kann jedoch im Laufe der Zeit durchaus ähnliche Kosten verursachen. Der Vorteil von Hardware-Wallets ist jedoch ohne Frage, dass sie üblicherweise als Multicoin-Wallet angelegt sind und dementsprechend für viele verschiedene Kryptowährungen geeignet sind. Die Spitzenreiter unterstützen eine vierstellige Zahl von unterschiedlichen Coins und können eine dreistellige Zahl an verschiedenen Kryptowährungen gleichzeitig speichern.
Grundsätzlich gilt auch bei Hot Storage-Wallets, also solche mit Verbindung zum Internet, dass Kosten nicht der entscheidende Faktor sein sollte. Oftmals lohnt es sich, auf kostenpflichtige Angebote zurückzugreifen, wenn ausreichend Vorteile geboten werden. Hier kann eine Multicoin-Wallet zudem oft dabei helfen, Geld zu sparen. Dies gilt gerade für User, die viele unterschiedliche Kryptowährungen gleichzeitig nutzen möchten und sonst für jede Wallet einzeln bezahlen müssten.
Eine Besonderheit der kostenfreien Wallet sind sogenannte Paper-Wallets, die sich in der Regel in Sekunden erstellen lassen. Sie gelten als sehr sicher, weil sie dauerhaft vom Internet getrennt sind. Der Nachteil ist allerdings, dass in der Regel ein weiterer Dienst genutzt werden muss, um die Coins tatsächlich einsetzen zu können.
Support und Benutzerfreundlichkeit machen oft den Unterschied
Grundsätzlich ist es nicht unbedingt notwendig, eine Wallet zu nutzen, um mit Kryptowährungen zu handeln. Dementsprechend erwarten die meisten Nutzer von ihrer Wallet eine deutliche Erhöhung des Komforts. Dabei steht nicht zuletzt die Nutzerfreundlichkeit im Fokus. Unter den Wallets ist diese teilweise sehr unterschiedlich und gerade jüngere Anbieter müssen hieran noch feilen.
Gerade die Übersichtlichkeit ist bei einer Wallet für alle Kryptowährungen natürlich ein wichtiges Thema. Es ist gerade bei den Transaktionen sehr wichtig, dass Nutzer sich nicht bei der Kryptowährung verklicken können. Dies ist gerade aufgrund der Unumkehrbarkeit von Transaktionen wichtig. Wenn eine Transaktion an eine Wallet einer anderen Kryptowährung getätigt wird, sind die Coins für immer verloren. Deswegen ist es zentral, dass Nutzern dies nicht geschehen kann und die Wallet entsprechende Vorkehrungen trifft.
Schon wenige Coins können ausreichen, um den Gegenwert von einigen Tausend Euro in der Wallet zu lagern. Zugleich bleiben viele der Anbieter in Bezug auf Kundenservice und Support jedoch deutlich hinter dem zurück, was Nutzer von anderen Finanzdienstleistern kennen. Entsprechend große Unterschiede ergeben sich zwischen den unterschiedlichen Anbietern. In der Regel müssen Kunden allerdings Englisch beherrschen, um den Support nutzen zu können.
Dies gilt allerdings bei den meisten Wallets auch bei der generellen Nutzung. Es gibt kaum Multicoin-Wallets die tatsächlich mit hochwertigen Übersetzungen dafür sorgen, dass Kunden ohne Englischkenntnisse in der Lage sind, die Wallet ohne Sprachbarriere zu nutzen. Diese Problem besteht bei den Spezialisten jedoch genauso.
Flexibilität wichtiger Faktor für viele Nutzer
Nutzer, die eine Crypto Wallet für alle Coins suchen, wollen diese in der Regel auch möglichst flexibel nutzen. Derzeit variieren Nutzerfreundlichkeit und Einsatzmöglichkeiten deutlich unter den verschiedenen Wallets.
Dies gilt sogar auch für Hardware-Wallets, die mit völlig verschiedenen Funktionen ausgestattet sein können. So sind beispielsweise einige mit Bluetooth-Funktion ausgestattet und ermöglichen so auch eine unkomplizierte Übertragung auf das Smartphone. Viele nutzen eine Backup-Funktion, allerding ist diese teilweise recht aufwändig. Wichtig ist natürlich auch eine Muticurrency-Funktion und ausreichend Speicherplatz für mehr als eine Kryptowährung. Einige Hardware-Wallets unterstützen bestimmte Web-Wallets und ermöglichen so eine sehr schnelle Übertragung.
Aber auch bei Web-Wallets gibt es diverse Funktionen, die die Flexibilität deutlich erhöhen:
- Verwendbar auf verschiedenen Geräten
- Kompatibel mit Hardware-Wallets
- Wechseln der Währungen in der App möglich
- Unterstützung verschiedener Zahlungsmöglichkeiten
- Anonymisierung möglich
Der Komfort lässt sich auf diese Weise oft erheblich beeinflussen. Viele Kunden suchen deswegen gerade bei Multicoin-Wallets nach einem Anbieter mit möglich vielen Funktionen. Letztlich wird die Auswahl gerade unter den Multicoin-Wallets recht unterschiedlich sein. Die Konkurrenz ist hier schlicht noch nicht groß genug, um zusätzlich zur Multicurrency-Unterstützung viele zusätzliche Dienste anbieten zu müssen. Dementsprechend müssen sich Nutzer hier teilweise noch etwas gedulden. Kryptowährungen sind erst seit einem Jahrzehnt wirtschaftlich tatsächlich relevant, viele der neueren Währungen erst seit einigen Jahren auf dem Markt. Die Entwicklung derartiger Angebote lässt deswegen bislang noch etwas auf sich warten.
Spezialist oder Wallet für alle Kryptowährungen wählen?
Ob es tatsächlich eine Wallet für alle Kryptowährungen sein muss oder ob nicht unterschiedliche Wallets die beste Lösung sind, hängt sicherlich auch von der Art der Nutzung ab. Entscheidende Faktoren für die Beantwortung der Frage, welche Art von Wallet die beste Wahl ist, sind beispielsweise:
- Höhe des Kapital
- Anzahl der Coins
- Nutzungshäufigkeit
Wer vor allem eine sichere Wallet sucht und die Coins dauerhaft lagern möchte, hat in der Regel kein Entscheidungsproblem. Eine Hardware-Wallet für alle Coins, die derzeit auch nur einen Hauch von Relevanz besitzen, ist inzwischen eher Standard als die Ausnahme. Meist unterstützen sie eine vierstellige Anzahl an verschiedenen Kryptowährungen und erlauben die Speicherung von rund einem Zehntel gleichzeitig. Dementsprechend sind sie sehr gut für alle Nutzer geeignet, die ihre Anlage in Kryptowährungen langfristig planen und gut diversifizieren möchten.
Eine Multicoin-Wallet ist hingegen eher eine Art Kompromiss, die nur in manchen Fällen tatsächlich sinnvoll ist. Nutzer sollten keinen all zu hohen Wert in Kryptowährungen dort lagern, um bei Sicherheitslücken nicht zu viel zu riskieren.
Wer häufig eine Kryptowährung gegen die andere tauscht, ist in vielen Fällen mit der Wallet seiner Exchange am besten aufgehoben. Hier sind die Konditionen meistens günstiger, als wenn ein Nutzer die Umwandlung innerhalb der Wallet nutzt. Auf der anderen Seite kann natürlich die Nutzung einer Multicoin-Wallet letztlich auch sehr schnelles Handel ermöglichen, wenn ein User mehr als eine Exchange für Transaktionen nutzen möchte. Die Flexibilität ist dann größer.
Fazit: Multicoin-Wallets mit Vor- und Nachteilen
Viele Nutzer von Kryptowährungen, die sich nicht nur auf Bitcoin oder einen Altcoin beschränken möchten, wünschen sich eine Wallet für alle Kryptowährungen, die sie besitzen (wollen). Allerdings ist dies nicht immer sinnvoll. So ist es bei entsprechendem Gegenwert unter Umständen wegen der Risikostreuung empfehlenswert, selbst für eine einzige Kryptowährung nicht nur eine Wallet zu nutzen.
Darüber hinaus ist die Konkurrenz unter den Wallets groß. Es gibt im Vergleich zu Bitcoin oder Ethereum noch einmal deutlich weniger Multicoin-Wallets. Sie sind jedoch deutlich aufwändiger zu programmieren und zu schützen, sodass es für viele Nutzer empfehlenswert ist, auch die Spezialisten unter den Wallets zu prüfen, um keine Abstriche in Bezug auf Sicherheit und Komfort hinnehmen zu müssen. Viele Wallets sind leicht zu bedienen und ermöglichen schnellen Zugriff, sodass der Mehrwert einer Multicoin-Wallet recht überschaubar ist, solange ein Nutzer nur eine Handvoll unterschiedlicher Kryptowährungen besitzt.
Dies gilt vor allem auch deswegen, weil sehr aktive Händler ihre Coins auf der Exchange lassen und die andere Wallet höchstens zur Aufbewahrung verwenden. Wenn dies der Fall ist, ist es nicht notwendig, dass eine Wallet sehr viele Funktionen bietet. Ob dies eine Wallet für viele Kryptowährungen sein muss, ist eine Geschmacksfrage.
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