Zinsen verändern die Welt – So beeinflusst der Leitzins der Zentralbanken die Wirtschaft!
Zuletzt aktualisiert & geprüft: 16.10.2020
Schon oft ist es passiert, dass die Europäische Zentralbank über Zinsen berichtet hat. Die Steigerung der Zinsen kann ebenso wichtig sein, wie niedrige Zinsen, die sich auf dem Markt breitmachen. Fernab des Aktienhandels ist es wichtig, dass Zinsen von ihrer ganz eigenen Seite betrachtet werden, um zu verstehen, welchen Einfluss sie auf die Welt haben. In der Vergangenheit war immer wieder der Leitzins ausschlaggebend für eine Investition. Noch immer wird von Zinsen gesprochen, die nicht nur von den Notenbanken so wichtig sind.
Private Investoren, die sich gerne auf Zinsen verlassen möchten, diese jedoch oft zu gering ausfallen, möchten vor allem die Altersvorsorge für sich sichern. Niedrige Zinsen könnten die Altersvorsorge vernichten und als deutlich unwichtig erscheinen lassen. Aus diesem Grund sollten Zinsen näher betrachtet werden, um zu verstehen, welche Auswirkung sie auf die Welt haben.
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Zuerst ist es wichtig, dass Zinsen an sich an allen Seiten beleuchtet werden. Nur auf diese Art und Weise können diese für die Alterssicherung leichter zum Einsatz kommen oder komplett ignoriert werden. Wenn von Zinsen die Rede ist, wird von dem Entgelt gesprochen, das ein Schuldner einem Gläubigen übergibt. Die Zinsen werden für überlassenes Kapital gezahlt, das vorübergehend investiert beziehungsweise gezahlt wurde. Natürlich bieten sich für die Höhe und Zahlung der Zinsbeträge entsprechende Verträge an, die deutliche Regeln aufstellen. Die Höhe der Zinsen wird meistens an der Marktwirtschaft und ihrer Stärke gemessen. Angebot und Nachfrage regeln die vereinbarten Zinsen. Allerdings kann der Geldgeber selbst festlegen, fernab der aktuellen Zinslage.
Zinsen stehen für den Zinssatz sowie den Zinsbetrag, wobei es sich um den direkten Geldbetrag handelt. Der konkrete Geldbetrag ergibt sich aus den Kreditzinsen und dem vereinbarten Zinssatz. Wird die Marktwirtschaft angeschaut, hat natürlich auch Geld seinen Preis. Geld wird geliehen und für die Leihe fallen Zinsen an. Zinsen können somit auch als Leihgebühr betrachtet werden, die von dem Kreditnehmer zu bezahlen sind. Die Kosten, die durch den Geldverleih anfallen, müssen in der Vertragszeit zurückbezahlt werden.
Es muss deutlich werden, dass die Zinsbeträge aus dem Grund anfallen, da der Kreditgeber in der Leihzeit des Kredits nicht selbst über das Geld verfügen kann. Ferner kann er keine wirtschaftlichen Vorteile durch das Geld erhalten. Durch die Inflation entsteht zusätzlich ein Wertverlust. Werden zum Beispiel 100 Euro geliehen, werden diese zwar nach einem Jahr zurückgezahlt. Der Inhaber des Geldes kann sich jedoch nicht mehr so viel mit dem Geld leisten, wie zur Zeit der Geldvergabe. Der Geldgeber, der den Kredit an den Kreditnehmer übergibt, trägt zusätzlich ein Risiko. Die Schulden können nämlich nicht zurückgezahlt werden, womit der Kreditgeber leben muss. Für das anfallende Risiko fallen die Zinsen somit auch an.
Diese Nachteile führen dazu, dass der Kreditgeber eine Entschädigung erhalten möchte, die er in Form der Zinsen verlangt. Die Höhe des benötigten Zinssatzes richtet sich in der Regel nach dem Geldbetrag, der vergeben wurde.
Die Bestimmung der Zinssätze
Wenn Sie schon mehrere Dinge in Ihrem Leben auf Raten bezahlt haben, werden Sie gemerkt haben, dass auf fast alle Geldleihen Zinsen anfallen. Der anfallende Zinssatz kann in der Regel sehr unterschiedlich sein. Einige Kreditgeber verlangen mehr und andere Banken weniger Zinsen für den gleichen Geldbetrag. Der Zinssatz hat sich im Lauf der Jahre sehr verändert. In den 90er Jahren lagen die Zinsen noch bei zehn Prozent für einen Immobilienkredit. Aktuell sind es nur noch zwei Prozent, die für den gleichen Kredit anfallen würden.
Diese Senkung der Zinsen hat unterschiedliche Gründe. Aktuell spielt die Bonität der Kunden eine große Rolle. In der aktuellen Zeit ist die Wahrscheinlichkeit deutlich höher, dass der Kunde das Geld wieder an den Kreditgeber zurückzahlen kann. Außerdem sind die Laufzeiten nicht mehr so lang wie noch vor 20 Jahren. Jeder Kredit muss in diesem Fall jedoch individuell betrachtet werden, um die Höhe der Verzinsung begründen oder erklären zu können. Zusätzlich spielen weitere Faktoren eine wichtige Rolle bei der Höhe der Zinsen:
- Kosten der Banken für Geldleihen sind gesunken: Banken erhalten Geldreserven von der EZB sowie von der Notenbank. Diese beleihen Gelder oft günstiger, weshalb die Zinsen verringert wurden. Geringe Verzinsungen werden somit auch von den Kunden verlangt.
- Nachfrage steuert die Zinshöhe: Erhöht sich die Nachfrage nach Krediten, verlangen Banken in der Regel höhere Zinsen.
- Zinssatz auf Staatsanleihen: Banken orientieren sich aktuell zusätzlich an dem Zinssatz, der von dem Staat vorgegeben wird. Vor allem bei Immobilienkrediten gibt es festgelegte Zinsen, die der Staat bestimmt
- Finanzkrisen regeln Zinsen: Die Höhe der Zinsen hängt oft von Wirtschaftskrisen ab. Drastische Zinssenkungen in unterschiedlichen wirtschaftlichen Bereichen können die Folge sein.
Zinsen sind aktuell sehr niedrig
In Deutschland und auch in vielen anderen EU-Ländern ist festzustellen, dass die Zinsen auf Kredite sehr niedrig sind. Das ist eine Folge der großen Finanzkrise, in der sich viele führende Weltländer befinden. Bereits im Jahr 2007 begann der Finanzmarkt zu straucheln. Die amerikanische Notenbank war die erste Bank, die mit sehr starken Zinssenkungen reagierte. Die Europäische Zentralbank rückte nach einem Jahr nach und senkte die Zinsen. Drastische Senkungen von 5,25 Prozent auf 0,25 Prozent waren die Folge bei der Notenbank Fed. In Europa sanken die Werte von 4 Prozent auf 0,05 Prozent. Die Notenbank versuchte, Geld so billig wie möglich zu machen, um die Banken überleben zu lassen.
Der Leitzins, der von der Notenbank vorgegeben wird, regelt die Kosten des Geldwertes. Die Notenbank legt fest, welche Gebühr eine Hausbank beziehungsweise Geschäftsbank zahlen muss, um Geld zu beleihen. Die Zentralbank kann diesen Satz sehr gut beeinflussen. Wenn der Leitzins hoch ausfällt, steigen weitere Kosten für die Banken an. Kreditinstitute verlangen dementsprechend höhere Zinsen von ihren Kunden. Hinzu kommt das Konkurrenzverhalten der Banken. Aktuell bieten sich sehr viele unterschiedliche Banken in Deutschland und auf der restlichen Welt an, die konkurrieren. Natürlich versuchen sich die Banken zu unterbieten, um möglichst viele Kunden für sich zu gewinnen.
Inflation steigt durch niedrige Zinsen
Die Inflation steigt an, wenn die Zinsen sinken. Die niedrigen Zinsen sind der Auslöser für eine vermehrte Vergabe von Krediten. Das bedeutet, dass auf diesem Weg mehr Geld gewonnen wird. Dieses gelangt in den Wirtschaftskreislauf und sammelt sich an. Wenn die Anzahl der Produkte, die man sich kaufen kann, steigt, die Geldmenge gleich bleibt, verliert das Geld an Wert. Die Waren werden dementsprechend teurer und belasten die Bevölkerung. Zumindest ist das in der Theorie der Fall. In der Praxis passiert es häufig, dass die Zinsen fallen und die Inflation dennoch niedrig bleibt.
Der Grund kann hierfür sein, dass trotz der niedrigen Zinsen kein Interesse daran besteht, einen Kredit aufzunehmen. Somit kommt kein weiteres Geld in den Wirtschaftskreislauf und bleibt in den Händen der Konsumenten. Niedrige Zinssbeträge sind jedoch nicht immer ein Vorteil. Zumindest nicht dann, wenn Verbraucher sparen möchten. Bei einem Kredit niedrige Zinsen von der Bank zu erwarten, ist sehr vorteilhaft. Allerdings sind auch niedrige Zinssätze zu erwarten, wenn man sparen möchte. Hohe Verzinsungen können Sparer nicht erwarten. Die niedrigen Zinsen sind sehr bedauerlich und führen zu Frustration bei den Betroffenen.
Noch vor knapp zehn Jahren konnten Verbraucher auf drei Prozent Gewinn auf ein Tagesgeldkonto setzen. Aktuell sind es nur noch 0,3 Prozent Rendite, die zu erwarten ist. Einige Banken bieten sogar noch weniger Zinsen an. Als Altersvorsorge können nach 30 Jahren mit 10 000 Euro Startkapital nicht mehr gut 43 000 Euro, sondern nur noch knapp 11 600 Euro bei 0,5 Prozent Verzinsung erhalten werden. Somit ist die Altersvorsorge deutlich angekratzt und wird durch die mickrigen Renten ergänzt. Sparanlagen verlieren an Wert, somit auch Lebens- und Rentenversicherungen.
Mehr Immobilien – Verschulden Sie sich ruhig jetzt!
Wenn Sie an einer Immobilie interessiert sind und gerne ein kleines Haus bauen möchten, können Sie am besten jetzt zuschlagen. Die Zinsen für einen Immobilienkredit sind so niedrig wie nie zuvor. Wenn Sie zum Beispiel einen Kredit von 200 000 Euro aufnehmen möchten, betragen die Zinskosten aktuell lediglich 30 000 Euro anstatt von 125 000 in den ersten zehn Jahren zurückgezahlt werden. Immobilienkäufe sind aus diesem Grund so beliebt wie noch nie und nehmen aktuell nicht ab. Auf der anderen Seite müssen Sie zusätzlich beachten, dass die Preise in Ballungszentren sehr gestiegen sind. Auch wenn Sie einen günstigen Kredit erhalten können, müssen Sie die sogenannten Ersparnisse auf den Preis der Immobilien legen. Jedoch verschwenden Sie das Geld nicht an Banken, sondern stecken es in eine Immobilie, die wahrscheinlich in den kommenden Jahren weiter steigen wird. In Bezug auf die Zinssätze haben Sie auf jeden Fall gespart.
Die Lage für Staaten ist ebenso attraktiv. Wenn sich Deutschland aktuell verschuldet, muss das Land lediglich weniger als einen Prozent für die Verzinsung zahlen. Anleihen mit einer Laufzeit von zehn Jahren sind somit sehr attraktiv. Deutschland kann auf diesem Weg mehrere Milliarden Euro sparen und dennoch Gelder ausgeben.
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Sie brauchen nicht annehmen, dass Zinsen immer so niedrig bleiben. Ganz im Gegenteil. Die amerikanische Notenbank hat bereits den ersten Schritt gewagt und am 16. Dezember die Zinsen erhöht. Das ist natürlich kein einfacher Schritt. Die Phasen der steigenden Zinswerte wird die Wirtschaft stark beeinflussen. Nach einer längeren Zeit mit niedrigen Zinsen werden viele Bereiche von den steigenden Zinsen betroffen sein. Unter anderem werden folgende Auswirkungen zu erwarten sein:
- Anleihen mit einem niedrigen Zins verlieren an Wert und werden nicht mehr gekauft
- Aktien verlieren an Wert, da neue Anlagemöglichkeiten ins Spiel kommen
- Kredite mit variablem Zins führen zu Belastungen der Schuldner
- Staaten verschulden sich wieder mehr
- Verschuldung von Staaten in Fremdwährungen führen zu höheren Verschuldungen
Schon jetzt haben nicht nur die Staaten, sondern auch viele Einzelkreditnehmer Angst vor steigenden Zinsen. Diese könnten durchaus eine große Problemlage mit sich bringen. Wenn der Immobilienmarkt angeschaut wird, werden nicht nur die Immobilienkäufe stark zurückgehen, sondern es fast unmöglich sein, Häuser und Wohnungen in Ballungszentren zu kaufen. Ein großer Nachteil würde sich für viele Bürger entwickeln. Allerdings wäre wieder die Altersabsicherung durch Sparmöglichkeiten attraktiver, was wiederum einen Vorteil bringen würde. Wann und wie hoch die Zinsen in der kommenden Zeit steigen werden, steht noch immer in den Sternen. Jedoch wird der Tag kommen, an dem die Kosten für einen Kredit wieder zunehmen und Furcht und Schrecken in die Länder bringen.
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