Wie funktioniert der Handel mit Aktien? Infos und Details für Trader

Zuletzt aktualisiert & geprüft: 26.10.2020


Wie funktioniert der Handel mit Aktien?

Gehen Sie an die Börse, und stecken Sie Ihr Geld in Aktien. Dazu kaufen Sie sich in einer Apotheke eine große Dosis Schlaftabletten. Nach vier Jahren wachen Sie als reicher Mann auf. (André Kostolany (1906-99), amerik. Börsenkolumnist ungar. Herkunft)

Aktien können Sie grundsätzlich direkt bei einem Unternehmen erwerben. Sie können aber nicht direkt an die Börse gehen und dort Aktien kaufen. Eine Aktie ist im Grunde nichts anderes als ein Unternehmensanteil (Share). Sie werden daher am Gewinn oder Verlust des Unternehmens nach ihrem Anteil an der Gesellschaft beteiligt. Bei großen Aktiengesellschaften befinden sich viele Aktien im sog. Streubesitz. Dies ist der Fall wenn die Aktien durch eine Wertpapierbörse an eine Vielzahl von Anlegern verkauft und diese wiederum von den ursprünglichen Käufern wieder weiterverkauft wurden.

Traditionell können Sie Aktien entweder direkt beim Unternehmen oder bei einer Bank bzw. einem vergleichbaren Dienstleister kaufen. Dazu kontaktieren Sie beispielsweise Ihre Bank, die Ihre Aktien verwalten soll. Dazu richtet Ihre Bank Ihnen ein sog. Wertpapier- oder Aktien Depot ein. Ihre zukünftigen Aktien werden in das für Sie angelegte Depot gelegt. Um Aktien zu kaufen, geben Sie Ihrer Bank nun einen Auftrag für Sie die gewünschten Aktien eines oder mehrerer Unternehmen zu kaufen (= Order). Dazu übermitteln Sie Ihrer Bank alle wichtigen Daten bzgl. der Art der Aktie, Menge und von welchem Unternehmen diese stammen sollen etc. Dabei können Sie auch ein Preislimit festlegen. Die Bank kauft nun die Aktien an der Börse nach Ihren Vorstellungen zu einem bestimmten Aktienkurs ein und legt diese in Ihr Depot. Dabei fallen für Sie Transaktionskosten an die Bank an. Beim Verkauf Ihrer Aktien beauftragen Sie erneut Ihre Bank und legen erneut Konditionen fest. Wenn der Kurswert Ihrer Aktie in der Zwischenzeit gestiegen ist, dann haben Sie durch den Verkauf Gewinn gemacht.

handel mit aktien - aktienmärkte

Online kaufen

Beim Onlinekauf wird die Rolle der Bank im oben genannten Beispiel durch einen sog. Online-Broker ersetzt (Onlinedienste werden oft auch von Banken angeboten). Sie können das Depot online eröffnen und selbst verwalten. Das spart Zeit und Sie können schneller handeln, wenn sich eine gute Gelegenheit zum Kauf oder Verkauf einer Aktie ergibt. Sie handeln dabei direkt im Online-Programm des Brokers (z.B.: einer Bank). Sie haben dadurch mehr Einfluss, Handlungsspielraum und einen besseren Überblick.

Welche Aktie eignet sich zum Kauf?

1. Sektoren wählen

Als erstes wählen Sie die Sektoren (Bsp.: Verkehr, Logistik oder Chemie etc.) aus, die sich in letzter Zeit besonders gut „gemacht“ haben. Dabei ist die Betrachtung der Entwicklung der letzten drei Monate empfehlenswert. Eine Übersicht erhalten Sie beispielsweise über Ihren Broker oder im Internet.

2. Unternehmen wählen

Dann wählen Sie die Unternehmen innerhalb der besten Sektoren aus. Diese finden Sie auch im Internet, beispielsweise unter Yahoo!Finance oder Ihr Broker stellt diese für Sie bereit. Dabei ist empfehlenswert, Unternehmen herauszusuchen, die eine Gewisse Beständigkeit in ihrer Entwicklung aufweisen, also von Monat zu Monat ähnlich starke Leistungen bringen.

3. Aktien im Aufwärtstrend (Uptrend) wählen

Um zu erkennen, ob eine Aktie gerade einen Uptrend erlebt, ist es ratsam sog. Charts zu betrachten und zu analysieren. Charts zeigen die vergangene Entwicklung einer Aktie über eine gewisse Zeit an. Den Trend erkennen Sie auf die selbe Weise (analog), wie es in dem Artikel zum Erkennen des Trends beim Forex-Handel geschildert wurde. Im Aktienhandel werden vorwiegend sog. „Candlestick“-Charts (ähneln kleiner Kerzen) verwendet. Dabei werden schwarze und weiße Kerzen verwand. Wenn weiße Kerzen über eine bestimmte Periode vorherrschen, entwickelt sich das Unternehmen positiv. Es wird von einem „bull-market“ gesprochen. Schwarze Kerzen sind ein Indiz für eine negative Entwicklung und es ist von einem „bear-market“ die Rede.

Letztendlich sucht man immer die Aktien mit dem größten Potential. Das ist ein komplexes Thema mit vielen Faktoren.

Beispiel:

Sie haben 5000 € und investieren diese in 225 Shares à 22,20 € und verkaufen diese Shares zu einem höheren Kurs à 23,80 €, dann haben Sie einen Profit von 360 € gemacht.

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Chancen beim Aktienhandel:

  • Hohe Rendite: Wer mit Aktien handelt, verfolgt natürlich immer das Ziel, sein Kapital zu vermehren. Ein Rückblick auf die letzten Jahre zeigt, dass keine andere Anlageform solche Renditen ermöglicht wie der Aktienhandel. Dies gilt zumindest, was die langfristigen Anlagen betrifft. Zahlreiche Untersuchungen haben die enormen Rendite-Möglichkeiten des Aktienhandels immer wieder bestätigt.
  • Chance auf Dividende: Beim Kauf von Aktien, können Anleger nicht nur von einem Wertzuwachs ihrer Papiere profitieren. Zusätzlich zahlen die Unternehmen auch noch Dividenden an die Aktionäre aus. Eine Dividende wird immer pro Aktie ausgeschüttet, je mehr Papiere man besitzt, desto höher fallen auch die Beträge aus.
  • Profitable Unternehmen: Der Aktienhandel bietet Anlegern immer die Chance, junge Unternehmen oder eine neue Branche zu entdecken. Von Unternehmen die sich stark entwickeln können Aktionäre besonders profitieren. Wer beispielsweise 1952 in den S&P Index investiert hat, darf sich heute über eine jährliche Rendite von 12 Prozent freuen. In der Praxis zeigen sich solche Beispiele sehr oft und natürlich träumt jeder Anleger von einer solchen Chance.

Risiken beim Aktienhandel:

  • Wertverlust:Der Aktienhandel birgt immer auch gewisse Risiken. Diese liegen ebenso wie die Chancen in der Wertentwicklung von Aktien. Wie bei allen renditestarken Anlageformen kann es auch beim Aktienhandel zu Wertverlusten kommen. Dazu kann es auch bei den Papieren von großen und umsatzstarken Unternehmen kommen. Wer Aktien jedoch als langfristige Anlagemöglichkeit betrachtet, kann zwischenzeitliche Verluste in aller Regel wieder ausgleichen. Voraussetzung ist dabei immer dass es sich um solide Werte handelt und der Anleger bei einem Kursrückgang nicht in Panik verfällt.
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Wie hoch ist das benötigte Startkapital?

Diese Frage lässt sich relativ einfach beantworten: Je mehr Startkapital vorhanden ist, desto besser. Allerdings sollte nur so viel Kapital eingesetzt werden, wie man sich auch leisten kann. Somit hängt die Höhe des Startkapitals immer von den finanziellen Möglichkeiten des jeweiligen Anlegers ab. Es ist ratsam, vor dem Einstieg in den Aktienhandel eine genaue Liste der vorhandenen Einnahmen und Ausgaben zu erstellen. Im Anschluss lässt sich dann ein festes Budget festlegen, an welches man sich immer halten sollte. Wer Geld einsetzt welches zum täglichen Leben benötigt wird, steht automatisch unter einem enormen Erfolgsdruck. Somit ist es kaum noch möglich, die Handelsentscheidungen nach rationalen Gründen zu fällen. Um ein Aktiendepot einigermaßen sinnvoll diversifizieren zu können, ist eine Kontogrößen von etwa 20.000 Euro notwendig. Aufgrund der hohen Börsengebühren und Orderkosten muss eine Positionsgröße schon entsprechend groß ausfallen.

Nicht alles auf eine Karte setzen

Beim Einstieg in den Aktienhandel sollte ausreichend Kapital für mehrere Positionen vorhanden sein. Es ist ratsam in mehrere Aktien zu investieren, um das Risiko möglichst breit zu streuen. Auf diese Weise können auch Einsteiger das Risiko beim Handel mit Aktien minimieren. Es sollten in jedem Fall immer mehrere Aktienpakete verwaltet werden.

Transaktionskosten mit einkalkulieren

Da beim Aktienhandel für jede Transaktion Gebühren anfallen sollten diese bereits im Vorfeld berücksichtigt werden. Grundsätzlich gilt: je geringer die Positionen, desto stärker fallen die Handelskosten ins Gewicht. Somit lohnt es sich erst ab einer Positionsgröße von 1.000 bis 2.000 Euro einzusteigen. Je nachdem wie viele Positionen eröffnet werden, steigt auch das für den Start benötigte Kapital.

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Kurzfristiger vs. langfristiger Handel – Was ist besser?

Vor dem Einstieg in den Handel sollten sich Anleger noch Gedanken über den Anlagehorizont machen. Dabei gilt es zu überlegen, für welchen Zeitraum auf das investierte Kapital verzichtet werden kann. Ist man bereit für eine höhere Rendite längere Wartezeiten in Kauf zu nehmen oder sollen kleinere Gewinne in kürzerer Zeit erzielt werden.

Mit Aktien lässt sich grundsätzlich eine kurzfristige, mittelfristige oder langfristige Anlage realisieren. Die Bandbreite liegt dabei zwischen wenigen Tagen und mehreren Jahren. Zu bedenken ist, dass bei kurzfristigen Anlagen höhere Risiko. Deshalb ist eine solche Anlage eher für erfahrene Trader geeignet. Einsteiger sollten zunächst einen möglichst langfristigen Anlagehorizont wählen. Zudem gibt es unter Anlegern verschiedene Risikogruppen. Welcher Anlagehorizont für Sie geeignet ist, hängt auch davon ab, zu welcher Kategorie Sie sich zählen.

Für kurzfristige Anlagen sind beispielsweise spekulative Aktien von kleineren Unternehmen geeignet. Diese zeichnens ich in der Regel durch größere Kursausschläge aus. Für eine langfristige Anlage können dagegen eher Aktien von großen und etablierten Unternehmen in Betracht.

Mögliche Gebühren beim Online Aktienhandel:

Wer mit Aktien handeln möchte, sollte sich im Vorfeld auch mit den Möglichen Kosten befassen. Mit folgenden Gebühren muss dabei gerechnet werden:

  • Depotgebühr: Depotgebühren werden zumeist in einer jährlichen Pauschale und unabhängig von der Nutzung berechnet. Mittlerweile verzichten jedoch die meisten Online Broker auf eine Depotgebühr.
  • Positionsgebühr: Bei Brokern, die ihr Depot kostenlos anbieten, fällt zumeist eine Positionsgebühr an. Es handelt sich dabei um eine geringe Gebühr, welche für jedes im Depot befindliche Wertpapier berechnet wird. Die Berechnung erfolgt entweder in Abhängigkeit zur Menge oder dem Wert.
  • Ordergebühr: Die Ordergebühr fällt bei jedem Kauf oder Verkauf von Aktien an. Dabei gibt es je nach Broker unterschiedliche Gebührenmodelle. Möglich ist beispielsweise eine Pauschale, in welcher eine bestimmte Orderzahl enthalten ist. Die Alternative ist eine prozentuale Gebühr vom Orderwert bzw. eine Kombination aus beiden Modellen.

In fünf Schritten zur ersten Aktie – So funktioniert der Handel mit Aktien!

Schritt 1: Online Broker Vergleich durchführen

Zunächst gilt es einen passenden Broker für den Aktienhandel zu finden. Mit unserem großen Aktien Broker Vergleich können Sie die Handelskonditionen einer Vielzahl von Anbietern auf einen Blick miteinander vergleichen. Das Verrechnungskonto ist bei fast allen Brokern kostenfrei. Dazu gibt es eine Reihe von Online Brokern, welche auch auf die Depotgebühr verzichten. Der zweite Blick gilt den Ordergebühren. Besonders aktive Trader sollten darauf achten, dass diese aber einer bestimmten Anzahl von Aufträgen günstiger ausfallen. Neben möglichst geringen Kosten ist zudem wichtig, dass der Broker Zugriff auf alle wichtigen Börsen bietet. Ein guter Online Broker bietet neben Aktien auch Anleihen, Fonds & ETFs sowie über namhafte Partner im außerbörslichen Handel auch Optionsscheine und Zertifikate an.

Schritt 2: Konto und Depot eröffnen

Wurde der beste Online Broker gefunden können Depot und Verrechnungskonto zumeist direkt über das Internet eröffnet werden. Nach Ausfüllen des Online Formulars lassen sich die erforderlichen Formulare einfach am Rechner ausdrucken. Diese werden dann per Postident Verfahren zum jeweiligen Online Broker gesendet. Bereits wenige Tage später erhält der Kunde die Zugangsdaten für Depot und Verrechnungskonto zugesendet.

Schritt 3: Kontofunktionen mit einem kostenlosen Demokonto testen

Einsteiger, die sich bisher noch nicht näher mit dem Aktienhandel befasst haben, sollten zunächst mit einem Demokonto üben. Diese Möglichkeit wird von den meisten Online Brokern angeboten. Auf diese Weise können Kunden alle Funktionen unter realen Marktbedingungen und ohne jedes Risiko ausprobieren. Vor allem die Orderzusätze sollten genau getestet werden. Aktien lassen sich ohne Limit kaufen und verkaufen oder es können Funktionen wie Stop-Loss und Stop-Buy genutzt werden.

Schritt 4: Aktien bzw. Aktienfonds auswählen

Gute Online Broker stellen ihren Kunden Listen mit den besten Aktienfonds sowie Analysen und Tipps für die Auswahl der Aktien zur Verfügung. In der Regel werden auch Realtimekurse für alle Aktien und verschiedene Börsen angeboten. Wer einzelne Papiere kaufen möchte, sollte einen genauen Blick auf die Aktienanalysen werfen. Die Entscheidung fällt nicht immer leicht und hängt unter anderem davon ab ob er solide Aktien für eine langfristige Anlage mit hohen Dividenden oder volatile Papiere mit hohen Kursgewinnen bevorzugt werden. Fortgeschrittene Trader achten zudem auf Fundamentalanalysen und nutzen eine technische Analyse zur Orientierung.

Schritt 5: Order für den Aktienkauf online erteilen

Aktien zu kaufen ist heutzutage nicht komplizierter als Online Shopping. Die Kauf-Order lässt sich bequem über das eigene Depot erteilen. Vor Erteilung einer Order sollte man sich zunächst die Realtime-Kurse an den verschiedenen Börsen ansehen. Ist der Aktienkurs gerade günstig, können die Papiere mit dem Orderzusatz „bestens“ erwerben. Um sich vor unangenehmen Überraschungen zu schützen ist es jedoch empfehlenswert, direkt eine Verkaufsorder mit einem Stop-Loss-Limit zu erteilen. Sobald das eingegebene Limit unterschritten wird, erfolgt dann ein automatischer Verkauf. Auf diese Weise lassen sich größere Verluste vermeiden. Selbstverständlich kann dabei auch eingegeben werden, dass nur eine bestimmte Anzahl der Aktien verkauft wird.

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Aktienhandel für Einsteiger – je mehr Informationen desto besser

Die wichtigste Grundlage für einen erfolgreichen Aktienhandel sind ausreichende Informationen. Eine Vielzahl von Infos lässt sich über das Internet beschaffen, oftmals sogar komplett kostenlos.

  • Pressemeldungen der Unternehmen
  • Branchennachrichten von Verbänden
  • Informationen des Statistischen Bundesamts zur Wirtschaftsentwicklung
  • Meldungen der wichtigen Nachrichtenagenturen wie Bloomberg News, Reuters, Agence France-Presse oder ITAR-TASS
  • Wirtschafts- und Börsennachrichten der TV-Sender

Zudem sind auch die folgenden Maßnahmen sinnvoll:

  • Austausch mit anderen Anlegern
  • Regelmäßiger Besuch auf Social-Trading-Plattformen
  • Informationsangebot des Online Brokers nutzen
  • Fachzeitschriften

Dabei geht es nicht immer um die Kaufempfehlung für eine bestimmte Aktie, sondern vielmehr um ein allgemeines Stimmungsbild. Aktienmärkte haben immer auch etwas mit Psychologie zu tun.
handel mit aktien auf dem aktienmarkt

Expertentipp zum Handel mit Aktien:

Oft versuchen Privatanleger mit viel zu kleinen Depotgrößen am Börsenhandel teilzunehmen. Die meisten Anleger agieren dabei sogar sehr erfolgreich. Dennoch bleibt die erhoffte Rendite weit hinter den Erwartungen zurück. Grund dafür ist das zu geringe Kapital. Um ein Portfolio wirklich ausgewogen diversifizieren zu können und marktneutral zu gestalten, sind hohe Depotgrößen von Nöten. Ansonsten schmälern Ordergebühren und Börsenkosten die Rendite enorm. Wer dennoch aktiv handeln möchte, der sollte bei Handelskonto-Größen unter 20.000€ auf Fonds oder ETFs zurückgreifen oder Aktien als CFD handeln. Hier kann aufgrund des Marin Handels das benötigte Kapital deutlich geringer ausfallen. Der Hebel darf aber dabei nicht zu überzogenen Handelsgrößen verleiten, sondern einzig und allein der Diversifikation des Portfolios dienen.

Erfahrungsberichte können Sie sich hier durchlesen.